Anspannung und Entspannung – Mit diesen Entspannungsmethoden halten Sie die Balance
Bei der Vielzahl der angebotenen Techniken zur Entspannung die für Sie persönlich geeignetste herauszufinden, ist nicht immer leicht. Ein umfassendes Konzept für alle Charaktere gibt es naturgemäß nicht. Wenn Sie nach einer Methode zur Entspannung suchen, sollten Sie sich vorab informieren, auf welchen Grundlagen die einzelnen Strategien aufbauen. Dann können Sie diejenige aussuchen, die Ihren Vorstellungen am ehesten entspricht.
Klassiker der Entspannung: Autogenes Training
Diese medizinisch anerkannte Verfahren basiert auf gezielte Muskelentspannung, Verbesserung der Durchblutung und Atemübungen. Es lässt sich sowohl im Sitzen als auch im Liegen praktizieren. Schwerpunkte im autogenen Training sind eine Reihe von einfachen Sätzen wie „meine Arme sind schwer" oder „ich spüre meinen Atem" etc. Das Verfahren kann Ihnen helfen, Ihre innere Unruhe und Nervosität abzubauen. In vielen Fällen ist es gelungen, durch autogenes Training Kopfschmerzen und Schlafstörungen völlig ohne Medikamente zu kurieren.
Der Vorteil des Autogenen Trainings
Sie können auch Teilentspannungen in nur wenigen Minuten anwenden. Autogenes Training funktioniert also auch problemlos einfach zwischendurch.
Der Nachteil des Autogenen Trainings
Den gewünschten Erfolg können Sie nur mit Ausdauer und regelmäßigen Übungen erzielen. Die Methode enthält außerdem keine sportlichen Elemente.
Übersicht zum Download
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Aus Amerika: Progressive Muskelentspannung
Der amerikanische Arzt Edmund Jacobson hat dieses Verfahren entwickelt. Dabei können Sie durch wechselseitige An- und Entspannung einzelner Muskelpartien tiefe körperliche und ansatzweise auch geistige Entspannung erreichen. Auf diese Weise können Sie Magen-Darm-Probleme lösen oder auch insgesamt lernen, mit Aufregung und Sorgen gelassener umzugehen. In Stresssituationen steigen Puls und Blutdruck weniger an.
Der Vorteil der progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen
Auch dieses Verfahren können Sie fast überall kurzfristig durchführen. Schon nach wenigen Wochen können Sie lernen, Ihren gesamten Körper binnen einer Minute völlig zu entspannen.
Der Nachteil der progressiven Muskelentspannung
Die Methode dient eher der körperlichen als der geistigen Entspannung.
Tradition aus Indien: Yoga
Auch in Westeuropa ist diese klassische Entspannung für Körper und Seele längst anerkannt. Sie zielt auf die körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte und will die Balance zwischen An- und Entspannung erzeugen. Zur Yoga-Lehre zählt ein breites Spektrum unterschiedlicher Übungen wie Atemtraining und zahlreichen Dehnungsübungen. Allesamt wirken sie gegen Verkrampfungen im Muskelbereich sowie gegen Rückenschmerzen.
Der Vorteil von Yoga
Yoga fördert Ihre Kondition und Gelenkigkeit.
Der Nachteil von Yoga
Sie können Yoga nicht einfach zwischendurch machen, es erfordert etwas mehr Zeitaufwand als andere Entspannungstechniken. Die Auswahl des richtigen Trainers spielt eine wichtige Rolle.
Kampfkünste aus China: Tai Chi
und Qi Gong
Tai Chi
bezeichnet ein uraltes chinesisches Bewegungssystem, das die Lebensenergie - das sogenannte Chi - im Körper zum Fließen bringt. Es besteht in erster Linie aus sehr komplexen Bewegungsabläufen. Mit langsamen und fließenden Tai Chi-Bewegungen verbessern Sie Ihre Körperhaltung, gewinnen an Beweglichkeit und verlieren Ihre Verspannungen.
Eine andere chinesische Übungskunst heißt Qi Gong. Dabei liegt das Hauptaugenmerk allerdings auf der Meditation. Spezielle Bewegungsformen und Entspannungsübungen kräftigen den Körper und wirken - regelmäßiges Training vorausgesetzt - ausgleichend auf das zentrale Nervensystem. Beide Methoden stärken das Immunsystem und sorgen für innere Ausgeglichenheit.
Der Vorteil der chinesischen Kampfkünste
Mit Tai Chi und Qi Gong sorgen Sie sowohl für Körperliche als auch für seelische Ausgeglichenheit und erreichen auf diese Weise ganzheitliche Entspannung.
Der Nachteil der chinesischen Kampfkünste
Wenn Sie diese Techniken beherrschen wollen, brauchen Sie eine Menge Zeit und Geduld.
Konzentration auf den Augenblick: Zen
Zen bedeutet Versenkung. Es vermeidet alles Überflüssige und konzentriert sich nur auf den Augenblick. Diese Entspannungsmethode stammt aus dem Buddhismus und soll in erster Linie dabei helfen, denn Alltag besser zu bewältigen. Ziel ist es, bei sich selbst anzukommen. Bei der korrekten Zen-Meditation sitzen Sie im Schneidersitz und in aufrechter Haltung auf einem Kissen. Sie konzentrieren sich auf die Stille und verfolgen Ihre Atmung. Zen Übungen sollen dazu beitragen, einen klaren und unmittelbaren Zugang zur Realität zu gewinnen.
Der Vorteil von Zen
Zen können Sie ohne großen Aufwand praktizieren und brauchen keine weiteren Utensilien.
Der Nachteil von Zen
Ihre Fitness und Beweglichkeit können Sie mit Zen alleine nicht verbessern.
Heißer Tipp
Die verschiedenen Entspannungstechniken dienen nicht nur dazu, Stress besser zu bewältigen, sie können Ihnen auch dabei helfen, weniger in belastende Situationen zu geraten. Je mehr Freude Sie an den Übungen finden und je regelmäßiger Sie Ihre persönliche Methode praktizieren, desto größer werden Ihre Erfolge sein.
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