Ostdeutschland holt auf - Armutsgefährdung in den Bundesländern trotzdem weiter unterschiedlich
Mehr als jeder fünfte in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen ist armutsgefährdet
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist die Armutsgefährdung der Menschen in Deutschland weiterhin regional sehr unterschiedlich. So war im Jahr 2010 etwa jeder fünfte Mensch in Mecklenburg-Vorpommern (22 %) und Bremen (21 %) armutsgefährdet. In den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern war das Armutsrisiko lediglich halb so hoch: Dort war ungefähr jede neunte Person von Armut gefährdet (jeweils 11 %). Diese Ergebnisse gehen aus aktuellen Berechnungen auf Basis des Mikrozensus für das Jahr 2010 hervor. Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung auskommen müssen. Danach gelten für 2010 Einpersonen-Haushalte mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 826 € als armutsgefährdet.
Armutsgefährdung in Ostdeutschland ist um 1 % gesunken
Deutliche Unterschiede bei den Armutsgefährdungsquoten gibt es weiterhin zwischen Ost- und Westdeutschland. Hatten 2010 im früheren Westdeutschland (ohne Berlin) 13 % der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, waren in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) 19 % der Menschen armutsgefährdet. Dabei war innerhalb Ostdeutschlands das Armutsrisiko in Brandenburg (16 %) und Thüringen (18 %) am geringsten. Im Vergleich zum Jahr 2005 ist die Armutsgefährdung in Ostdeutschland um gut einen Prozentpunkt gesunken, während sie in Westdeutschland nahezu unverändert blieb. Am stärksten war der Rückgang in Brandenburg: Dort war das Armutsrisiko im Jahr 2010 fast drei Prozentpunkte geringer als 2005 mit 19 %.
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