DIW-Studie: Weibliche Führungskräfte leisten mehr Hausarbeit und sind seltener verheiratet
Anlässlich des heutigen Weltfrauentages hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin eine Studie des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) zu Frauen in Führungspositionen veröffentlicht. Diese leisten danach deutlich mehr Hausarbeit, sind seltener verheiratet und haben weniger Kinder als ihre männlichen Kollegen in deutschen Führungsetagen. Die Verantwortung für Haus- und Familienarbeit werde traditionell den Frauen zugewiesen. Während Männer in Führungspositionen nach Studien des SOEP zuhause nur 18 % der Familienarbeit übernehmen, erledigen weibliche Führungskräfte rund 58 % der häuslichen Aufgaben. Analysen des DIW zeigten, dass Frauen in Führungspositionen im Jahr 2009 im Schnitt 46 Wochenstunden arbeiten, ihre männlichen Kollegen hingegen 48 Wochenstunden. Die Arbeitszeit wird von beiden Geschlechtern als zu lang empfunden. Die gewünschte Wochenarbeitszeit lag 2009 bei weiblichen Führungskräften rund neun Stunden unter der tatsächlichen, bei männlichen rund sieben Stunden. Die SOEP-Daten zeigten auch, dass wesentlich weniger weibliche Führungskräfte verheiratet sind als ihre männlichen Kollegen. Im Jahr 2009 waren rund 55 % der weiblichen Führungskräfte ledig, aber nur 38 % der männlichen. Allerdings lebten 2009 mit 28 % doppelt so viele Frauen in Führungspositionen unverheiratet in einer Lebensgemeinschaft zusammen wie Männer in Führungspositionen. Die Zahl der Single-Frauen in den Führungsetagen hat sich damit angeglichen: 2009 waren 16 Prozent der weiblichen und 17 Prozent der männlichen Führungskräfte alleinlebend. Deutliche Unterschiede zeigten sich bei der Anzahl der Kinder: Im Jahr 2009 hatten nur 28 % der weiblichen Führungskräfte Kinder, aber 38 % der männlichen. Während die Männer im Schnitt zwei Kinder hatten, war es bei den Frauen meist nur ein Kind. Mütter von Kleinkindern unter drei Jahren waren in deutschen Führungsetagen fast gar nicht zu finden, während 29 % der männlichen Führungskräfte Kinder dieser Altersgruppe hatten.
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