Reallöhne steigen 2010 stärker als die Inflationsrate
Die Reallöhne, das heißt die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer, stiegen in Deutschland 2010 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,4 %. 2009 waren die Reallöhne noch um 0,4 % gesunken, im Jahr 2008 um 0,4 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Nominallöhne 2010 um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr, die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben Zeitraum nur um 1,1%.
Die nominale Entwicklung der Bruttomonatsverdienste 2010 fiel nach Wirtschaftszweigen unterschiedlich aus: In den Bereichen Erziehung und Unterricht (+ 0,7 %), Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung (+ 0,8 %) sowie Energieversorgung (+ 1 %) waren die Verdienstzuwächse am geringsten und konnten den Anstieg der Verbraucherpreise nicht ausgleichen. In allen anderen Branchen stiegen die Verdienste stärker als die Preise. So erhöhten sie sich zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe um 4,4 %. Aufgrund des Rückgangs der Kurzarbeit stieg in diesem Wirtschaftszweig die bezahlte Wochenarbeitszeit im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 % von 36,7 auf 37,7 Stunden. Beschäftigte von Banken und Versicherungen erhielten 4,2 % mehr Gehalt. Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente in Deutschland im Jahr 2010 durchschnittlich 42.535 € brutto. Die höchsten Bruttojahresverdienste erzielten die Beschäftigten in Banken und Versicherungen (60.963 €) sowie in der Energieversorgung (59.516 €). Die niedrigsten durchschnittlichen Bruttojahresverdienste wurden im Gastgewerbe (24.012 €) gezahlt.
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