Fachkräftemangel: IW warnt vor Vergreisung bei MINT-Akademikern
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) weist daraufhin, dass 2,1 Millionen erwerbstätige Akademiker, die ein Studium der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik absolviert haben, zunehmend vergreisen. Beispielsweise stünden 100 Mathematikern zwischen 56 und 65 Jahren nur 95 jüngere bis 35 Jahre gegenüber; bei den Elektrotechnikern seien es 88 Jüngere. Am ungünstigsten wäre das Verhältnis bei den Maschinenbauingenieuren, wo auf 100 ältere Kollegen lediglich 77 jüngere kommen. Darüber hinaus schieden in den nächsten Jahren immer mehr MINT-Akademiker altersbedingt aus dem Erwerbsleben aus: Im Jahr 2025 werden knapp 50 Prozent mehr in den Ruhestand gehen als heute. Am stärksten davon betroffen ist Bayern: Im Freistaat wird die Zahl der Ruheständler über 75 Prozent höher sein. Die Absolventenzahlen in den MINT-Fächern seien zwar seit Anfang des Jahrzehnts wieder gestiegen – allerdings stünden diese Akademiker dem deutschen Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, da es sich um sogenannte Bildungsausländer handle. Für diese Absolventen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem anderen Land erworben haben, gelten Beschränkungen bei der Aufnahme einer Beschäftigung sowie ein begrenztes Aufenthaltsrecht. In den Ingenieurwissenschaften betrifft dies jeden zweiten zusätzlichen Absolventen seit 2000. Über alle Studiengänge hinweg verlassen laut OECD mehr als zwei Drittel der Bildungsausländer aus Nicht-EU-Staaten Deutschland nach Studienende wieder.
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