Amtlich bestätigt – Starke regionale Unterschiede bei der Armutsgefährdung
Die Armutsgefährdung der Menschen in Deutschland ist je nach Bundesland sehr unterschiedlich: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) war im Jahr 2008 fast jede vierte Person (24,0 %) in Mecklenburg-Vorpommern und mehr als jede fünfte (22,2 %) in Bremen armutsgefährdet. In den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg (10,2 %) und Bayern (10,8 %) hatte dagegen nur ungefähr jeder zehnte Mensch ein erhöhtes Armutsrisiko. Gemäß der Definition der Europäischen Union gelten Menschen als armutsgefährdet, die mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung, hier dem mittleren Einkommen in Deutschland, auskommen müssen. Die Ergebnisse gehen aus Berechnungen des Mikrozensus für das Jahr 2008 hervor, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder im Rahmen des Projekts „Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik“ durchgeführt wurden. Bundesweit waren nach diesen Berechnungen im Jahr 2008 14,4 % der Bevölkerung armutsgefährdet. Dabei gibt es einen deutlichen Ost-West-Unterschied: Hatten in den neuen Ländern (einschließlich Berlin) 19,5 % der Bevölkerung ein erhöhtes Armutsrisiko, waren im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) nur 13,1 % der Menschen armutsgefährdet.
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