Kaputt? Defekt? Alles Murks - Schneller Verschleiß der Produkte ärgert Verbraucher
Schneller Verschleiß keine neue Erfindung
So mancher Verbraucher wird sich noch erinnern: Elektrogeräte, die Jahrzehnte hielten. Doch heutzutage wird die Haltbarkeit von Laptops, Spielkonsolen, Fernsehgeräten, Hifi-Anlagen und anderer Elektrogeräte immer kürzer. Immer wieder macht der Verbraucher die Erfahrung: Kurz nach Ablauf der Garantiezeit ist das Gerät „plötzlich“ kaputt – es funktioniert nicht mehr.
Ursache für diesen Verschleiß ist nicht der Verbraucher, sondern es liegt häufig daran, dass bereits bei der Herstellung Verschleißteile eingebaut werden, wie u.a. das Magazin „Plusminus“ recherchierte. Geplanter Verschleiß also, der die Nachfrage künstlich ankurbelt und der keineswegs neu ist. Denn bereits im vergangenen Jahrhundert wurde Produktsabotage betrieben: Bei der Glühbirne, die 1920 noch 2.500 Stunden brannte, aber bei der die Hersteller beschlossen, diese Brenndauer zu verkürzen – auf genau 1.000 Stunden.
Schneller Verschleiß ruft Verbraucher auf die Barrikaden
Allerdings wehren sich Verbraucher immer stärker gegen diesen „geplanten Verschleiß“. In Zeiten des Internet werden solche Murks-Produkte öffentlich gemacht – auf der Webseite „Murks? Nein danke! geben Verbraucher an, welches Produkt wann und aus welchem Grund kaputt gegangen ist. Und wer nun denkt, es sind vor allem billige Produkte ohne Markennamen irrt sich gewaltig: Geräte von Brother, Philips, Citroen, Toshiba usw. werden genannt.
Wahrlich keine gute Werbung für ein Unternehmen und für einen Hersteller. Vor allem, wenn dieser vielleicht seine Marketingstrategie mit Begriffen wie „umweltbewusst“ oder „nachhaltig“ aufpolstert. Denn Geräte oder Produkte, die durch Verschleiß kaputt gehen, werden nicht innerhalb des „Cradle-to-Cradle-Kreislaufs“ vom Hersteller recycelt, sondern landen auf dem Müll. Oftmals nicht hier in Deutschland, sondern diese Geräte werden beispielsweise nach Afrika verschippert und sorgen dort für große Umweltschäden.
Schneller Verschleiß sollte zum Umdenken anregen
Der Verbraucher wird sich solcher Tatsachen immer mehr bewusst – und wird beginnen solche Hersteller unter Druck zu setzen. Hersteller und Unternehmen sollten deshalb umdenken. Und wenn dabei nicht der Verbraucher im Fokus stehen sollte, rücken vielleicht die schwindenden Ressourcen die Notwendigkeit eines neuen Produktions-Kreislaufs in den Vordergrund, bei dem Geräte auch länger halten dürfen.
- bmiller's blog
- Kommentieren
- 6075 Aufrufe