Wettbewerbsverzerrung - Plädoyer für den Mindestlohn
Die Debatte um den Mindestlohn spaltet die Meinungen. Die eine Seite tritt für einen gerechten Lohn ein. Die andere hebt die Gefahr des Abbaus von Arbeitsplätzen hervor. Ein Fakt wird dabei übersehen: Lohndumping verzerrt den Wettbewerb.
Ob nun € 3,50 oder € 5,00 die Stunde, wer seinem Arbeitnehmer solche Dumpinglöhne zahlt, weiß als Unternehmer sehr genau: Ohne Zuschuss vom Sozialamt kann dieser seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Somit subventioniert sich dieses Unternehmen dank des Staates. Im Klartext: Sie finanzieren als Steuerzahler Ihren Konkurrenten.
Als im Herbst 2007 der ehemalige Post-Chef Klaus Zumwinkel einen hohen Mindestlohn für seine Postler durchdrückte, fegte er mit einem Schlag junge Konkurrenten wie die Pin Group mit ihren Dumpinglöhnen vom Markt. Natürlich wird diese Aktion gerne als Beweis dafür angeführt, dass Unternehmen am Mindestlohn zerbrechen. Doch Zumwinkel hatte nur eine Wettbewerbsverzerrung korrigiert.
Wird der Mindestlohn endlich Standard – und Länder wie Frankreich und Großbritannien beweisen, dass Unternehmen trotz Mindestlohn weiter existieren -, werden solche Aktionen hinfällig. Gleichzeitig jedoch hat der Arbeitnehmer dank Mindestlohn wieder mehr Geld auf seinem Konto. Geld, das zur Ankurbelung der Binnenkonjunktur Ihnen und Ihrem Unternehmen zu Gute kommt – dies sollte nicht vergessen werden.
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