Stressfaktor fehlendes Führungswissen - Wie Sie als Führungskraft souverän damit umgehen
Stress ist ein Wort, das sich aus unserer Arbeitswelt und dem Privatleben nicht mehr wegdenken lässt. Es ist ein Begriff, der vielfach verwendet wird, beispielsweise „dass man sich beeilen muss“ oder, dass man „gerade viel um die Ohren hat“.
Der Stress ist im wahrsten Sinne des Wortes selbst auf den „Hund gekommen“. Er wird für vieles in Anspruch genommen. Was die Zuordnung, welche Kriterien stressen, enorm erschwert. Wertvolle Hinweise zu diesem Thema liefert Ihnen die Studie „Entspann Dich Deutschland“ der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016.
Die Folgen von Stress sind in Ihrem Arbeitsalltag als Führungskraft allgegenwärtig.
Ans Limit bringen Sie unter anderem die Geschwindigkeit, mit der sich Unternehmen an den Markt anpassen, außerdem die Abstimmung und die Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen in aller Welt, die immer kürzer werdenden Entscheidungsphasen, die Ihnen kaum Zeit geben, mal kurz darüber nachdenken zu dürfen. Der Umgang mit modernen Medien und die Erreichbarkeit in der Freizeit tun ihr Übriges dazu.
Von Null auf Hundert Führungskraft
In vielen Studien zum Thema Stress wird meist auf die äußeren Faktoren eingegangen. Einen nicht unerheblichen Anteil hat daneben die Tatsache, dass Sie als Führungskraft wenig bis überhaupt nicht auf Ihre neue Position vorbereitet wurden. Learning by doing ist das Prinzip, das meistens zugrunde gelegt wird.
Natürlich freuen Sie sich über die neue Position. Anerkennung, Wertschätzung, Leistung, all diese Dinge, die Ihnen im Beruf wichtig sind, werden damit ausgedrückt.
Erst nachdem die Stelle angetreten ist, taucht die Frage auf, ob Sie als Führungskraft der Verantwortung und dem Druck gewachsen sind. Und ganz ehrlich: Was wirklich auf Sie zukommt, erfahren Sie oft erst, nachdem Sie schon „mitten drin sind im Geschehen“.
Der Teufelskreis
Fast wie aus dem Nichts beschleicht Sie Unsicherheit. Gerade in der Probezeit fallen nicht selten Sätze wie: „Wir verlassen uns auf Sie“ oder „Gut, dass wir Sie haben“. Die Erwartungshaltung anderer verursacht zusätzlich Druck. Die eigene Erwartungshaltung „bloß nicht scheitern“ verstärkt das Ganze. So wird aus dem „nicht richtig vorbereitet sein“ schnell eine Situation, die sehr bedrohlich wirkt. Sie haben schlaflose Nächte, Ihre Gedanken kreisen ausschließlich um Ihre Firma und Ihre Situation, Freunde und Familie stehen meistens hinten an in der Prioritätenliste. Gesunde Ernährung und sportlicher Ausgleich finden ebenfalls keinen Platz mehr in Ihrem Kalender.
Schnell entwickelt sich ein Teufelskreis, den Sie ohne professionelle Hilfe kaum meistern können. Allein, sich diese Tatsache einzugestehen, stellt eine Hürde dar. Es ist kein Manko, sich helfen zu lassen.
Bewegen Sie sich in dem Teufelskreis, finden Sie auch im täglichen Alltag keine Zeit, Ihre Situation in Ruhe zu reflektieren, um nach geeigneten Ressourcen zu suchen.
Führungswissen wohl dosiert
Auch in der Managementliteratur bekommen Sie nicht die Hinweise, die Sie in dieser konkreten Situation bräuchten. Kurze und knappe Informationen, die sofort auf den Punkt kommen. Ohne ein Studium vorher absolvieren zu müssen.
Die unterschiedlichen Ebenen der Führung erfordern differenziertes Führungswissen. Eine junge IT-Fachkraft, die zum Teamleiter befördert wurde, hat andere Fragestellungen als eine Führungskraft, die einen CEO-Posten in einem Familienbetrieb übertragen bekommt.
Fehlende Vorbereitung, unvollständiges Wissen und kein Partner, mit dem Fragen geklärt werden können, führen zu einer schier ausweglosen Situation. Vielfach auch dazu, dass Sie als Führungskraft meinen, keine Ressourcen zu haben, diese Sachlage lösen zu können.
Der Druck, den Sie als Führungskraft verspüren, wird von außen teilweise verstärkt, indem Ihnen fehlende Führungsstärke entgegengehalten wird. Diese Denkweise greift jedoch zu kurz.
Fazit
Stellen Sie fest, dass Ihnen Führungswissen fehlt, dann holen Sie sich rechtzeitig Hilfe (Führungskollegen intern oder extern, Netzwerke usw.), ehe Sie sich in Ihrer Situation total verfangen haben.
Weitere Themen, die Stress bei Führungskräften auslösen, finden Sie im Beitrag „Im Führungsgefängnis – wie sich aus dem Führungsgefängnis befreien“.
Der Artikel enthält neben wertvollen Hinweisen die praxiserprobte Checkliste „7 Lösungsschritte“ eines CEO.
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