Teammanagement: Leistung steigern durch Peer-Beurteilung
Beurteilungsgespräche dienen Ihnen und Ihrem Mitarbeiter zur Festlegung „der beruflichen Marschrichtung“. Ein Vorteil, den Sie und auch Ihr Mitarbeiter schätzen. Allerdings sind diese Gespräche, ob nun mit Ihrem Mitarbeiter allein oder mit dem Gesamtteam, stets Top-Down-Gespräche, was manches Mal die Beurteilung erschweren oder auch blockieren kann.
Deshalb sind Peer-Beurteilungen ein zusätzliches, sinnvolles Führungsinstrument, da die Beurteilten
- sich stets auf gleicher Ebene befinden, d.h. sie sind ranggleich.
- die Aufgaben und Pflichten des Einzelnen besser kennen und beurteilen können.
- wissen, wie der Einzelne im Team und mit dem Team zusammenarbeitet – ein wichtiger Aspekt in der Beurteilung.
- Auch viel besser einschätzen können, ob die Probleme oder Fehler, die der Einzelne verursachte, alleine „seine Schuld“ waren.
Nun aber einfach dem Team die Peer-Beurteilung „vorzuschlagen“, birgt viele Gefahren in sich, die eher kontraproduktiv sind. Das Team kann dieses Modul als weiteren Kontrollversuch bewerten; ist unsicher, wie eine Peer-Beurteilung vollzogen wird und befürchtet die Stimmung im Team zu schädigen. Beachten Sie deshalb folgende Punkte bei der Einführung der Peer-Beurteilung:
- Etablierung: Als Eingewöhnungszeit – gerne über mehrere Wochen oder Monate – soll das Team zuerst einmal nur die Arbeitsergebnisse beurteilen. Dann langsam auch den Fokus auf Leistungen des Teams und einzelner Mitglieder richten.
- Kriterien: Erstellen Sie, auch mit dem Team zusammen, einen Bewertungs-Katalog, der Kriterien auflistet, die der Beurteilung dienen. Ohne dies funktioniert keine Beurteilung.
- Kommunikation: Stärken Sie eine Kommunikationskultur, in der kein Teammitglied angegriffen oder gar beschuldigt wird. „Du-Botschaften“ wie „Du hängst so lange am Telefon“ bringen keine Ergebnisse, da der Mitarbeiter sich in die Defensive gedrängt fühlt – auch noch von einem Gleichrangigen! Besser sind „Ich-Botschaften“ wie „Ich ärgere mich über deine langen Telefonate, weil ich dann Aufgaben von dir übernehmen muss.“
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