Selbstcoaching: Stoppen Sie Ihre negative Erwartungshaltung
Ihre Erwartungshaltung bestimmt nicht nur, wie Sie sich und Ihr Leben wahrnehmen, auch Ihr Verhalten wird beeinflusst. Stoppen Sie deshalb negative Erwartungen. Denn diese haben nichts mit der Realität zu tun. Ihre Erwartungen sind Ihre Vermutungen wie eine bestimmte Situation in der Zukunft geschehen könnte. Im Klartext: Sie interpretieren ein zukünftiges Ereignis und verhalten sich entsprechend Ihrer Interpretation.
Also basiert Ihre negative Erwartungshaltung nicht auf Daten, Fakten oder Erfahrungen, sondern auf Ihrer Sichtweise der Dinge. Ein entscheidender Aspekt, da es zeigt: Sie haben die Wahl, wie Sie die Dinge sehen und beurteilen. Sie können somit auch entscheiden, mit welcher Erwartung Sie in die Zukunft sehen.
Stoppen Sie Ihre negative Erwartungshaltung – Entscheiden Sie sich neu: 4 Schritte
Schritt 1: Erkennen Sie Ihre Überzeugungen
Die erste Hürde, die Sie nehmen müssen, ist zu akzeptieren: Sie haben die Wahl. Hat Ihnen Ihr Unterbewusstsein schon überzeugende Argumente zurechtgelegt, die Ihre bisherige negative Erwartungshaltung stützen, wie z.B.:
- „Dann bin ich wenigstens gewappnet, wenn es zum Ärgsten kommt.“
- „Es ist doch naiv/blauäugig/leichtsinnig, von einem guten Ausgang auszugehen.“
- „Ansonsten mache ich mir nur etwas vor. Ich belüge mich nicht selbst.“
Solche Argumente spiegeln viel wider nur nicht, die Realität. Um die zukünftigen Ereignisse, durch Ihre Erwartungshaltung einzuschätzen, könnten Sie auch sagen:
- „Dann bin ich wenigstens vorbereitet, wenn es zum Besten kommt. Ich bewege mich darauf zu.“
- „Es wäre doch eher hinderlich, von einem schlechten Ausgang auszugehen. Ich mache lieber das Beste aus den bestehenden Gegebenheiten.“
- „Ansonsten fixiere ich mich nur auf die negativen Möglichkeiten – dies wäre eine Selbstlüge -, statt offen zu bleiben für die Entwicklungen.“
Denn diese positiven Erwartungen können genauso möglich werden, wie Ihre Negativen. Allerdings hindert Sie eine innere Blockade daran der Zukunft mit Zuversicht, Vertrauen und positiver Erwartungshaltung entgegenzutreten.
Schritt 2: Überprüfen Sie Ihre Erwartungen
Listen Sie alle Ihre Sorgen, Ängste und Befürchtungen auf, die diese negative Erwartungshaltung stärken. Vermerken Sie, ob es sich um Sorgen oder Ängste handelt, die immer wieder auftreten oder ob sie diese Befürchtungen das erste Mal hegen. Sollten diese Ängste zum wiederholten Male entstehen, versuchen Sie, den Auslöser in der Vergangenheit zu lokalisieren, indem Sie klären:
- Wann diese Sorge, Angst oder Befürchtung das erste Mal aufgetreten ist
- Was damals passiert ist
- Welche Erwartungen Sie oder jemand , der Ihnen wichtig ist, gehabt hat
- Wie Sie mit der Situation umgegangen sind
- Welche Aussagen getroffen wurden
- Wie dies Ihr Denken und Ihre innere Erwartungshaltung beeinflusst hat
- Wie sich dies auf die Gegenwart auswirkt und ob sich die damals übernommene Erwartung auf Ihre zukünftige Situation übertragen lässt.
Tipp:
Gehen Sie gezielt in Ihrer Vergangenheit zurück. Versuchen Sie sich an Situationen zu erinnern, in denen Sie eine negative Erwartungshaltung zeigten. Welche Sorgen und Ängste hegten Sie damals, sind diese tatsächlich eingetreten und wie war das Ergebnis. Sie nun aus Ihrer heutigen Perspektive zurück und überlegen Sie was Sie daraus für Ihre Erwartungshaltung lernen können.
Sie haben nun schon etwas mehr Abstand zu Ihrer negativen Erwartungshaltung gewonnen. Bauen Sie diesen weiter aus, indem Sie
- akzeptieren, dass Sie stets entsprechend Ihrer inneren Landkarte gehandelt haben. Diese Landkarte kann geändert werden – was Sie gerade tun.
- erkennen, dass Ihre bisherige Erwartungshaltung einen bestimmten Zweck für Sie erfüllt hat. Sie hat Sie geschützt, vor etwas bewahrt oderdavon abgehalten, etwas zu tun, was Ihnen unvertraut war bzw. in vertraute Handlungsmuster zurückgeführt
Schritt 3: Schauen Sie mit Zuversicht in die Zukunft
Stärken Sie Ihre positive Erwartungshaltung. Vergegenwärtigen Sie sich:
- Ihre Kompetenzen und Fähigkeiten. Listen Sie alles auf. „Ich kann …“, „Ich bin gut in …“, „Mir gelingt…“ oder „Ich habe folgende Fähigkeiten und Kompetenzen…“. Diese Punkte geben Ihnen Selbstvertrauen und Zuversicht. Sie sehen dadurch ganz deutlich, dass Sie ganz wichtige Fähigkeit besitzen, nämlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Beide benötigen Sie für Ihre Gegenwart und Ihre Zukunft.
- Ihre Erfolge .Listen Sie auf: „Ich habe folgendes erreicht: …“, „Als Erfolg verbuche ich…“, „Ich klopfe mir anerkennend auf die Schulter für …“ oder „Ich lobe mich für …“. An Ihre Erfolge anzuknüpfen, ist für die Ausrichtung Ihrer Erwartungshaltung sehr wichtig. Denn Ihre Erfolge führen Ihnen eins vor Augen: Sie haben Macht und gestalterischen Einfluss. Beides haben Sie in der Vergangenheit schon genutzt. Beides können Sie auch in Zukunft einsetzen.
- Ihre Schicksalsschläge – positive, wie negative, die Sie bewältigt haben. „Ich habe es geschafft, …“, „Ich habe diesen Schicksalsschlag bewältigt, indem ich …“, „Aus dieser Situation lernte ich…“ oder „Damit dies gelang, habe ich folgende Fähigkeiten eingesetzt: …“. Sie haben sich gerade einen Überblick über Ihre inneren Ressourcen verschafft. Diese Ressourcen stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Werden Sie sich bewusst darüber:
- Wie Sie mit dem Wissen über Ihre inneren Ressourcen nun Ihre Zukunft bzw. zukünftige Situationen einschätzen
- Welche Erwartungshaltung jetzt in Ihnen entstanden ist
Schritt 4: Werden Sie aktiv
Ihre veränderte Erwartungshaltung fordert natürlich auch ein verändertes Verhalten. Überlegen Sie sich (Ihr inneres Bild der positiven Zukunft unterstützt Sie dabei):
- Was Sie tun müssen, damit sich diese positive Erwartungshaltung erfüllt
- Welche Schritte mittel- und längerfristig dafür notwendig sind
- Wie Sie Ihr Auftreten, Ihre Kommunikation oder Ihre Interaktion gestalten müssen
- Auf welche Ressourcen Sie dafür zurückgreifen
- Welche stärkenden Gedanken Sie regelmäßig zur Unterstützung abrufen können
- Woran Sie erkennen, dass Sie auf dem rechten Weg sind und woran es Ihre Umgebung bemerkt
- Was Ihnen leichter fallen wird
- Worauf Sie sich freuen können
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