Warum Sie sich als Führungskraft immer der "Machtfrage" stellen müssen
Wer mehr Macht haben möchte, sollte sich eins vor Augen führen: Macht ist stets situationsbedingt, d.h. abhängig davon mit wem Sie wie in Beziehung treten, wird Ihr Einfluss – und damit Ihre Macht – groß sein oder auch nicht. Erhöhen Sie deshalb Ihre Sensibilität gegenüber solchen Situationen. Denn so erhöhen Sie auch Ihr Gewicht und Ihren Einfluss.
Stärken Sie Ihren Einfluss - seien Sie sich Ihrer Macht bewusst
Obwohl Ihre Funktion Ihnen als Führungskraft bereits eine gewisse Macht und Autorität verleiht, ist auch diese Macht situationsbedingt. Sie sind zwar als Vorgesetzter durch Ihre Position Ihrem Mitarbeiter gegenüber in einem Machtvorteil. Sie können ihn für eine Beförderung vorschlagen. Sie können seine Leistung anerkennen. Sie können ihm Informationen geben oder diese vorenthalten. Doch dieser Machtvorteil funktioniert nur solange, wie Ihr Mitarbeiter an Ihren Machtgaben interessiert ist. Im Klartext: Ist Ihr Mitarbeiter in seiner Position zufrieden, ohne weitere Karriereziele zu verfolgen, wird Ihre bereits Macht beschnitten.
So zeigt sich: Macht ist keine statische Eigenschaft, die jemand hat oder nicht hat. Somit werden Sie auch Augenblicke kennen, in denen Sie sich mächtig fühlen und andere, in denen Sie eher machtlos der Situation gegenüberstanden. Um Ihr Gefühl für Macht zu erhöhen – und damit Ihren Einfluss zielgerichtet zu steigern -, müssen Sie erkennen, was wie in den jeweiligen Situationen geschah.
Überlegen Sie:
- Wann fühlten Sie sich machtvoll?
- In welchen Situationen konnten Sie Ihren Einfluss geltend machen?
- Wann fühlten Sie sich dagegen machtlos?
- Fragen Sie sich für beide Situationen – machtvoll bzw. machtlos -: Was ist in dieser Situation geschehen? Mit wem sind Sie in Kontakt getreten? Wie war die Interaktion zwischen den beteiligten Personen? Welche Funktion hatten Sie inne? Wie wurde auf Sie reagiert? Wodurch gelang es Ihnen, Ihren Einfluss auszuüben? Weshalb fühlten Sie sich dagegen machtlos?
- Vollenden Sie folgende Sätze so oft Sie können. Schreiben Sie sich leer, um so weitere Situationen der Machtlosigkeit und des Einflusses zu erkennen:
- Ich fühle mich machtlos, wenn …(Beispiel: …mir vorgeschrieben wird, was ich wie zu tun habe, …meine Einwände bei den Unternehmensvorgaben ignoriert werden, …mir keine Aushilfskräfte genehmigt werden, obwohl das Team jetzt schon in Arbeit erstickt).
- Ich fühle mich machtvoll, wenn …(Beispiel: …ich mit dem Team klare Ziele verfolgen kann, …meine Einschätzung vom Vorstand ernst genommen werden…, ich eigenständig meine Arbeit verrichten kann).
- Analysieren Sie, was Sie aus Ihren Antworten lernen können. Was tun Sie wie, um sich machtvoll zu fühlen? Wie können Sie diese Eigenschaften und diese Vorgehensweise optimieren und auch in eher machtlosen Situationen einsetzen? Was können Sie in Situationen, in denen Sie sich bisher eher ohne Einfluss fühlten, an Ihrem Verhalten ändern, um auch dort Ihre Macht zeigen zu können?
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