Elevator Pitch: Effektives Instrument der Personalauswahl
Der Elevator Pitch - ein effektives Instrument zur Personalauswahl
In kurzer Zeit eine wichtige Person von der eigenen Idee oder der eigenen Person zu überzeugen – das ist der Grundgedanke und das Ziel des sogenannten Elevator Pitch. Dabei soll die kurze Präsentation beziehungsweise das Verkaufsgespräch (Pitch) nicht länger dauern als eine Fahrt mit dem Fahrstuhl (Elevator). Diese kann nach 30 Sekunden vorbei sein oder auch nach 2 Minuten.
Der Begriff entstammt einer Situation, wie sie in amerikanischen Großkonzernen tagtäglich passiert: Der ambitionierte Jungmanager hat eine revolutionäre Idee für ein Produkt – aber einfach so bekommt er keinen Termin beim Vorstand. Die Lösung: Treffe ihn „rein zufällig“ im Fahrstuhl und nutze die Zeit der Fahrstuhlfahrt, deine Idee kurz, aber prägnant vorzustellen und den Vorstand so neugierig zu machen, dass er dich zu einem richtigen Gespräch einlädt.
Im Fokus: Nutzen und Vorteile des Gesprächspartners
Der Elevator Pitch wird heute in vielen unterschiedlichen Situationen genutzt, um Kunden, Investoren oder Geschäftsführer von Produkten, Geschäftsideen oder Projekten zu überzeugen. Aufmerksamkeit erzeugen, neugierig machen auf mehr, das Besondere/Einzigartige hervorheben – ein guter Elevator Pitch fokussiert den Nutzen und die Vorteile für das Gegenüber. Dabei bedient er sich vor allem der bildhaften Sprache, um eine emotionale Verknüpfung herzustellen.
Wer den Elevator Pitch nutzt, weiß um die Bedeutsamkeit jedes einzelnen Wortes – und bereitet sich entsprechend vor, damit in der Situation, in der es drauf ankommt, der Pitch sitzt.
Personalauswahl mit dem Elevator Pitch
Die Methodik des Elevator Pitch ist also nicht neu, wohl aber sein Einsatz in der Personalauswahl. Dabei bekommt der Bewerber im Vorstellungsgespräch die Aufgabe, einen Elevator Pitch zu halten, der Sie überzeugt oder zumindest neugierig macht auf mehr. Diese Methodik ist besonders praktikabel, denn mit einer Dauer zwischen 30 Sekunden und 2 Minuten ist der Zeitbedarf überschaubar und einer Vorbereitungszeit bedarf es nur dann, wenn sich der Bewerber zum Beispiel in ein Szenario einlesen muss. Sie selbst müssen keine Fragen vorbereiten – sondern können ausschließlich den „Pitch“ des Bewerbers beurteilen.
Elevator Pitch: Beispiele für das Bewerbungsgespräch
Als kurze Sequenz in einem Vorstellungsgespräch sind dabei verschiedene Szenarien denkbar, die Ihnen eine gute Beurteilung verschiedener Kompetenzen ermöglichen:
- Der Bewerber soll seinen Nutzen für das Unternehmen oder seine unverwechselbaren Stärken in einem Elevator Pitch darstellen.
- Der Bewerber soll als Mitarbeiter seinen Vorgesetzten von einer Idee oder einem Projektvorschlag überzeugen.
Hier kann es sinnvoll sein, dem Bewerber eine kurze Projektbeschreibung vorzulegen, falls er nicht spontan eine eigene Idee entwickelt. Eine kurze Vorbereitungszeit ist hier legitim. - Der Bewerber soll einen Investor für eine Geschäftsidee interessieren.
- Der Bewerber soll einen Kunden neugierig auf das Unternehmen und die Leistungen machen.
Generell dürfen Sie – insbesondere bei vertriebsnahen Positionen – davon ausgehen, dass der Bewerber sich mit Ihrem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Deswegen können Sie auch einen spontanen Elevator Pitch ohne Vorbereitungszeit einfordern
Welches Szenario Sie wählen, sollte aber nicht nur davon abhängen, wie viel Vorbereitungszeit Sie einplanen wollen. Sie sollten auch überlegen, welches Szenario auch im späteren Arbeitsalltag auftreten könnte. Einen Investor von einer Idee zu begeistern ist selbstverständlich seltener als zum Beispiel den Kunden von dem Unternehmen zu überzeugen. Der Elevator Pitch zur eigenen Person ist hingegen unabhängig von zukünftigen Aufgaben und damit flexibel einsetz- beziehungsweise einforderbar.
Je nachdem, welches Szenario Sie wählen, haben Sie die Chance, verschiedene Eigenschaften und Kompetenzen beurteilen zu können.
Teil 2: Punktlandung: Mit dem Elevator Pitch wichtige Eigenschaften des Bewerbers erkennen
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