Die Bedeutung der Digitalisierung für deutsche Unternehmen
Über die voranschreitende Digitalisierung in Deutschland und dessen Bedeutung für Unternehmen
Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Treiber für die Wirtschaft und die berufliche Entwicklung von Arbeitnehmern. Mit der Digitalisierung werden jeden Tag etwa 80 % aller Informationen auf der Welt generiert. Das heißt, wir Menschen produzieren einfach immer mehr Daten: Im Jahr 2020 werden es 75 Megabyte pro Sekunde sein, im Jahr 2025 bereits 100 Gigabyte pro Sekunde. Viele Daten müssen verarbeitet werden, und das geschieht durch IT-Spezialisten und Programmierer. Wir müssen unsere Kompetenzbereiche erweitern, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass wir mit einer so großen Menge an Informationen in einer zunehmenden Anzahl von Formaten umgehen. Das hat zur Folge, dass sich immer mehr Menschen in neue Berufsfelder einarbeiten müssen oder altbekannte Abläufe neu gestaltet werden.
Deshalb haben wir nach einem Weg gesucht, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter einerseits intern weiterbilden und ihnen andererseits einen Job geben können, der es ihnen erlaubt, ihre eigenen Themenbereiche zu wählen.
Was ist Digitalisierung?
Digitalisierung steht für die Umwandlung aller Dinge – von Büchern, Zeitungen, Dokumenten und Waren oder Dienstleistungen bis hin zu Bildern, Musikdaten etc. und die Erfassung aller Prozesse in Datenformate, die elektronisch verarbeitet werden können. Die Digitalisierung ist eine zukunftsweisende Technologie, die zunehmend in unser tägliches Leben Einzug halten wird, weshalb viele bereits von der vierten industriellen Revolution sprechen.
Allein in Deutschland wird die Digitalisierung innerhalb der nächsten 20 Jahre zu einer kompletten Verlagerung von Tätigkeiten führen. Die Digitalisierung bietet uns neue Wege, um zu arbeiten und Unternehmen zu führen: Wir können Dinge schneller und auf eine viel einfachere Weise erledigen.
Wir wollen von der Digitalisierung profitieren und nicht von ihr ausgeschlossen werden. Es gibt in Deutschland noch einen enormen Weiterbildungsbedarf, den die Unternehmen durch ihre eigenen Mitarbeiter etwas steuern können. Deshalb ist es wichtig, dass diese sich regelmäßig weiterbilden und dass diese Weiterbildung zum Aufbau von Kompetenz vom Staat gefördert werden kann.
Aus diesem Grund haben verschiedene Ministerien bereits den „Digitalpakt“ eingeführt und mit dem Qualifizierungschancengesetz eine Grundlage für berufliche Weiterbildung und deren Förderung geschaffen.
Zukunftsperspektiven der Digitalisierung
Die Digitalisierung hat in Deutschland heute schon jede einzelne Branche erreicht – nicht nur die Logistik, sondern auch den Handel, das Baugewerbe und sogar das Gesundheitswesen. Es gibt unendlich viele Beispiele für Bereiche, die sich durch die Digitalisierung verändern.
Zum Beispiel hat Google 2013 DeepMind übernommen: Deepmind stellt Software mit künstlicher Intelligenz her, die lernt, Videospiele zu spielen, indem sie sie spielt. Kürzlich schlug sie den Weltmeister Lee Sedol im Go (chinesische Version des Schachs), eine Leistung, die für viele Experten eine große Überraschung war.
2015 eröffnete in Schweden der erste Robotersupermarkt: Die Mitarbeiter des Unternehmens werden bald durch Roboter ersetzt. Das Kassensystem wird zum Beispiel in der Lage sein, zu erkennen, was aus dem Regal genommen wird, automatisch den Preis zu berechnen und ihn dem Kundenkonto zu belasten. Einzelhändler werden investieren müssen, um in diesem umkämpften Markt weiter erfolgreich zu sein.
Das Qualifizierungschancengesetz
Um herauszufinden, wie Unternehmen in Deutschland auf diese Chancen reagieren können, gab es ein Treffen mit allen verschiedenen Ministerien und Vertretern zum Qualifizierungschancengesetz. Alle waren sich einig, dass sich jeder einzelne Bereich durch die Digitalisierung stark verändert und es deshalb wichtig ist, dass Unternehmen in die berufliche Zukunft ihrer Mitarbeiter investieren. Ansonsten könnten sie ihre Mitarbeiter in Zukunft an andere Unternehmen verlieren.
Um diesen möglichen Problemen entgegenzuwirken, wurde dieses Gesetz geschaffen: Angestellte sollen ihre Arbeitgeber zur Weiterbildung motivieren können – sie sollen Fachkompetenzen anbieten und verschiedene Förderungen erhalten, um ihre Kompetenzen auszubauen.
Wie funktioniert das?
Das Gesetz ist ein großes Projekt und vermutlich noch verbesserungswürdig. Juristen, Personalverantwortliche, Manager und Freiberufler werden über die Verbesserung des Gesetzes diskutieren. Das bedeutet, dass Arbeitgeber jetzt anfangen müssen, darüber zu sprechen. Sie werden sich mit neuen Feldern in ihrer beruflichen Entwicklung auseinandersetzen müssen und sehen, was sie selbst dazu beitragen können.
Haben Arbeitgeber sich entschieden, Mitarbeiter zu qualifizieren, wenden Sie sich an die Arbeitsagentur und besprechen dort die Fördermöglichkeiten und Abläufe. Es gibt hier spezielle Berater, die Unternehmern und Mitarbeitern helfen, gute Weiterbildungen zu finden.
Wie sieht die Perspektive eines Arbeitgebers aus?
Es liegt in der Verantwortung der Arbeitgeber, den Blick immer nach vorne zu richten. Es liegt auch in ihrer Verantwortung, alles zu tun, um das Geschäft voranzutreiben. Diese Aufgaben beschränken sich nicht nur auf Technik oder Marketing, sondern umfassen oft auch andere Bereiche wie Personalwesen, HR, Schulung und Wissenstransfer. Das Personal in den Abteilungen muss den Anforderungen an einen digitalen Arbeitsmarkt gewachsen sein. Deshalb ist es für ihn sinnvoll, in die Weiterbildung seiner Mitarbeiter zu investieren.
Digitalisierung anhand eines Beispiels aus der Logistik
Es gibt bereits viele Beispiele, die zeigen, wie die Digitalisierung den Logistikmarkt verändert:
- Große Unternehmen wie Amazon verschicken ihre eigenen Pakete mit unbemannten Drohnen. Das bedeutet, dass sie keinen Lieferdienstleister mehr brauchen – sie können alles selbst machen. Das schafft einen Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Unternehmen wie DHL, die nun versuchen, ihren eigenen Marktanteil durch den Einsatz von selbstfahrenden Autos zu erhöhen, um Zeit und Kosten für ihre Pakete zu sparen.
- Die Deutsche Post führte 2019 ein neues Paketsystem ein, bei dem alle Pakete über elektronische Chips mit dem Standort des Absenders gekennzeichnet werden. Der Dienstleister kann dann genau feststellen, von wo aus es verschickt wurde. So entsteht eine vollständige Transparenz über alle Pakete, die deutschlandweit zugestellt werden. Künftig können Zustelldienste nur noch nach dem genauen Standort des Paketes geplant und abgerechnet werden.
- Es gibt bereits viele Unternehmen, die Drohnen einsetzen, um herauszufinden, wo sich ihre Pakete befinden – sie schicken sie in den Himmel und verfolgen dann mit an Drohnen befestigten Videokameras ihren Weg wieder nach unten. Diese Art von Technologie kann in Zukunft auch in der Logistikbranche eingesetzt werden.
- Parcel2Go, ein neuer deutscher Paketkurierdienst, der sein Geschäft bereits aufgenommen hat, nutzt eine neue Technologie, die auf „Echtzeit-Tracking“ basiert und es den Menschen ermöglicht, ihre Kurierpakete über ihre Smartphones zu verfolgen – ohne zusätzliche Kosten.
- In der deutschen Logistikbranche gehen immer mehr Unternehmen dazu über, Drohnen anstelle von LKWs für den Transport einzusetzen. Denn sie können enge Lieferkorridore mit vielen Kurven und Zufahrtsbeschränkungen besser bewältigen; außerdem sind sie sicherer als Lkws und haben bessere Beschleunigungszeiten.
Die Preise in der Logistikbranche sind dennoch relativ stabil geblieben. Neue Technologie macht die Dinge nicht billiger – sie macht sie hauptsächlich schneller und effizienter.
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