Workaholic im Team? So machen Sie es richtig
Wenn die Arbeit zur Sucht und Droge wird, ist dies im ersten Moment für Sie als Führungskraft vielleicht ein Grund zur Freude: Denn Leistung erhalten Sie von diesem Mitarbeiter garantiert. Nur mittel- und langfristig werden Sie auch die Schattenseite dieser Krankheit kennen lernen: Herzinfarkt, Magengeschwüre, Burn-out sind nur einige der typischsten Symptome. Lenken Sie deshalb besser die Leistungskraft dieses Mitarbeiters in vernünftige Bahnen.
Als Führungskraft sind Sie besonders gefordert: 3 Tipps, wie Sie die Arbeitssucht bei Ihrem Mitarbeiter eindämmen können
Tipp 1: Hinterfragen Sie die Situation am Arbeitsplatz
Beleuchten Sie gezielt, ob durch die Unternehmenskultur (unbewusst) die Arbeitssucht gefördert wird. Fragen Sie sich:
- Müssen Sie selbst oft so hastig arbeiten, dass Sie kaum Zeit finden, um mit Ihren Mitarbeitern in Ruhe plaudern oder sprechen zu können?
- Hängt der Erfolg des Unternehmens davon ab, dass die Mitarbeiter abends, am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten?
- Wird viel zu oft gegen die Uhr gearbeitet?
- Müssen viele Projekte von einzelnen Mitarbeitern gleichzeitig bearbeitet werden?
- Herrscht ein ständiger Arbeitsdruck?
- Sind die Vorgaben und Aufgaben kaum zu bewältigen?
- Ist das Team unterbesetzt?
- Muss der Mitarbeiter ständig für andere Kollegen einspringen?
- Zeigt das Unternehmen ein geringes Interesse an den Mitarbeitern als Menschen?
Je öfter Sie mit „Ja“ geantwortet haben, desto stärker wird die Arbeitssucht aktiviert.
Tipp 2: Überprüfen Sie das Arbeitsvolumen des Mitarbeiters
Erstellen Sie am besten eine Liste mit vier Spalten. In die erste Spalte notieren Sie alle Aufgaben, die der Mitarbeiter laut seiner Stellenbeschreibung zu erfüllen hat. In die zweite Spalte vermerken Sie die Aufgaben, die Sie an ihn delegiert haben. In der dritten Spalte schreiben Sie die Arbeiten, die er innerhalb des Teams angenommen hat, wie beispielsweise Teamsprecher zu sein. In der vierten Spalte fixieren Sie, welche Arbeiten dieser Mitarbeiter noch zusätzlich verrichtet bzw. angenommen hat – soweit Sie davon wissen. Schreiben Sie ruhig neben jede Aufgabe, die Zeit, die er zur Erledigung benötigt.
Überlegen Sie sich nun konkret, in welchen Bereichen Sie eine nachhaltige Entlastung einleiten möchten. Notieren Sie sich erste Schritte, die Sie als Führungskraft von Ihrer Seite dafür unternehmen werden.
Tipp 3: Sprechen Sie mit dem Mitarbeiter
Bitten Sie um ein Gespräch. Legen Sie ihm den Sachverhalt dar - „Herr K. Ihre Leistungsbereitschaft ist enorm. Allerdings hat mich Ihr Einsatz in den letzten Monat auch beunruhigt. Sie sind ja nur noch für die Firma da. Als Ihr Vorgesetzter muss ich jedoch auch darauf achten, dass wir Sie nicht permanent überfordern. Deshalb …“ – und besprechen Sie eine gemeinsame Umschichtung der Arbeit.
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