Weihnachtsrede in Corona-Zeiten: 3 Tipps für Sie als Chef
Mehr denn je ersehnt: Motivierende Worte
Alle Jahre wieder gibt es im Dezember mehrere betriebliche Rituale: Die Weihnachtspost an Ihre Kunden und Geschäftspartner, die Weihnachtsfeier in Ihrer Firma und Ihre Weihnachtsrede als Chef und Vorgesetzter. In diesem Jahr steht mindestens eines dieser Rituale auf der Kippe oder wurde bereits von Ihnen gecancelt: Die Firmenweihnachtsfeier. Vielleicht haben Sie aber dafür eine gute Alternative gefunden: Die virtuelle Weihnachtsfeier.
Da die Weihnachtsfeier nicht stattfindet oder „nur“ im virtuellen Raum, stellen Sie sich berechtigterweise eine Frage: Müssen Sie überhaupt eine Weihnachtsrede halten? Die Antwort ist einfach und eindeutig: Ja.
Denn mit Ihrer Weihnachtsrede zeigen Sie
- Ihren Mitarbeitern Ihre Wertschätzung.
- Ihre Dankbarkeit für erbrachte Leistungen, für die Flexibilität und die Anpassung Ihrer Mitarbeiter in Zeiten einer Corona-Pandemie.
- Hoffnung und eine positive Perspektive für das kommende Jahr, indem Sie den auf den Zusammenhalt und das über-sich-hinauswachsen aller hinweisen.
Besondere Zeiten fordern besondere Kommunikationskanäle
Normalerweise eröffnen Sie mit Ihrer Weihnachtsrede das gesellige Zusammentreffen auf der Weihnachtsfeier. In diesem Jahr entfällt dieser direkte soziale Kontakt. Sie alle müssen die Kontaktbeschränkungen einhalten. Deshalb gehen Sie in diesem Jahr neue Wege. Nicht allein Ihre Weihnachtsfeier wird mal anders sein, auch Ihre Rede halten Sie in einem anderen Format:
- als Podcast.
Nehmen Sie Ihre Weihnachtsbotschaft auf. Senden Sie diese als Audiobotschaft oder als Videobotschaft. - im virtuellen Meeting.
Halten Sie Ihre Rede während einer Videoschalte. - während der virtuellen Weihnachtsfeier.
Klären Sie mit dem Anbieter, ob Sie sich während der Weihnachtsfeier live zuschalten können. - per Brief.
Sicherlich versenden Sie Weihnachtsgeschenke an Ihre Mitarbeiter. Legen Sie Ihre Weihnachtsrede als besondere Weihnachtsgrüße bei.
Ihre Weihnachtsrede halten: 3 Tipps
Bereiten Sie Ihre Rede gut vor. Schreiben Sie sich Stichworte auf. Formulieren Sie Ihre Rede, mit einem Anfang, Mittelteil und einem Schluss. So geht später beim Vortrag oder der Podcast-Aufzeichnung nichts vergessen. Die folgenden Tipps unterstützen Sie beim Rede-Schreiben.
Tipp 1: Emotional sein
Corona hat niemanden „kaltgelassen“. Mit all seinen Einschränkungen, sozialen Kontaktbeschränkungen, dem Abstand halten und den Lockdowns und Shutdowns hat es alle bewegt und beschäftigt. Neben der Angst, sich mit dem Corona-Virus zu infizieren, der Sorge, andere, gar die (Groß-)Eltern anzustecken, gesellten sich viele weitere Gefühle: Ängste um den Arbeitsplatz, Stress, Unsicherheit, Wut, Überforderung und Überlastung.
Auch Ihre Mitarbeiter haben eine Achterbahn der Emotionen durchlebt. Spiegeln Sie diese Gefühle. Sprechen Sie die Emotionen und Nöte so konkret als möglich in Ihrer Weihnachtsrede an – natürlich bezogen auf die Arbeit, das Team, das Unternehmen.
Beispiel:
Am Fasching war Corona noch ganz weit weg – in China. Dann traf es uns mit voller Wucht. Der erste Shutdown hat eine neue Ära eingeläutet: Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben kam zu einem Stillstand. Solidarität zeigen war angesagt. Aber auch Verständnis haben. Füreinander Sorge tragen. Gleichzeitig Enthaltsamkeit üben und Abstand halten. All dies hat viel mit uns gemacht – auch emotional.
Ängste poppten auf, um den Arbeitsplatz, die Gesundheit, die Familie und Freunde. Unsicherheit entstand, wie lange es so weitergehen mag und kann. Ein permanenter Stress trat ein, weil wir alle uns wieder und immer wieder den Veränderungen anpassen mussten.
Auch in unserem Unternehmen hieß es sich umstellen: Homeoffice und virtuelle Meetings waren und sind angesagt. Da haben wir alle von jetzt auf gleich einiges Neuland betreten. Ich musste mich meiner Skepsis stellen – und bin jetzt vom Homeoffice überzeugt. Sie alle haben mich in dieser Zeit mit Ihren Leistungen, Ihrem Engagement und Ihrer guten Arbeit von dieser Arbeit des virtuellen Arbeitens überzeugt. Und all dies unter solch widrigen Umständen. Denn etliche von Ihnen durften neben dem Homeoffice noch die eigenen Kinder betreuen.
Ihnen allen spreche ich meine große Anerkennung aus. Sie sind über sich selbst hinausgewachsen. Ich bin froh, stolz und vor allem dankbar, solche Mitarbeiter in meinem Team zu haben…
Tipp 2: Ehrlich sein
Eigentlich wollen Sie gerade zur Weihnachtszeit Worte der Harmonie und Hoffnung aussprechen. Doch vielleicht sind Sie, Ihr Unternehmen und somit Ihre Mitarbeiter drastisch durch die Corona-Pandemie getroffen: Durch
- Kurzarbeit.
- Entlassungen.
- Umsatzeinbrüche.
- drohende Insolvenz.
- drohende Aufgabe und Schließung des Unternehmens.
Beschönigen Sie deshalb nicht die Lage, nur, weil Weihnachten vor der Türe steht. Treten Sie ehrlich auf. Authentisch bleiben ist ganz wichtig, um Ihre Mitarbeiter dort abzuholen, wo sie alle stehen: Im Krisenmodus.
Beispiel:
Eigentlich ist Weihnachten als Fest der Liebe und Freude für uns alle ein Highlight im Jahr. Wir feiern mit der Familie. Wir beschenken uns reichlich. Wir fahren in den Urlaub. Wir machen den größten Umsatz im Jahr. All dies ist mehr oder minder dahin.
Corona hat zugeschlagen. Sie sind seit Monaten in Kurzarbeit. Viele Ideen haben wir miteinander freigesetzt, wie wir unsere Gaststube durch Straßenverkauf ein wenig am Laufen halten konnten. Kurzfristig durften wir mit einem Hygienekonzept öffnen. Nur, um dann wieder schließen zu müssen.
Verständnis haben wir alle für diese Maßnahmen. Corona ist tödlich. Wir tragen durch unser Verhalten – auch durch die Schließung unserer Gaststätte – zur Eindämmung des Virus bei. Dennoch treibt Sie verständlicherweise die Angst und Sorge um: Wie wird es mit der „Weißen Taube“ weitergehen? Reichen die Überbrückungshilfen? Wie lange wird der zweite Shutdown dauern? Wann gibt es Entwarnung? Wann bringen die Impfungen eine deutliche Kehrtwende?
Ich kann auf all die Fragen nur antworten: Wir fahren weiter auf Sicht. Wir haben noch einige finanzielle Reserven, die gekoppelt mit den staatlichen Hilfen, uns ein wenig Luft verschaffen. Wir kämpfen in jedem Falle weiter. Aufgeben ist nicht angesagt. Auch, weil Sie die ganze Zeit mit uns Seite an Seite gekämpft haben. Zusammen sind wir stärker. Zusammen schaffen wir auch die nächsten Monate…
Tipp 3: Hoffnung für alle vermitteln
Schließen Sie Ihre Weihnachtsrede unbedingt positiv ab. Zeigen Sie den Silberstreifen am Horizont, der auch in schlimmen Krisen zu entdecken ist. Fragen Sie sich:
- Welche Hoffnung haben Sie?
- Welche Hoffnungsschimmer verbinden Sie mit dem nächsten Jahr?
- Was gibt Ihnen selbst Zuversicht?
- Welche Ideen und Visionen haben Sie für das neue Jahr?
Schließen Sie mit dieser positiven Perspektive Ihre Rede ab. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern einen positiven Anker – beispielsweise
- Unsere Kunden haben uns zur Seite gestanden – und werden dies auch im neuen Jahr tun.
- Wir haben die letzten Monate gemeistert. Wir schaffen auch die nächsten, bis sich im Frühjahr alles wieder beruhigt und die Zahlen sinken werden.
- Lassen Sie uns gemeinsam überlegen: Wie können wir den Außer-Haus-Verkauf standardmäßig in unserem Angebot integrieren? Wie einen Lieferdienst erfolgreich auf die Beine stellen? Mit welchen Aktionen wollen wir, sobald wir wieder öffnen dürfen, die Gäste in unser Lokal locken? Lassen Sie uns gemeinsam aktiv die Krise bewältigen…
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