Mitarbeiterführung – Schluss mit alten Weisheiten
Betriebe können nur so gut sein, wie die Menschen, die darin arbeiten. Ziel jedes Unternehmens muss es also sein, die jeweils Besten ihrer Zunft anzulocken und möglichst lange in der Firma zu halten. Die Lösung dieses Problems ist denkbar einfach: Gute Leute brauchen neben der entsprechenden Umgebung eine gute Führungskraft, die sie zu fördern versteht.
Mitarbeiter kennen Bedingungen
Wie ein optimales Arbeitsumfeld aussehen sollte, wissen die Beschäftigten selbst am besten. Mit einem kurzen Fragbogen können Sie ermitteln, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter mit deren Arbeitsplatz sind.
Checkliste zum Download
Hier geht's zur „Checkliste: Sind Ihre Arbeitsbedingungen ideal?"
Räumen Sie mit alten Mythen auf
Vergessen Sie die meisten der gängigen Managerweisheiten. Stellen Sie eine schlichte Erkenntnis in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit: Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder hat seine eigene Arbeits- und Denkweise, seine eigene Art zu kommunizieren und zu handeln. Jeder Versuch, einen Menschen dauerhaft umzukrempeln, ist aussichtslos. Sie können auch bei niemandem eine Begabung fördern, für die er keine Voraussetzung mitbringt. Stattdessen sollten Sie zutage fördern, was in ihm steckt. Ihre Aufgabe als Führungskraft ist es,
- die richtigen Mitarbeiter zu finden, mit genau den Fähigkeiten, die Ihr Unternehmen braucht,
- diesen klar zu kommunizieren, was Sie von ihnen erwarten,
- sie zu motivieren und
- sie in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen.
Dazu müssen Sie mit alten Irrtümern aufräumen:
Irrtum Nr. 1: Jeder Mensch verfügt über unbegrenztes Potenzial
Auch wenn Tausende von Motivationsgurus gebetsmühlenartig das Gegenteil wiederholen: Fehlende Fähigkeiten wie beispielsweise Organisationstalent oder Zielstrebigkeit kann man nicht lernen. Man hat sie, dann kann man sie ausbauen und verfeinern, oder man hat sie nicht, dann kann man sie nur rudimentär entwickeln.
Das heißt für Sie:
Suchen Sie Ihre Mitarbeiter nicht allein nach Ausbildung und Erfahrung aus. Stellen Sie Persönlichkeit und Fähigkeiten in den Mittelpunkt.
Irrtum Nr. 2: Arbeitsschritte müssen einheitlich festgelegt sein
In der Managementliteratur wimmelt es nur so von "Schritt-für-Schritt-Anleitungen". Diese können durchaus nützlich sein - wenn Sie sie als Anregung nehmen.
Das heißt für Sie:
Keine Frage: Verbindliche Regeln sind notwendig. Aber wo diese keinen gesetzlichen Regelungen oder Fragen der Arbeitssicherheit o. Ä. dienen, sollten Sie Ihren Mitarbeitern freie Hand lassen, auf welche Wiese diese die gewünschten Ergebnisse erreichen. Es gibt nicht den Arbeitsstil, der zu allen passt.
Irrtum Nr. 3: Mitarbeiter müssen an ihren Schwächen arbeiten
Das ist zwar gut gemeint - bringt aber nichts. Wer an seinen Schwächen arbeitet, erzeugt nur Frustration und erreicht allenfalls Mittelmaß. Stattdessen sollten Ihre Mitarbeiter ihre Stärken weiter ausbauen, bis diese so hervorragend sind, dass die Nachteile ihre Bedeutung verlieren.
Das heißt für Sie:
Achten Sie bei Bewerbern nicht auf deren Schwächen, sondern auf deren Stärken und darauf ob diese zu Ihrem Unternehmen gefordert sind.
Irrtum Nr. 4: Mitarbeiter so behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte
Das würde ja heißen, dass Sie jeden gleich behandeln müssten. Stattdessen sollten Sie jeden so behandeln, wie er behandelt werden möchte.
Das heißt für Sie:
Lassen Individualisten Ihre Freiheit. Geben Sie teamorientierten Mitarbeitern einen Platz in der Gruppe. Betreuen Sie Einzelkämpfer mit Aufgaben, die einer alleine erledigen muss.
Irrtum Nr. 5: Niemand soll bevorzugt werden
Häufig glauben Manager, sie müssten sich um die Leistungsschwachen kümmern, während die fähigen Mitarbeiter alleine zurechtkämen. Der Schuss geht nach hinten los. So muss jemand nur schwache Leistungen zeigen, um sich die Unterstützung seines Vorgesetzten zu sichern. Je mehr er dabei nachlässt, desto mehr Zuwendung erhält er. Die Psychologen nennen das die negative Verstärkung.
Das heißt für Sie:
Menschen hungern nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Ihre wirklich guten Mitarbeiter verdienen diese Belohnung. Sie werden es Ihnen doppelt und dreifach zurückzahlen.
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