Krisenkommunikation - Salami-Taktik geht immer in die Hose
In einer Krise müssen Sie kommunizieren. Nur so können Sie den Schaden begrenzen. Nur so können Sie Ihre Glaubwürdigkeit erhalten. Nur so können Sie das Vertrauen der Öffentlichkeit wiedergewinnen.
Lernen Sie deshalb unbedingt aus den Kommunikationsfehlern von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg: Vermeiden Sie jegliche Salami-Taktik. Legen Sie stattdessen alles offen – und zwar alles.
Verbannen Sie die Salami-Taktik in Ihr Zeitmanagement
Die Kommunikationsstrategie Guttenbergs war katastrophal. Erst bezichtigte er die Plagiatsvorwürfe als „abstrus“ und „ich verzichte vorübergehend, ich betone, vorübergehend auf seinen Doktortitel“, um dann im Zuge der Nachforschungen der Medien und vor allem der Internet Community immer häppchenweise eine neue Stellung zu beziehen, die seine vergangenen Äußerungen ad absurdem führten. Im Klartext: Guttenberg wandte eine Salami-Taktik an, die durch den Druck von außen diktiert wurde. Nicht Guttenberg legte alles offen, sondern die Internet Community. Für ein Krisenmanagement die erdenklich schlechteste Taktik, die Sie nur wählen können.
In Krisen gilt vor allem eins: Kommunizieren Sie offen, ehrlich und offenbaren Sie alles
Versuchen Sie nichts zu verbergen. Sie werden wie Guttenberg über diese Geheimnisse stolpern. In der heutigen vernetzten Welt bedeutet der Austausch über Wissen und Information Macht – und zwar die Macht aller. Diese Macht sollten Sie nie unterschätzen. Denn wie die letzten Wochen – nicht allein bei Guttenberg, sondern auch im Falle Ägyptens und der Facebook-Revolution – zeigen, können Internet-Communities viel bewegen und erreichen. Deshalb
- zeigen Sie gerade in Krisenzeiten eine erhöhte Transparenz.
- legen Sie alles offen. Nur so bleiben Sie glaubwürdig. Denn wer nur unter Druck Fehler eingesteht, dem wird später nicht mehr geglaubt.
- stehen Sie zu gesetzten Standards, die die Unternehmenspolitik bestimmt. Gerade in Krisenzeiten müssen Sie zeigen, dass diese Standards umgesetzt werden.
- ziehen Sie die richtigen Konsequenzen – und zwar so früh wie möglich. Lassen Sie sich nicht von außen Ihre Handlungsfreiheit nehmen. Zeigen Sie, dass Sie verantwortungsvoll und aktiv (nicht re-aktiv) mit der Krise umgehen.
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