Firmen-Grußkarten zu Weihnachten: Was spricht dafür – und was dagegen?
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Pro und Contra: Firmen-Grußkarten zu Weihnachten
Der Jahresabschluss rückt näher. In vielen Unternehmen gibt es besonders jetzt viel zu tun; sowohl Buchhaltung als auch Firmenleitung beschäftigen sich mit Abrechnungen, Steuerfragen und sonstigen lange schon fälligen Arbeiten. Obwohl Weihnachten nach Feierabend bereits ein Thema ist, findet es in den Arbeitsstunden kaum Berücksichtigung. Es steht auf der Prioritätenliste ganz weit unten und hat keinen Platz zwischen Aktenstapeln und leeren Kaffeetassen. Dabei legen die meisten Menschen großen Wert darauf, anlässlich des Fests mit Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Genau diesen Wunsch sollten Unternehmen sich verinnerlichen, denn sie können ihn intelligent für sich nutzen. Nicht nur die Kunden, sondern auch langjährige und neue Geschäftspartner freuen sich über Weihnachtspost. Das sichert eine erfolgreiche Umsetzung zukünftiger Projekte und Geschäftsideen und somit den Gesamtumsatz.
Ob und inwieweit kommt es für ein Unternehmen also in Frage, Weihnachtsgrüße auf dem Postweg zu verschicken? Um Klarheit über eine mögliche Beantwortung dieser Frage gewinnen zu können, ist eine sorgfältige Abwägung aller Faktoren sinnvoll.
Warum Grußkarten zu Weihnachten eine gute Idee sind:
Natürlich bringt der Versand von Weihnachtskarten viele positive Seiten mit sich. Nicht alle davon sind jedoch für jedes Unternehmen in jeder wirtschaftlichen Situation relevant. Deshalb wird an dieser Stelle nur auf die Pro-Argumente eingegangen, die für jedes Unternehmen Vorteile beinhalten.
1. Danksagung, Wertschätzung, Freude
Der Empfänger einer Weihnachtskarte freut sich nicht nur über die Karte oder das Motiv selber. Er freut sich vor allem deswegen, weil jemand anderes an ihn gedacht und sich die Mühe gemacht hat, eine solche Karte zu verschicken. Hinter ihr stehen nicht nur der Weg zum Briefkasten, sondern auch der Kauf und das Ausfüllen. Sind dann noch freundliche Grußworte in Form einer Danksagung „Wir danken für die freundliche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und wünschen ein frohes Weihnachtsfest!“ oder in Form eines Ausdrucks der Wertschätzung „Wir möchten Ihnen als wertvollen Kunden schöne und besinnliche Festtage im Kreise Ihrer Liebsten wünschen.“, - für internationale Kunden selbstverständlich in englischer Sprache - ist die Karte perfekt. Sie wird dem Empfänger Freude beim Erhalten und beim Lesen machen.
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2. Kundenfreundliches Marketing
Kommunikation ist ein wichtiges Instrument zur Kundenbindung. Sie suggeriert eine Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und Verbraucher, die ein gutes Gefühl beim Kauf von Produkten beziehungsweise Inanspruchnahme angebotener Dienstleistungen vermittelt. Die Kontaktaufnahme zu bestimmten Anlässen ist hierbei besonders beliebt; sie ist weitaus freundlicher und persönlicher angelegt als Werbeplakate oder Spots in Film und Fernsehen.
3. Geplante Wirkung durch freie Gestaltbarkeit
Wie bei anderen Werbemethoden auch kann beim Verschicken von Weihnachtskarten darauf geachtet werden, welche Wirkung diese erzielen. Der Gruß kann seriös gehalten sein oder humorvoll. Je nach Adressat – Kunde oder Geschäftspartner – und Unternehmensart gibt es hier sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Es muss keine einheitliche Fassung für alle Empfänger ausgewählt werden; die Marketingmaßnahme ist im Gegensatz zu anderen Kampagnen individuell zurechtschneidbar.
4. Aufwertung des Unternehmensimages
Die Gestaltungsfreiheit der Karten beziehungsweises des Grußes betrifft jedoch nicht nur den Kunden, sie ist auch für das Unternehmen selber wichtig. Ihr Einfluss auf das gewünschte Unternehmensimage ist nicht zu unterschätzen. Farbe, Design und Schriftart können eine Menge aussagen.
Doch auch in anderer Hinsicht fördern die Grußkarten das Image: Sie verdeutlichen Partnern und Kunden, für wie wichtig der jeweilige Betrieb sie hält. Das weckt Sympathien und sorgt ebenfalls für ein positives Image.
Warum Grußkarten zu Weihnachten keine gute Idee sind:
Vieles spricht für die Versendung von Weihnachtspost. Warum dennoch viele Unternehmen Abstand davon nehmen, kann unter anderem mit den nachfolgenden Punkten erklärt werden:
1. Finanzieller Aufwand
Im Vergleich zu anderen Marketingmethoden ist die Grußkarte günstig. Allerdings ist es noch günstiger, gar keine Weihnachtspost zu versenden oder auf den E-Mail-Verkehr auszuweichen. Weihnachtsgrüße sind für kein Unternehmen – abgesehen von denen, deren Geschäftsidee unmittelbar mit dem Fest in Verbindung steht – eine Notwendigkeit. Ein Verzicht auf sie ist eine direkte Ersparnis. Aus diesem Grund fällt die ausgehende Weihnachtspost vor allem in kleinen Unternehmen gering aus. Sie müssen in Marketingangelegenheiten deutlich strenger kalkulieren als wirtschaftliche Riesen.
2. Unpersönlich durch Massenversand
Allen Individualisierungsoptionen zum Trotz ist den meisten Empfängern klar, dass dieselbe Karte an viele verschiedene Personen geht. Hierbei ist es irrelevant, ob die Anrede personalisiert ist oder nicht – das Gefühl der Massenabfertigung bleibt oft. Hinzu kommt, dass einzelne Adressaten sich von der Post belästigt fühlen könnten.
3. Verarbeitungsaufwand
Grußkarten müssen in großer Zahl bestellt werden. Vorher sind sowohl die Wunschmotive als auch der Wunschtext auszuwählen, sofern dieser nicht handschriftlich auf die Rückseite kommen soll. Nach Erhalt der Karten müssen Unternehmensnagehörige diese auspacken und auf Vollständigkeit und Richtigkeit prüfen. Danach erst können sie mit Briefmarken beklebt und in den Versand gegeben werden. Alles in einem wird viel Zeit für die Verarbeitung benötigt. Sogar noch mehr Arbeitsstunden sammeln sich dann, wenn persönliche Grußworte und/oder Unterschriften auf die Karte kommen sollen.
4. Umweltbelastung
Viel Papier stellt eine Belastung für die Umwelt dar. Zum einen ist die Herstellung oftmals alles andere als umweltfreundlich und zum anderen zieht viel Papier auch viel Müll nach sich. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn der Verwendungsanlass saisonal begrenzt ist, wie eben Weihnachten. Der erste Punkt, also die Umweltbelastung bei Papierherstellung, lässt sich zwar durch sogenanntes klimaneutrales Drucken abschwächen, jedoch wird oft diskutiert, ob Unternehmen dies aus wirklichem Interesse an der Umwelt tun oder aus Marketinggründen. Der entstehende Müll ist ein bleibendes und unvermeidbares Problem.
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Die Relation von Aufwand und Empfängerfreude
Weihnachtspost ist zwar mit einem Kostenaufwand verbunden, allerdings darf nicht ignoriert werden, dass das Verschicken der Karten auch durchaus über Umwege zu erhöhten Einnahmen führen kann. Bestandskunden neigen eher dazu, Produkte von einem Unternehmen zu kaufen, das sich für sie interessiert, als von einem, dass keine aktive Kommunikation betreibt. Geschäftspartner, zu denen eine gute Beziehung besteht, nehmen auch größere und risikoreichere Projekte mit in Angriff. Damit ergeben sich aus den Grußkarten viele neue Optionen und Möglichkeiten für die Zukunft. Die neben den Kosten genannten Contra-Punkte – Aufwand, unpersönliche Post und Umweltschutz – dürfen natürlich nicht unterschätzt werden. Eine Aushilfe kann beim Versenden der Karten zur Hand gehen und es sollte ausreichend Zeit zum Personalisieren beziehungsweise Individualisieren der Karten zur Verfügung gestellt werden. Dass der Druck ausschließlich umweltfreundlich erfolgen sollte, ist eine Selbstverständlichkeit; viele Firmen bieten dies bei ihren Gruß- und Glückwunschkarten bereits von ganz allein an.
Die meisten Contra-Punkte lassen sich bei Beachtung weniger Kleinigkeiten ausräumen oder zumindest Abschwächen. Was bleibt, sind durchschlagende Argumente für die Weihnachtskarten. Diese präsentieren nicht nur Kunden und Partnern Dank und Wertschätzung, sondern füllen ihren Briefkasten mit dem einen oder anderen netten Wort. Und das ist zur Weihnachtszeit sicher nicht verkehrt.
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