Diskussionen in Meetings: Moderationstechniken erhöhen das Empowering
Diskussion führen in Meetings: Mit Planung gelingt Ihnen dies als Moderator mühelos
Sie wollen als Führungskraft und Vorgesetzter Ihre Mitarbeiter im Meeting stärker einbinden, um so das Empowering zu erhöhen. Deshalb greifen Sie auf eine ganz bestimmte Moderationsmethode zurück: Die Diskussion.
Und obwohl Sie sich darüber freuen, dass das Engagement und die Wortmeldungen Ihrer Mitarbeiter eine
- rege Diskussion,
- kontroverse Diskussion,
- pro contra Diskussion
- oder eine heftige Diskussion
entfachte, gesellt sich zu dieser Erfahrung auch ein Wehmutstropfen, denn
- es haben stets dieselben Mitarbeiter das Wort ergriffen.
- einige Mitarbeiter, die von ihrer Fähigkeit und ihrem Wissen wichtige Fakten hätten beisteuern können haben geschwiegen.
- durch den Einsatz von Killerphrasen wurden gute Argumente niedergeschmettert.
- so mancher Mitarbeiter hat zu lange geredet, sich wiederholt oder andere einfach unterbrochen.
- durch den Wunsch Ihre Mitarbeiter einzubinden, haben Sie zu wenige Grenzen gesetzt, so dass die Diskussion ausuferte und kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wurde.
Das Gute ist jedoch: Sie können eine Diskussion von Anfang an gestalten. Denn auch eine Diskussion benötigt eine Moderation – und somit können Sie gezielt Moderationstechniken einsetzen. Mit ein wenig Planung gelingt Ihnen dies zukünftig problemlos.
Steuern Sie die Diskussionen in Meetings: 3 Schritte
Schritt 1: Ein Meeting vorbereiten, heißt auch die Diskussion zu entwerfen
Lösen Sie sich von einer mentalen Hürde. Verwerfen Sie die Vorstellung, eine Diskussion sei ein freies, ungebundenes, zügelloses, zwangloses, spontanes, gar ungehemmtes Gespräch unter mehreren Personen. Zweifelsfrei ist eine Diskussion ein Meinungsaustausch, eine Debatte und manches Mal auch ein Streitgespräch. Doch als Führungskraft und Moderator kann man den Verlauf der Diskussion bestimmen. Für Sie heißt das, sich im Vorfeld ein wenig über den Inhalt und das gewünschte Ergebnis der Diskussion Gedanken zu machen.
- Was soll in der Diskussion mit den Teilnehmern des Meetings erörtert werden?
- Wer verfügt zu diesem Thema über besondere Kenntnisse?
- Wer arbeitet beispielsweise aktuell an einem Projekt, das sich mit diesem Thema befasst?
- Wer hat in letzter Zeit zu diesem Thema Erfahrungen gesammelt?
- Wer kann durch seine Funktion und seinen Arbeitsplatz zu diesem Thema Zahlen und Fakten beisteuern?
- Wer verfügt über Wissen, dass die anderen benötigen?
Schritt 2: Erstellen Sie eine Rednerliste
Werten Sie jetzt Ihre Antworten aus – und entwerfen Sie eine Rednerliste. In dieser Rednerliste legen Sie fest,
- wer unbedingt etwas zu diesem Thema sagen sollte. Vielleicht indem dieser Mitarbeiter einen kurzen Bericht oder eine kleine Präsentation vorstellt. Delegieren Sie diese Aufgabe rechtzeitig an den Mitarbeiter.
- wer seine Erfahrungen und/oder Kenntnisse unbedingt beisteuern muss.
- wer zu Wort kommen sollte.
Notieren Sie sich auf Ihrer Rednerliste,
- den Namen des einzelnen Mitarbeiters.
- worüber dieser sprechen sollte – und vermerken Sie dabei,
- was Sie ihn fragen möchten.
- mit welcher Einleitung Sie ihn zum Reden bringen möchten.
- auf welche Fakten Sie aufmerksam machen wollen, über die der Mitarbeiter eigenes Wissen beisteuern soll.
- wann Sie dem Mitarbeiter das Wort erteilen wollen (ein ungefährer Zeitpunkt wie zu Beginn, nach Punkt 1 etc. reicht aus) – und vermerken Sie dabei,
- welche Fragen Sie wann selbst in dieser Diskussion stellen wollen und wer diese beantworten könnte.
- welche Aspekte und Fakten Sie unbedingt wann besprechen wollen und wer dazu etwas sagen könnte.
Diese Liste bietet Ihnen nicht nur bei dem Einstieg in die Diskussion eine Orientierung, sondern hilft Ihnen auch dabei, eine gute Moderation zu führen. So sind Sie viel besser in der Lage, Wortmeldungen gezielt abzufragen oder spontane Wortmeldungen zu verkürzen. Ihr Ziel, eine rege Diskussion unter Ihren Mitarbeitern zu erreichen, wird durch den Einsatz einer Rednerliste sogar noch erhöht, weil es Ihnen so viel leichter gelingt, alle Mitarbeiter einzubinden.
Schritt 3: Konzentrieren Sie sich auf Moderationstechniken
- Sprechen Sie den Mitarbeiter, der zu diesem Thema etwas sagen soll, gezielt an. Bitten Sie ihn um seine Stellungnahme.
- Fordern Sie schweigsame Mitarbeiter durch eine Frage auf, das eigene Wissen beizusteuern.
- Hören Sie aktiv zu, d.h. fassen Sie einzelne Wortmeldungen zusammen. Schließen Sie an diese eine entsprechende Frage an, um der Diskussion eine neue Richtung zu geben oder knüpfen Sie erneut an Ihre Ausgangsfrage an, um die Diskussion zum Thema zurückzuführen. Dabei dürfen Sie die Frage allgemein an die Runde stellen oder an einen einzelnen Mitarbeiter richten.
- Achten Sie darauf, ob sich die Wortmeldungen verringern oder nur noch das Gleiche geäußert wird. Beleben Sie in diesem Moment die Diskussion, indem Sie einen Mitarbeiter bitten, seinen Bericht vorzutragen oder von seinen Erfahrungen zu erzählen.
- Wiederholen Sie gute Argumente. Knüpfen Sie an diese eine Frage an, um so eine Auseinandersetzung in diese Richtung zu fördern.
- Vergewissern Sie sich, dass Sie die Fakten und Fragen, die Sie sich bei Ihrer Planung notiert haben, auch gestellt haben. Oder ob diese spontan während der Diskussion von einzelnen Mitarbeitern selbst aufgegriffen wurden. Behalten Sie so den Verlauf im Auge und auch, ob Sie die Mitarbeiter angesprochen haben, die unbedingt etwas zu diesem Thema und dieser Diskussion beitragen sollten.
Diskussionen können somit spontan sein und (!) von Ihnen gesteuert werden. Darin liegt kein Widerspruch. Sie müssen dafür nur die Balance halten zwischen den freiwillig geäußerten Meinungen und den Wortmeldungen, die Sie gezielt abfragen wollen.
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