Gekündigt: Was nun? Outplacement als Chance
Gastbeitrag von berufsstrategie.de
Als Anna D. an diesem Morgen zu ihrem Chef gebeten wird, schwant ihr Böses. Und ihre schlimmsten Befürchtungen werden kurz darauf wahr. "Frau D.", sagt ihr Chef und hebt bedauernd die Schultern, "wir müssen Ihnen leider betriebsbedingt kündigen." Das Damoklesschwert der Entlassung schwebte schon eine Weile über ihr. Schließlich wurde durch die Fusion ihres Unternehmens mit dem Marktführer der Branche die Arbeit ihrer Abteilung ganz vom neuen Partner übernommen. Anna D. ist wie gelähmt. Gekündigt! Was nun?
Entlassungswellen in deutschen Unternehmen sind immer wieder beobachtbar. Eine Garantie auf einen lebenslangen Arbeitsplatz gibt es heute nicht mehr.
Doch als Betroffener fühlt man sich in dieser Situation oft hilflos und alleine gelassen. Denn: Der Verlust des Arbeitsplatzes bedroht die elementare Grundlage der eigenen Existenz.
Gekündigt – was nun? Herausforderung annehmen und aktiv mitgestalten
Kündigungen verletzen das Selbstwertgefühl der betroffenen Personen immens. Rachegedanken nach dem Motto "Die werden sich noch umschauen, wenn sie ohne mich auskommen müssen" sind verständlich aber wenig produktiv.
Wichtig ist jetzt, dass Sie die neue Herausforderung annehmen und aktiv mitgestalten.
Wir haben Ihnen wichtige Ratschläge zum Umgang mit dieser Herausforderung zusammengestellt. Für eine intensivere Auseinandersetzung ist ggf. eine individuelle Karriereberatung empfehlenswert.
Kündigung: Chancen nutzen und Unterstützung sichern
Die meisten Arbeitgeber haben gerade bei betriebsbedingten Kündigungen Interesse daran, sich gütlich und sozial verträglich von ihren Mitarbeitern zu trennen. Schließlich möchte man eine demotivierende Wirkung auf die bleibenden Mitarbeiter vermeiden und einen Image-Schaden in der Öffentlichkeit möglichst gering halten.
Schaffen Sie sich als erstes eine solide Ausgangsbasis für die anstehende Verhandlung.
Folgende Punkte sind wichtig:
- Die Restlaufzeit des Arbeitsvertrages,
- das Arbeitszeugnis,
- die Auszahlung aus der betrieblichen Altersversorgung sowie
- die Höhe der Abfindung.
In der Regel bieten die Unternehmen ihren scheidenden Mitarbeitern eine Abfindungszahlung. Für deutsche Durchschnittsbürger liegen diese in der Regel bei einem halben Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr.
Grundsätzlich ist eine qualifizierte Beratung während dieser schwierigen Phase eine wichtige Hilfe, denn die arbeitsrechtlichen Aspekte sind komplex und für einen Laien schwer durchschaubar. Darüber hinaus gibt es meist einen gewissen Verhandlungsspielraum, den Sie als gekündigter Mitarbeiter auf jeden Fall zu Ihren Gunsten nutzen sollten.
Immer mehr Unternehmen bieten den betroffenen Mitarbeitern auch Unterstützung durch Outplacement an.
Outplacement als Chance
Was ist Outplacement?
Wortwörtlich genommen heißt Outplacement nichts anderes, als dass Unternehmen ihre Mitarbeiter außerhalb ihrer eigenen Firma bei einem neuen Arbeitgeber erfolgreich "platzieren". Die Grundidee ist simpel - aber bestechend. Wer seinen Arbeitsplatz verliert, soll mit Hilfe des ehemaligen Arbeitgebers einen neuen finden.
Klar: Das ist leichter gesagt, als getan. Deshalb verbirgt sich hinter dem Begriff „Outplacement“ eine gezielte Coaching-Strategie. Das heißt: Der Arbeitgeber ermöglicht seinem scheidenden Mitarbeiter ein Karriere Coaching.
Der Karriere Coach erarbeitet zusammen mit Ihnen eine professionelle Bewerbungsstrategie und macht Sie in Bewerbungstrainings fit für den neuen Job. Und der muss nicht immer schlechter sein als der alte. So fand eine Studie heraus, dass deutsche Outplacement-Kandidaten in ihrem neu akquirierten Job mehr verdienten als zuvor.
Outplacement: Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Die Vorteile für Sie als betroffener Arbeitnehmer liegen auf der Hand. Während finanzielle Abfindungen die Betroffenen letztendlich mit ihren Zukunftsängsten angesichts der drohenden Arbeitslosigkeit alleine lassen, bietet Outplacement eine ganz individuelle Unterstützung in dieser schwierigen Umbruchsphase. Gezielte Beratung und Hilfestellung bei allen Problemen, die in der Bewerbungsphase anfallen, schaffen die Voraussetzung, erfolgreich beruflich neue Wege zu gehen und eine adäquate Position bei einem anderen Unternehmen zu erobern.
Für den Arbeitgeber hat Outplacement einen entscheidenden Vorteil. Es bietet die beste Möglichkeit, sich ohne langwierige Konflikte von seinen Mitarbeitern zu trennen. Denn Outplacement-Berater kümmern sich um das Kernproblem des Konflikts: die drohende Arbeitslosigkeit durch Stellenabbau. Wer seinem Mitarbeiter an dieser Stelle unter die Arme greift, zeigt, dass er dessen Ängste und Probleme ernst nimmt und verschafft ihm eine neue berufliche Zukunftsperspektive.
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