Erfolg im Job: Introvertierte überzeugen als Führungspersonen
Ist Erfolg im Job nur vom Geschlecht abhängig?
Die Frauenquote ist beschlossene Sache. Ende November haben sich Koalitionsspitzen darauf geeinigt, dass ab 2016 die größten börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen bei Neubesetzungen von Aufsichtsratsposten auf die Quote achten müssen. Wird keine geeignete Frau für die Stelle gefunden, bleibt der Posten zunächst unbesetzt. Dieser Beschluss hat die Diskussion um die Führungsposten erneut entfacht. Dabei ist vor allem fraglich, ob man Erfolg im Job nur vom Geschlecht abhängig machen kann.
© Flickr Business Models Inc meeting Sebastiaan ter Burg
Introvertierte Chefs sind nicht zu unterschätzen
Vielmehr kommt es darauf an, ob Sie eher ein extravertierter oder introvertierter Mensch sind und wie Sie diese Eigenschaft in Ihrer Führungsposition nutzen. Sich absichtlich zu verstellen ist die schlechteste Lösung. Menschen haben ein Gefühl für Glaubwürdigkeit und merken beim „Authentizitäts-Check" schnell, was Sache ist. Dieser Auffassung ist Diplom-Psychologin Chris Wolf. Sie ist Unternehmensberaterin und Expertin für Introversion und weiß, dass Introvertierte oft mehr Energie in die Gestaltung ihrer Außenwirkung stecken müssen. Auf den ersten Blick wirken diese Führungspersonen zurückhaltender, weshalb sie oft unterschätzt werden. Das könnte jedoch ein Fehler sein, da ruhige Personen oft Eigenschaften mitbringen, die den „Lauten“ fehlen. In der Regel behalten sie besser den Überblick, bringen ihre Dinge zu Ende und sind konzentrierter sowie beharrlicher.
Sollten Sie sich in diesen Eigenschaften wiederfinden, können Sie als Führungskraft am besten ein Team anleiten, das Freiräume und Eigenverantwortung schätzt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die Studie „The Hidden Advantages Of Quiet Bosses" von Adam Grant, Francesca Gino und David Hofmann. Falls Sie ein extrovertierter Mensch sind, sind Sie laut den Ergebnissen der Studie am besten als Führungsperson für ein Team in einem hierarchisch strukturierten Unternehmen geeignet.
Nervosität macht Männer emotionslos
Extravertierte haben gern alles im Griff und neigen dabei zu vorschnellen Handlungen. Allerdings sind sie durch ihre Offenheit auch sehr präsente Personen. Das kann vor allem bei Vorträgen und Präsentationen von großem Vorteil sein. Hier unterscheiden sich Männer und Frauen sehr voneinander. Sind Männer nervös, vereist ihre Mimik und sie wirken emotionslos. „So wie die meisten es gelernt haben, verstecken sie damit ihr Gefühl von Angst" sagt die Rhetoriktrainerin Gudrun Frey. Bei Frauen äußert sich die Nervosität hingegen, indem sie aufgeregt sind und herumzappeln. Das wirkt schnell kindisch, weshalb sie oft nicht erst genommen werden.
Das äußere Erscheinungsbild ist wichtig
Als Führungskraft ist es jedoch enorm wichtig, von Mitarbeitern und anderen Teamleadern akzeptiert zu werden. Dabei spielt nicht nur die Körpersprache eine wichtige Rolle, sondern auch das äußere Erscheinungsbild. Wer sich für den Erfolg richtig anziehen will, muss sich laut Mode-Experte Joachim Schirrmacher zeitgemäß, aber typgerecht kleiden. Auch wenn in Deutschland ein eher lässiger Kleidungsstil im Büro zum Standard geworden ist, ist der internationale Dresscode laut Schirrmacher immer noch Anzug und Krawatte: „Dieses dress for success funktioniert nach wie vor." Deshalb sollten Sie beim Anzugkauf auf Markenqualität achten oder sich einen individuellen Anzug anfertigen lassen. „Bei Männern hilft Maßkonfektion sehr, ob Hemd oder Anzug", so der Mode-Experte.
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