Depression durch schlechtes Arbeitsumfeld
Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen verursachen psychische Erkrankungen oft einen enormen wirtschaftlichen Schaden. Depression ist dabei eine sehr häufige Erkrankung. Der Arbeitsausfall erstreckt sich meist über einen längeren Zeitraum. Für die verbliebenen Arbeitnehmer bedeutet dies Mehrarbeit, höhere Belastung und stärkere Gefährdung selbst zu erkranken.
Eindeutige Merkmale zur Förderung von Depressionen
Anhand einer Checkliste können die schlechten schlechten Arbeitsbedingungen ermittelt werden, die später in Depressionen münden können.
Checkliste zum Download
Hier geht's zur „Checkliste: Arbeitsbedingungen"
Frühzeitiges Handeln notwendig
Mitarbeiter kennen die Bedingungen vor Ort am besten. Reden Sie mit ihnen. Sprechen Sie auch mit den jeweils direkten Vorgesetzten. Fragen Sie gezielt nach den 6 wichtigsten Vorboten einer Depression:
- Auffallend starke Zunahme von Kurzerkrankungen innerhalb des letzten ¼ Jahres
- Vermehrte Verspätungen einzelner Mitarbeiter zum Arbeitsbeginn
- Erkennbare Überlastung einiger Mitarbeiter
- Mangelnde Wahrnehmung von Anerkennung von Seiten der Vorgesetzten
- Allgemeine Lustlosigkeit in der Belegschaft und schlechte Stimmung in der Abteilung
- Erste Anzeichen von Mobbing unter den Mitarbeitern
Transparenz schafft Vertrauen
Mitarbeiter fürchten sich oft (nicht ohne Grund) vor strukturellen Neuerungen und betrieblichen Änderungen. Solche Maßnahmen könne tiefe Einschnitte sogar bis ins Privatleben bedeuten. Alleine die Angst davor kann, wenn sie lange anhält, zur Depression führen. Wenn betriebliche Entscheidung rechtzeitig kommuniziert werden, können sich die Mitarbeiter länger auf die Einschnitte vorbereiten. Wenn Führungskräfte die Mitarbeiter frühzeitig in Entscheidungsprozesse mit einbinden, erzeugen sie Transparenz. Dieses schafft Vertrauen bei den Mitarbeitern als beste Vorbeugung gegen eine Depression.
Monotone Arbeitsplätze ermüden
Zu geringer Handlungsspielraum der Mitarbeiter ist ebenfalls häufige Entstehungsursache für eine Depression. Über- oder Unterforderung sowie monotone Arbeit führen dauerhaft zu Ermüdung bis hin zur Erschöpfung. Leistungsminderung ist die Folge. Die Mitarbeiter fühlen sich nur noch wie ein kleines Rad im großen Getriebe. Sie verlieren denn Sinn ihrer Arbeit. Trotz der betrieblichen Anforderungen an die Arbeitsabläufe in der Produktion können Sie den Mitarbeitern mehr Handlungsspielräume geben:
- Freiere Pausenregelung
- Abwechslungsreichere Arbeit durch Job Rotation
- Teambildung
- Personeller Wechsel zwischen vorbereitenden, ausführenden und kontrollierenden Arbeiten
- Wechsel zwischen Arbeiten im Sitzen und im Stehen
Expertenrat
Internationaler Wettbewerb erfordert zunehmend enge Arbeits- und Zeitvorgaben. Der Handlungsspielraum für die Mitarbeiter wird dadurch immer mehr eingeschränkt. Das erzeugt eine unterschwellige Hilflosigkeit. In letzter Konsequenz kann dies zur völligen Unfähigkeit führen, sein eigenes Leben zu kontrollieren.
Überstunden zeitnah ausgleichen
Der Belastbarkeit Ihrer Mitarbeiter sind natürliche Grenzen gesetzt. Deswegen sollten diese - auch wenn es noch so verlockend ist - notwendige Überstunden nicht bis zu einem formidablen Zusatzurlaub ansparen. Eine gute Führungskraft achtet darauf, dass ihre Mitarbeiter Überstunden zeitnah durch Freizeitausgleich abgelten.
Rechtzeitig den Arzt konsultieren
Auch die besten Vorbeugemaßnahmen können oft eine Depression nicht verhindern. Schließlich kann auch die beste Führungskraft auf das persönliche Umfeld der Mitarbeiter kaum Einfluss nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass die Mitarbeiter Depression als eine Krankheit erkennen und wie bei jeder anderen Erkrankung rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
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