Arbeitsschutz im Berufsalltag: Was ist zu beachten?
Die Anzahl an möglichen Berufen ist vielfältigund ist bestimmt durch bestimmte Aufgaben und Arbeitsbedingungen. Hinter den einen verbergen sich mehr Alltagsgefahren als hinter den anderen. Die Gefahr ist nicht immer sichtbar, auch Staub, Chemikalien und Allergien können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Seinen Anfang nahm der Arbeitsschutz in den 1830-er Jahren. Seit der industriellen Revolution hat sich glücklicherweise einiges verändert.
Heutzutage sind Arbeitgeber verpflichtet, die Sicherheit ihrer Mitarbeiter jederzeit zu gewährleisten. Dies beinhaltet die betriebsgerechte Bereitstellung von Hilfsutensilien, Bekleidung und die korrekte Vermittlung von Anweisungen.
Doch was bedeutet dies im Detail? Und welche Aufgabe wird dem Sicherheitsbeauftragten zuteil?
Warum ist Arbeitsschutz notwendig?
Der Schutz der Mitarbeiter sollte für Unternehmen oberste Priorität haben. Daher regelt das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten, um Arbeitsunfälle in einer immer schnelleren und anspruchsvolleren Arbeitswelt zu vermeiden.
Dies ist keinesfalls eine Einbahnstraße. Denn während Arbeitnehmer von Gesundheitsförderung profitieren, können auch die Arbeitgeber Kosten einsparen und einen geldwerten Nutzen erzielen.
Insbesondere bei Arbeiten an komplexen Maschinen wie der Wasserstrahlschneidmaschine kann es schnell zu Unfällen kommen. Eine kurze Unachtsamkeit und schon ist es passiert. Die Folge sind Betriebsstörungen und eine hohe Zahl an Ausfalltagen.
Mit präventivem betrieblichen Arbeitsschutz kann Ausschuss vermieden und nachhaltig eine verbesserte Produktqualität erzielt werden. Es ist wichtig, dass jene Maßnahmen nicht als Last empfunden werden, sondern vielmehr als Chance Mitarbeiter auch langfristig zu schützen und zu unterstützen.
Welche Formen von Arbeitsschutz kann man unterscheiden?
Grundsätzlich gilt der allgemeine Arbeitsschutz. Dieser schützt Gesundheit und Leben aller Mitarbeitenden unter der Prämisse, dass die Arbeit stets nach entsprechenden Schutzbedingungen gestaltet werden soll. Das Arbeitszeitgesetz und ein gesetzlicher Kündigungsschutz greifen hier ein.
Der soziale Arbeitsschutz bezieht schutzbedürftige Personengruppen. Zu solcher zählen Kinder, Jugendliche, schwangere Frauen und frischgebackene Mütter. Sie sind unter allen Umständen vor Überstunden und Gesundheitsschädigungen durch Arbeitsmaterialien zu schützen.
Auf diesen Aspekt bezieht sich auch der technische Arbeitsschutz. Er soll für die Abwehr von Gefahren durch Stoffe, Produkte, chemische Erzeugnisse oder auch das Arbeitsumfeld sorgen. Teil des technischen Arbeitsschutzes sind Gefahrgutrecht, Sprengstoffrecht und Chemikalien Baurecht.
Die Basis bildet der medizinische Arbeitsschutz, welcher die langanhaltende Gesundheit durch eine angenehme Arbeitsumgebung, wie ergonomische Sitzmöglichkeiten, fördern soll.
Formen der Arbeitsschutzbetreuung
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat angepasste Verordnungen für die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche erlassen. So gibt es neben der Baustellenverordnung, Biostoffverordnung, Lastenhandhabungsversorgung und der Bekannten Gefahrstoffverordnung noch viele weitere. Wer soll da den Überblick behalten?
Es gibt drei Rollen in Betrieben, die für das Wohlbefinden der Mitarbeiter sorgen und sich mit der gesetzlichen Grundlage vertraut machen müssen. Den Betriebsarzt, die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Sicherheitsbeauftragten. Letzterer benötigt keine besondere Ausbildung und wird meist von der Führungskraft bestimmt.
Im Arbeitsalltag ist es an ihm darauf zu achten, dass alle Fachkräfte die Maßnahmen zur Arbeitssicherheit umzusetzen. Zudem ist er der wichtigste Ansprechpartner für die Belegschaft. Der Sicherheitsbeauftragte ist es auch, der neue Mitarbeiter in den notwendigen Maßnahmen unterweist und so schult, dass diese sachgerecht auf Gefährdungen reagieren können.
Arbeitsschutzkleidung - ein Muss für den Alltag?
Arbeitskleidung muss in vielen Berufen getragen werden. Kellner, Verkäufer, Postboten, Mitarbeiter im Supermarkt - sie alle folgen einer einheitlichen Arbeitskleidung. Diese legt den Fokus auf ein einheitliches, praktisches Erscheinungsbild und fördert das Markenbewusstsein. Aber sie erfüllt keinen funktionalen Zweck.
Spezielle Arbeitsschutzkleidung hingegen dient der Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Neben Sicherheitsschuhen, robusten Handschuhen, gestärkten Brillen und Helmen gibt es auch ganze Schutzanzüge. Wer in einer lauten Umgebung arbeitet, muss zudem einen Gehörschutz tragen.
Je nach Branche und Unternehmensgröße sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Grundlage sind die vorherrschenden Arbeitsbedingungen, Arbeitsmittel und Gesetzesgrundlagen. Bei Betriebsbegehungen wird die Einhaltung stets durch Staat und Unfallversicherungsträger überprüft. Missachtung wird mit hohen Sanktionen belegt und kann für alle Beteiligten mit einem Ordnungsgeld enden.
Vor allem Beschäftigte aus der Forstwirtschaft, medizinischen Bereichen und Handwerksberufen erhalten von ihrem Arbeitgeber entsprechende Arbeitsschutzkleidung. Im Gegensatz zu normaler Alltags- oder Bürokleidung kommt hier der Arbeitgeber für die Beschaffungskosten, Reinigung und Instandhaltung auf. Arbeitnehmer sind verpflichtet diese nach einer ordentlichen Unterweisung zu tragen. Tun sie dies nicht, ist der Arbeitgeber berechtigt im Falle eines Unfalls Schadensersatz für den Arbeits- und Produktionsausfall zu verlangen oder seine Mitarbeiter sogar zu ihrem eigenen Schutz zu kündigen.
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