4 Praxistipps zum Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung
Die richtige Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft
Grundsätzlich kann es jeden treffen: Etwa jeder Vierte muss im Laufe seiner Erwerbstätigkeit aufgrund von Krankheit, Kräfteverfall oder durch einen Unfall seinen Beruf aufgeben - Er ist berufsunfähig geworden.
Trotz des bestehenden Risikos haben sich bisher nur etwa ein Drittel der Deutschen für den so wichtigen Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden. Ursachen dafür sind in erster Linie die zum Teil hohen Preise und die strengen Annahmekriterien der meisten Versicherer.
Voraussetzungen für eine BU-Versicherung
Wie auch bei anderen Risikoabsicherungen sind das Eintrittsalter und der Gesundheitszustand des Antragsstellers wichtige Kriterien, die Einfluss auf die Prämien haben. Je höher das Eintrittsalter, desto teurer kann der Versicherungsschutz werden. Einige Versicherer legen auch ein Höchsteintrittsalter fest (z.B. 55 Jahre), nach dessen Erreichen Sie keinen Vertrag mehr erhalten. Schwierig wird es auch, wenn Antragsteller Vorerkrankungen haben bzw. an chronischen Erkrankungen leiden. Versicherer reagieren darauf mit Risikozuschlägen, Ausschlüssen oder im schlimmsten Fall sogar einer Ablehnung.
Beruf und Hobbies als weitere Einflussfaktoren
Antragsteller können aber nicht nur aufgrund einer Erkrankung oder wegen ihres Alters abgelehnt werden, auch der ausgeübte Beruf und riskante Freizeitaktivitäten können die Höhe der Beiträge beeinflussen. Je riskanter der Beruf statistisch gesehen ist, desto teurer kann der Berufsunfähigkeitsschutz werden. So müssen zum Beispiel Bau- und Gerüstarbeiter sowie Musiker und Künstler mit sehr hohen Prämien oder sogar ein Ablehnung rechnen. “Kopfarbeiter” wie Manager sowie Fach- und Führungskräfte haben es dagegen einfacher. Wer Hobbies wie Wellenreiten, Mountainbiking, Bergsport oder Ähnliches ausübt, muss ebenfalls Zuschläge bei seiner Berufsunfähigkeitsversicherung einkalkulieren.
Praxistipp 1: Eigene Suche oder externe Hilfe
Wenn Sie jung und gesund sind, bietet sich die Suche nach einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung im Internet an. Wir raten Ihnen jedoch zu einer gründlichen Recherche, denn die Krux liegt häufig im Detail. Machen Sie sich mit den Versicherungsklauseln und -bedingungen der unterschieldichen Versicherungen vertraut.
Haben Sie dagegen relevante Vorerkrankungen und/oder üben riskante Hobbies aus, sollten Sie sich lieber Hilfe bei einem Versicherungsberater oder Versicherungsmakler holen.
Praxistipp 2: Strategien bei der Antragstellung
In jedem Fall empfiehlt es sich, mehrere Anträge zur BU-Absicherung parallel zu stellen, um so die Chance auf einen Vertrag zu erhöhen.
Hintergrund: Versicherer speichern personenbezogene Daten wie Vorerkrankungen in der sogenannten “HIS-Datei”, einem Hinweis- und Informationssystem zur Dokumentation von “erschwerten Risiken”. Wenn Sie bereits bei einem Versicherer abgelehnt wurden, haben Sie es so auch bei anderen Anbietern schwer. Sogenannte “Quick-Checks” einiger Unternehmen erlauben aber auch bereits erste Auskünfte ohne die Speicherung von Daten. Versicherungsberater und -makler können darüber hinaus anonyme Risikovorabanfragen mit Ihren Eckdaten stellen.
Praxistipp 3: Formulare wahrheitsgemäß beantworten
Unabhängig davon, ob Sie auf eigene Faust oder mithilfe eines Maklers Angebote prüfen, sollten Sie Formulare und dabei insbesondere die Fragen zum Gesundheitszustand stets wahrheitsgemäß beantworten. Ansonsten kann es im Ernstfall passieren, dass der Versicherer die Berufsunfähigkeitsrente aufgrund einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht verwehrt. In jedem Fall sollten Sie die Richtigkeit der Angaben mehrmals überprüfen. Da Versicherer auch beim Arzt nachfragen können, sollten Sie vorher das Gespräch mit Ihrem Hausarzt suchen.
Praxistipp 4: Verträge zur Absicherung der Berufsunfähigkeit vergleichen
Geben Sie bei der Antragstellung möglichst eine Laufzeit bis zum Alter von 67 Jahren vor sowie eine monatliche Rente, die im Bedarfsfall Ihren Lebensstandard halten kann. Als Richtwert gilt eine BU-Rente, die drei Viertel des Nettoeinkommens abdeckt. Zudem sollten Anpassungen an verändernde Lebensumstände möglich sein. Eine Nachversicherungsgarantie, die eine Erhöhung der Rente aufgrund von Heirat oder einer Gehaltserhöhung ohne erneute Gesundheitsprüfung erlaubt, sollte daher nicht fehlen. Vergleichen Sie die Tarife zur Berufsunfähigkeitsversicherung und nutzen Sie Tests als weitere Entscheidungshilfe.
Und hier geht es zum Tarifvergleich der Testsieger:
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