Welche Altersvorsorge ist sinnvoller: Riesterrente oder alternative Vorsorgeart?
Die private Altersvorsorge ist unverzichtbar
Mittlerweile ist jedem Arbeitnehmer klar, dass die gesetzliche Rente auf keinen Fall ausreichen wird, um ein finanziell sorgenfreies Leben im Ruhestand führen zu können.
Die private Vorsorge fürs Alter ist also unverzichtbar - allerdings sind sich viele Verbraucher unsicher, ob die Riesterrente oder andere Sparformen für sie am besten geeignet sind. Jede Vorsorgeart besitzt spezifische Vor- und Nachteile, deren Gewichtung nicht zuletzt auch von der individuellen Lebenssituation des Sparers abhängt.
Die Riesterrente - besser als ihr Ruf
Hohe staatliche Zulagen und Steuervorteile machen die Riesterrente rentabel. Dies gilt insbesondere für Sparer, die neben der eigenen Zulage in Höhe von 154 Euro pro Jahr auch Zulagen für ihre Kinder erhalten. Deren Höhe beträgt in Abhängigkeit vom Geburtsdatum der Kinder immerhin 185 beziehungsweise 300 Euro jährlich.
Auch die staatlichen Garantien für die eingezahlten Beiträge und die vereinnahmten Zulagen stellen gerade in Zeiten großer Unsicherheiten an den Kapitalmärkten einen Pluspunkt der Riesterrente dar. Genauso positiv ist der Pfändungsschutz des angesparten Riesterguthabens zu beurteilen. Für junge Sparer, die den Erwerb einer Immobilie planen, eignet sich das Wohnriestern hervorragend.
Damit Anleger in den Genuss von hohen Verzinsungen bei der Riesterrente kommen, sollten sie bei der Auswahl des Anbieters sehr sorgfältig vorgehen. Sonst besteht die Gefahr, dass überhöhte Kosten die Erträge dieser Vorsorgeform stark schmälern.
Alternative Vorsorgeformen - vielfältig und flexibel
Wer es sich leisten kann, sollte seine private Vorsorge auch aus Gründen der Risikostreuung auf mehreren Säulen aufbauen.
Neben der Riesterrente sind für junge Berufstätige Aktiensparpläne sehr empfehlenswert, die eine besonders hohe Rentabilität aufweisen. Aufgrund ihres langen, mehrere Jahrzehnte umfassenden Anlagehorizonts ist das mit der Aktienanlage immer verbundene, erhöhte Risiko vertretbar. Dabei haben Sparer die Wahl zwischen sehr vielen attraktiven Fonds, von konventionellen, aktiv gemanagten Aktienfonds, die ihren Anlageschwerpunkt auf bestimmte Branchen oder Region setzen, über ökologische oder ethisch orientierte Fonds bis hin zu Passivfonds, die einen bedeutenden Index nachbilden.
Im fortgeschrittenen Alter kann mit Sparplänen, die bei einer Bank oder Sparkasse mit fester oder steigender Verzinsung abgeschlossen werden, ein kleines Vermögen für den Ruhestand aufgebaut werden. Hier kommt es darauf an, entsprechende Verträge möglichst in Phasen hoher Marktzinsen abzuschließen, um sich eine attraktive Verzinsung zu sichern.
Besonders vorteilhaft an Sparplänen, ob in festverzinslicher Form oder auf der Basis von Aktien, ist ihre große Flexibilität. Die Höhe der Sparbeiträge kann jederzeit geändert werden. Auch das Eigenheim kann als wirksame Vorsorge fürs Alter angesehen werden, denn durch das Wohnen in einer abbezahlten eigenen Immobilie sparen Rentner die hohen Ausgaben für die Miete. Genauso bewährt hat sich der Erwerb einer vermieteten Immobilie als Kapitalanlage fürs Alter. Insbesondere in exklusiven Lagen kann nicht nur mit hohen Mieterträgen, sondern auch mit beachtlichen Wertsteigerungen der Immobilie gerechnet werden. Eher abzuraten ist dagegen von geschlossenen Fonds, da sie meist durch Intransparenz und eine hohe Kostenstruktur gekennzeichnet sind.
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