Altersarmut vermeiden: Bei Ihrer Rente und Altersvorsorge sind Sie gefragt – auch als Selbstständiger
Altersarmut vermeiden: Ihre Sichtweise beeinflusst Ihre Altersvorsorge
Nach dem neuen Bericht des Arbeitsministeriums ist es nun offiziell: Vielen Normalverdienern droht die Altersarmut. Eine Tatsache, mit der sich nicht allein alle Parteien (endlich!) konsequent auseinandersetzen müssen, sondern auch jeder Einzelne – ob Arbeitnehmer oder auch Selbstständiger.
Denn leider blockieren hierbei noch viele Denkfehler die eigene Sichtweise, wie der Presseclub nachgefragt vom 2. September 2012 offenbarte. Eine Zuschauerin meldete sich am Telefon mit folgenden Worten: Sie hätte 20 Jahre lang als Unternehmerin eine eigene Firma geleitet, und in dieser Zeit natürlich (!) keine Rentenbeiträge eingezahlt. Und nun bekäme sie so wenig Rente. Ein Bekannter, der auch lange Zeit nichts eingezahlt hätte, würde viel mehr bekommen. Dies wäre doch nicht gerecht, da sie schließlich viele Arbeitsplätze geschaffen hätte. Hier müsste der Staat doch mehr bezahlen. In dieser Klage reiht sich ein Denkfehler an den anderen.
Altersarmut vermeiden: Entlarven Sie Ihren Renten-Denkfehler und stärken Sie Ihre Altersvorsorge – gerade als Selbstständiger
Renten-Denkfehler Nr. 1: „Ich habe doch Arbeitsplätze geschaffen“ oder „Ich habe so lange eingezahlt“
Jeder Selbstständige und Unternehmer muss nichts mehr in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen, sondern auf andere Weise eine Altersvorsorge betreiben. Sich dann zu beklagen „man hätte Arbeitsplätze geschaffen“ ist kein überzeugendes Argument. Denn es zählt nur eins: Wie viel Sie wie lange eingezahlt haben. Deshalb sollte jeder – ob Arbeitnehmer oder heutiger Selbstständiger – in regelmäßigen Abständen prüfen, wie der aktuelle Stand Ihrer Rentenansprüche ist. Sollten Sie diesen nicht jährlich per Post zugestellt bekommen, wenden Sie sich an die Deutsche Rentenversicherung.
Renten-Denkfehler Nr. 2: „Es ist noch viel Zeit bis zur Rente“
Spätestens die neusten Berechnungen sollten eine neue Sichtweise fordern. Denn je früher Sie mit Ihrer Altersvorsorge beginnen, umso besser können Sie dem Risiko der Altersarmut vorbeugen. Ob Sie nun Selbstständiger oder Arbeitnehmer sind, beantworten Sie in Ruhe die folgenden Fragen:
- Welchen Lebensstandard wollen Sie im Alter führen?
- Wie viel Geld werden Sie im Monat benötigen, um diesen Lebensstandard zu finanzieren?
- Wie hoch werden voraussichtlich Ihre Rentenansprüche sein?
- Decken diese Ihren gewünschten Lebensstandard? Falls nein, wie hoch ist die Diskrepanz?
Renten-Denkfehler Nr. 3: „Darum muss ich mich (noch) nicht kümmern“
Ihre Antworten werden ein guter Motivator sein, die eigene Altersvorsorge zu stärken. Sprechen Sie mit Ihrer Bank. Lassen Sie sich auch von anderen Banken bzw. Ihrem Steuerberater beraten. Prüfen Sie, ob für Sie die Riester-Rente oder Rürup-Rente sinnvoll wäre. Erstellen Sie sich einen Finanzierungsplan, in dem Sie Rücklagen für Ihre Rente vorsehen.
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