Virtuelle Mitarbeiter richtig einstellen und laufend motivieren
Eigentlich ist die Rekrutierung und Einstellung neuer virtueller Mitarbeiter, also solcher Mitarbeiter, die von zuhause aus, oder in anderen Städten oder sogar Ländern für Sie arbeiten, gar nicht so anders als das bei „normalen" Mitarbeitern für den Standort der Firma der Fall ist.
Ein guter Mitarbeiter ist ein guter Mitarbeiter, stimmt´s?
Aber bestimmte Charakter- und Wesenszüge wie beispielsweise Motivation, Antrieb und Kommunikationsfähigkeit, um nur einige zu nennen, sind von entscheidender Bedeutung, wenn virtuelle Mitarbeiter, die außerhalb der Reichweite einer Führungskraft arbeiten sollen, eingestellt werden.
Und ziemlich häufig werden schlicht bei der Aufstellung virtueller Teams Mitarbeiter ernannt, die von anderen Führungskräften bereits eingestellt worden sind, allerdings für einen Job am Standort der Firma.
Expertenrat
Unterscheiden Sie zwischen neu eingestellten und bereits vorhandenen Mitarbeitern
Hier einige Expertentipps, wie Sie die richtigen Mitarbeiter für Ihr virtuelles Team einstellen. Sei es, dass Sie bereits eingestellte Mitarbeiter übernehmen oder ein virtuelles Team vollkommen neu zusammenstellen wollen:
Fallbeispiel:
Wenn Sie derjenige sind, der einstellt
Machen Sie Ihre Hausaufgaben:
Interviewen Sie Ihre Kandidaten bereits im Vorfeld am Telefon und überprüfen Sie die Bewerbungsunterlagen, bevor Sie ein Bewerbungsgespräch führen.
Für Ihre Bewerberauswahl kann Ihnen das weit verbreitete, viel genutzte Assessment Tool „Predictive Index" sehr gut weiterhelfen. Damit können Sie unter anderem überprüfen, ob der Kandidat von seiner Qualifikation her und auch bezüglich seines sozialen Umfelds und seiner Kommunikationsfähigkeit in Ihr Team und Ihr Unternehmen passt.
Hier füllen die infrage kommenden Kandidaten online einen Fragebogen aus, den Sie im Anschluss auswerten können. Der „Predictive Index" gibt Ihnen dabei Aufschluss, wie sich ein Kandidat wirklich verhält versus wie er sein Verhalten den speziellen Anforderungen anpassen würde, um den Job zu bekommen.
Führen Sie ein persönliches Bewerbungsgespräch: Augenkontakt, Gesten und Körpersprache sowie Small Talk vermitteln Ihnen einen umfassenderen Eindruck vom Kandidaten.
Ob Sie den richtigen Kandidaten haben, können Sie so besser beurteilen und dabei auch eher auf Ihr Bauchgefühl achten, als dies bei einem Telefonat möglich wäre.
Überprüfen Sie die Eigenständigkeit des Kandidaten: Ganz gleich, ob der Kandidat von zuhause aus arbeitet oder am Standort der Firma, Sie müssen sicher sein, dass er ohne Aufsicht gut arbeiten kann.
Überprüfen Sie deshalb die Eigenständigkeit des Kandidaten mit folgenden Fragen:
- „Sind Sie ein Einzelkämpfer oder arbeiten Sie lieber im Team?"
- „Was befriedigt Sie am meisten bei Ihrer Arbeit?"
- „Können Sie mir Beispiele geben, wann Sie Ihre Kollegen oder Ihren Vorgesetzten um Hilfe und Unterstützung gegeben haben?"
Fallbeispiel:
Wenn Sie Mitarbeiter aus der Firma übernehmen
Führen Sie persönliche Gespräche, und zwar so schnell wie möglich: Verzichten Sie nicht auf ein 4-Augen-Gespräch mit einem potentiellen Mitarbeiter, nur weil er schon eingestellt ist. Das ist wichtig, damit Sie den potentiellen virtuellen Mitarbeiter besser einschätzen können. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass er schon der Richtige ist, nur weil er bereits zur Firma gehört. Das persönliche Treffen bietet dann auch die Basis für die zukünftige Zusammenarbeit und für die anstehende Arbeit.
Holen Sie das Bewerbungsinterview nach: Da Sie den bereits eingestellten Mitarbeiter nicht selbst interviewen konnten, holen Sie das Bewerbungsgespräch einfach nach.
Natürlich nennen Sie es nicht so, aber stellen Sie die dafür typischen Fragen, nämlich die, bei dem Sie mehr über Zielsetzung, Selbstständigkeit, Werte und Talente des Mitarbeiters erfahren. Um zu vermeiden, dass es wie ein Bewerbungsinterview wirkt, nutzen Sie einen eher kollegialen Gesprächsstil und teilen Sie Ihre eigenen Zielsetzungen und Interessen mit.
Sprechen Sie Konflikte frühzeitig an: Wenn es Probleme gibt, sprechen Sie diese frühzeitig an und zwar persönlich.
Das ist besonders wichtig, wenn das Problem zu eskalieren droht , beispielsweise wenn Sie deshalb gute Mitarbeiter oder Kunden verlieren könnten. Denken Sie daran, dass virtuelle Mitarbeiter bei Problemen eher zurückhaltend sind oder die Dringlichkeit herunterspielen, um Sie als virtuelle Führungskraft nicht unnötig zu belasten.
Wenn Sie sich persönlich um das Problem kümmern, werden Sie auch eher das ganze Ausmaß erfahren.
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