Die 6 verschiedenen Fragearten optimal einsetzen
Als besonders zielführende Gesprächstechnik können Sie unterschiedliche Fragearten bei Ihrem Gesprächspartner oder Mitarbeiter einsetzen, um dem Gespräch den von Ihnen gewünschten Verlauf zu geben. Bei der Verwendung der jeweiligen Frageart kommt es ganz darauf an, welches Ziel Sie mit dem Mitarbeitergespräch ganz allgemein erreichen wollen. Dabei können Sie sowohl offene, als auch geschlossene Fragen stellen.
So setzen Sie diese vielseitige Gesprächstechnik optimal ein:
Die Motivationsfrage
Mit einer Motivationsfrage können Sie das Gesprächsklima positiv gestalten.
Beispiel: „Von Ihren großen Erfahrungen können wir nur profitieren. Können Sie Ihr Wissen auch an die jüngeren Mitglieder im Team weitergeben?"
Die Gegenfrage
Antworten Sie auf eine Frage mit einer Gegenfrage. Das kann von Vorteil sein, wenn Sie im Gespräch die Initiative zurückgewinnen wollen und Zeit für eine geeignete Antwort benötigen.
Beispiel: „Warum sind Sie mit der Erfassung noch nicht fertig?"
Gegenfrage: „Bis wann muss sie denn fertig sein?"
Die Kontrollfrage
Mit einer Kontrollfrage können Sie im Gespräch überprüfen, ob der Gesprächspartner oder Mitarbeiter inhaltlich mit Ihnen übereinstimmt. So schließen Sie sicher aus, dass abweichende oder falsche Antworten gegeben werden.
Beispiel: „Ich habe Sie doch richtig verstanden, Sie wollen Ende des Monats Ihren Urlaub nehmen?"
Die Informationsfrage
Wenn Sie die Einstellung des Gesprächspartners oder Mitarbeiters erfahren und Fakten ermitteln wollen, hilft eine Informationsfrage. Dadurch kommen Sie schnell zum eigentlichen Kernpunkt des Gesprächs und erfahren vom Befragten seine Meinung und Sichtweise.
Beispiel: „Welche Absichten / Ziele verfolgen Sie?"
Die Suggestivfrage
Suggestivfragen sind in aller Regel keine echten Fragen, sondern rhetorischer Natur. Mit der Suggestivfrage legen Sie Ihrem Gesprächspartner oder Mitarbeiter bereits die Antwort in den Mund und führen das Gespräch so gezielt in die von Ihnen gewünschte Richtung. Suggestivfragen sollten Sie am besten in geschlossener Form stellen und auf einen konkreten Fall beziehen.
Dabei schließen Sie eine Bewertung mit ein. Suggestivfragen haben allerdings auch oftmals die negative Tendenz eines unterschwelligen Vorwurfs.
Beispiel: „Meinen Sie nicht auch, dass Sie sich um Ihr Team besser hätten kümmern müssen?"
Unterschwelliger Vorwurf: „Von Ihnen hätte ich hier mehr Einsatz und Engagement erwartet!"
Die Lösungsfrage
Mit der Lösungsfrage bewegen Sie Ihren Gesprächspartner oder Mitarbeiter dazu, an einer Lösung aktiv mitzuwirken. So können Sie den Befragten für das Gespräch zu motivieren und in die Problemlösung mit einzubeziehen.
Beispiel: „Haben Sie einen Vorschlag, wie wir die Fehler in den Dateien wieder herausbekommen?"
Expertenrat
Seien Sie bei der Formulierung Ihrer Frage so genau und präzise wie nur irgend möglich und stellen Sie immer nur eine Frage. Unerwartete oder ungewöhnliche Fragen sollten Sie stets gut begründen. Lassen Sie jedoch bei Ihrer Fragestellung nicht den Eindruck aufkommen, dass es sich um ein Verhör handelt. Und geben Sie dem Befragten genügend Zeit, auf Ihre Frage zu antworten. Lassen Sie möglichst Vorurteile aus Ihren Fragen draußen. Und Hören Sie bei den Antworten gut zu. Stellen Sie aber keine Fragen, die künstlich und konstruiert klingen. Seien Sie flexibel, um mit weiteren, zusätzlichen Fragen situationsbezogen zu kommunizieren.
Übersicht zum Download
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