Bewusst Aufschieben lernen, weniger gestresst sein
Noch ein Memo. Noch eine Kundenanfrage. Noch eine Zusatzaufgabe fürs Projekt. Es gibt Tage, an denen Sie am liebsten eins rufen würden „Land unter". Die Aufgaben stapeln sich nicht allein auf Ihrem Schreibtisch. Nein, sie kreisen unentwegt in Ihrem Kopf. Und wenn Sie nur den ganzen Stapel sehen, purzeln tausend Gefühle in Ihnen umher. Gereiztheit, Frust, Wut, Schuldgefühle, Unzulänglichkeit und, und ,und.
Schluss. Denn Sie sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sie haben den notwendigen Überblick verloren, weil Sie sich in den einzelnen Aufgaben verirrt haben. Doch aus diesem Irrgarten gibt es einen Weg. Er heißt Aufschieben.
Und zwar ganz bewusst. 6 Schritte verraten Ihnen, wie dies geht und wie Sie alles erledigen. Ganz in Ruhe und ohne Stress.
Schieben Sie auf - ganz bewusst: 6 Schritte zeigen Ihnen wie
Schritt 1: Machen Sie erst einmal etwas völlig anderes
Eine Pause. Schauen Sie aus dem Fenster. Lesen Sie die Zeitung. Was auch immer, verschaffen Sie sich für mindestens 10 Minuten eine Auszeit. So gewinnen Sie einen ersten Abstand.
Schritt 2: Leeren Sie Ihren Kopf
Nehmen Sie sich ein Blatt Papier. Notieren Sie alles, was Sie tun müssten; was Sie glauben, tun zu müssen und was Sie, soweit Sie sich erinnern können, auf Ihrem Schreibtisch (in Ihrer Ablage) vermuten. Schreiben Sie sich leer. Wiederholungen sind erlaubt. Wichtig: Dies ist noch keine akkurate Bestandsaufnahme!
Schritt 3: Die erste Sortierung beginnt
Nehmen Sie nun 3 leere Blätter Papier. Legen Sie diese einzeln, nebeneinander vor sich auf Ihren Schreibtisch. Auf das erste Blatt schreiben Sie: „First Priority - A-Aufgaben". Auf das zweite Blatt schreiben Sie: „Second Priority - B-Aufgaben". Auf das dritte Blatt „Third Priority - C-Aufgaben". Ordnen Sie nun die Aufgaben, die Sie auf Ihrer „Kopf-leeren-Liste" eingetragen hatten, indem Sie diese nach Prioritäten einteilen und auf die jeweiligen Blätter übertragen.
Schritt 4: Die zweite Sortierung beginnt
Sortieren Sie anschließend grob und schnell, die einzelnen Aufgaben, die sich auf Ihrem Schreibtisch stapeln. Und zwar nach den von Ihnen festgelegten Prioritäten. Unterlagen (ob nun Memos, Anfragen etc.), die Sie dabei entdecken, jedoch nicht auf Ihrer Liste stehen haben, kennzeichnen Sie mit einem „V?"- (für Vergessen, das Fragezeichen stellt die Wichtigkeit in Frage!). Ordnen Sie diese dennoch rasch in Ihr Prioritätensystem ein.
Schritt 5: Schieben Sie auf - ganz bewusst
Alle Aufgaben, die auf dem Stapel „Third Priority-C-Aufgaben" gelandet sind, können Sie jetzt erst einmal getrost vertagen. Manches wird sich in der Zwischenzeit von selbst erledigt haben. Ab damit in Ablage P.
Aufgaben der „Second Priority-B-Aufgaben" dürfen Sie auch aufschieben. Setzen Sie sich dafür Bearbeitungsfristen, falls noch keine Deadline vermerkt wurde.
Richten Sie jetzt Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Stapel „First Priority-A-Aufgaben". Diese dürfen und sollten nicht aufgeschoben werden. Dennoch gibt es auch hier eine zeitliche Abstufung. Bis wann sollen welche bearbeitet sein? Welche hat innerhalb der A-Aufgaben die höchste Priorität? Beginnen Sie mit dieser. Alles andere wird später erledigt.
Schritt 6: Achten Sie auf Ihre Gedanken und Gefühle
Bewusst Aufschieben will gelernt sein. So mancher Gedanke „Und wenn ich dann was vergesse?" oder so manches Schuldgefühl will Sie wieder dazu verleiten, alles sofort zu erledigen. Atmen Sie in solch einem Moment durch. Richten Sie Ihren Blick auf den Stapel „A-Aufgaben" und Sie wissen, was wirklich wichtig ist.
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