Augengesundheit im Büro: Tipps für die Bildschirmarbeit
Fast die Hälfte aller erwerbstätigen Menschen arbeitet überwiegend am Computer. Das tägliche Sitzen vor dem Bildschirm kann nicht nur dem Rücken schaden, auch die Augen sind schnell von Überlastung betroffen. Dabei muss nicht nur Ihr Arbeitgeber entsprechende Vorkehrungen am Arbeitsplatz treffen, die ein vorschnelles Ermüden der Augen und eventuelle Folgeschäden verhindern. Auch Sie selbst sollten einige Regeln beachten, um aktiv ihre Augengesundheit zu unterstützen.
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Augenschonender Arbeitsplatz
Wenn Sie die meiste Zeit Ihres Arbeitstages am Computer verbringen, können Sie Ihre Augen vor vorzeitiger Müdigkeit und Trockenheit schützen, indem Sie ihnen ausreichend Pausen einräumen. Dabei geht es nicht darum, möglichst lange, sondern regelmäßige Unterbrechungen in den Arbeitsalltag zu integrieren. Alle 20 Minuten vor dem Bildschirm sollten Sie:
- die Augen für 20 Sekunden schließen
- etwas anderes als den Bildschirm in weiter Entfernung fokussieren
- bei starker Ermüdung der Augen ein kurzes Augentraining durchführen.
Darüber hinaus ist es hilfreich, den Augen alle paar Stunden ein wenig frische Luft zu gönnen. Auch aktives Blinzeln kann helfen, die Netzhaut wieder mit ausreichend Flüssigkeit zu bedecken und die Produktion von Tränenflüssigkeit anzuregen.
In der Regel schlägt der Mensch pro Minute sechs- bis zehnmal das Augenlid auf und zu. Während der Bildschirmarbeit reduziert sich die Anzahl jedoch erheblich, da die Augen konzentriert auf den PC gerichtet sind. Die Folgen sind meist müde und trockene Augen, die unangenehm jucken und brennen.
Weite Maßnahmen, die Sie ergreifen können, sind:
- 50-80 cm Abstand zwischen Augen und Bildschirm einhalten und eine ausreichend große Schriftgröße einstellen
- nach Möglichkeit etwas von schräg oben auf den Bildschirm blicken; die Augen sollten auf einer Linie mit der oberen Kante des Bildschirms sein
- den Bildschirm rechtwinklig zum Fenster bzw. zum Lichteinfall positionieren, um Lichtreflexe zu vermeiden
- ausreichend Flüssigkeit trinken - mindestens 2-3 Liter pro Tag
- regelmäßiges Stoßlüften
Sauerstoffdurchlässigkeit bei Kontaktlinsen
Leiden Sie unter Augenproblemen am Arbeitsplatz, haben Sie Anspruch auf eine Arbeitsplatzbrille (eine Art Gleitsichtbrille), die speziell für das Tippen und Lesen am Bildschirm ausgelegt ist. Doch auch Kontaktlinsenträger können dafür Sorgen tragen, dass ihre Augen ausreichend geschützt sind. Tragen Sie weiche Kontaktlinsen, dann bieten sich Silikonhydrogellinsen an, die besonders sauerstoffdurchlässig sind. Eine breite Auswahl an Modellen gibt es online zu entdecken.
Bei Menschen, die ohnehin schon unter trockenen Augen leiden - das Phänomen wird häufig auch als "Office-Eye-Syndrom" bezeichnet -, kann eine weiche Linse wie eine Art Schwamm wirken, der die Tränenflüssigkeit zusätzlich aufsaugt. In dem Fall eignen sich formstabile, also harte Kontaktlinsen eher, da sie das Auge nicht austrocknen. Tatsächlich treten nur drei Prozent der Augenschädigungen bei Trägern formstabiler Linsen auf, und 97 Prozent bei weichen Kontaktlinsen. Formstabile Linsen müssen Sie jedoch speziell vom Optiker anfertigen lassen, sie erfordern zudem eine längere Gewöhnungszeit. Darüber hinaus sind sie nicht für jedes Auge geeignet.
Sind Sie sich unsicher, ob harte Linsen für Sie infrage kommen, sollten Sie auf alle Fälle einen Optiker zurate ziehen. Alternativ können Augentropfen helfen, das Auge mit ausreichend Flüssigkeit zu benetzen. Doch auch hier sollten Sie nicht sofort zu jedem x-beliebigen Produkt aus der Drogerie greifen. Zunächst sollte abgeklärt werden, warum Sie unter stark trockenen Augen leiden, denn dies kann sowohl an der Zusammensetzung Ihrer Tränenflüssigkeit liegen als auch an einer mangelnden Produktion von Tränenflüssigkeit. Je nachdem, welche Ursache dem Problem zugrunde liegt, wird ein Optiker zu unterschiedlichen Maßnahmen greifen.
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