IMWF Arbeitsgruppe CommTech kommt in der Branche gut an
Seit Juni 2021 gibt es die Arbeitsgruppe CommTech des Instituts für Management und Wirtschaftsforschung. In den ersten sechs Monaten nach der Gründung wuchs die Mitgliederzahl auf über 200. Geleitet wird der Verbund von Thomas Mickeleit, Ex-Kommunikationschef von Microsoft, und Spezialist für digitale Transformation in der Kommunikation. In der AG sollen sich PR-Praktiker über digitale, datengetriebene Kommunikation austauschen und das Bewusstsein für das Thema stärken.
Im Managementbereich sind Daten ein wertvoller Rohstoff. Ob in der Produktion oder dem Personal- und Rechnungswesen, selten werden Entscheidungen „Aus dem Bauch“ heraus getroffen. Meistens basieren sie auf Daten.
In der Kommunikation, intern wie extern, arbeitet man auch mit Daten, aber nicht so konsequent. „Daten werden in Form von traditionellen Medienresonanzanalysen überwiegend zu Reportingzwecken eingesetzt. Tatsächlich würden PR-Verantwortliche solche Analysen aber in Echtzeit benötigen, um sie zur strategischen Themensteuerung zu verwenden,“ sagt Mickeleit.
Das ist der Anspruch von CommTech (Communications Technology): Dabei geht es um die Digitalisierung von Kommunikationsprozessen entlang der Wertschöpfungskette. Ähnlich wie die Customer-Journey im Marketing wird dabei die digitale Kommunikation anhand einer Stakeholder-Journey strukturiert.
Noch konsequenter digitalisieren
Die Arbeitsgruppe des IMWF setzt sich für Digitalisierung in der Kommunikation ein. Trotz der Tatsache, dass es digitale Konzepte schon Jahre gibt, werden sie in der PR noch nicht in der Breite genutzt, wie man es vielleicht erwarten würde. Das deckt sich mit den Ergebnissen des European Communication Monitor 2021. Danach hat für 90 Prozent der Befragten die Digitalisierung von Kommunikationsprozessen höchste Priorität. Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich dieser Aufgabe jedoch nicht gewachsen.
Mickeleit beunruhigt dieses Ergebnis: „Die Digitalisierung von Kommunikationsprozessen und ihrer Infrastruktur ist Voraussetzung geworden, dass Kommunikationsfunktionen überhaupt ihren Wertschöpfungsbeitrag erbringen können.“
Gründe für die Zurückhaltung bei der Digitalisierung der Kommunikation gibt es mehrere. Das IMWF hat dazu die Mitglieder der Arbeitsgruppe befragt. Die größte Hürde sehen 41 Prozent der Mitglieder beim Datenschutz. Danach kommen mit 37 Prozent fehlendes Budget und Probleme, neue Technologien in die bestehende IT-Landschaft zu integrieren. Etwa ein Drittel der Befragten gab außerdem an, dass es Unternehmen insgesamt an einer Digitalisierungsstrategie fehlt und die am Markt verfügbaren Lösungen schlichtweg nicht bekannt sind.
Kostenlose Mitgliedschaft
In der Arbeitsgruppe CommTech sollen Erfahrungen und Best Practices ausgetauscht werden. Über Beiträge in Fachmagazinen, Eigenpublikationen, Vorträge und Webinare wollen die Mitglieder das Thema digitale und datengetriebene Kommunikation in verschiedenen Branchen weiter etablieren. Auf Kongressen und bei eigene Veranstaltungen Interessierten präsentieren. Die Mitgliedschaft ist unverbindlich und kostenlos. Um den offenen Austausch zu fördern und die Mitglieder nicht dem Druck durch Akquisenversuche von Dienstleistern auszusetzen, steht die Mitgliedschaft momentan nur PR-Praktikern offen.
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