Dax-Vorstände verdienen 53 Mal mehr als Durchschnittsverdiener
Gehaltsstudie: Topmanager bekommen 53 Mal mehr als ihre Mitarbeiter
Einer Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung zufolge verdienten Vorstandsmitglieder in Dax-30-Unternehmen 2011 im Mittel 53 Mal so viel wie durchschnittliche Beschäftigte in ihrer Firma.
Experten aus der Abteilung Mitbestimmungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung untersuchten die Verdienstrelationen in den Dax-30-Konzernen und ermittelten die Pay Ratio. Dabei berücksichtigten sie nicht nur die Vorstandsvorsitzenden, sondern sämtliche Mitglieder in den Unternehmensvorständen. Auf Basis der Geschäftsberichte berechneten die Fachleute, um wie viel das durchschnittliche Salär der Spitzenmanager das durchschnittliche Gehalt im Unternehmen übertraf.
Die Bandbreite der gefundenen Ergebnisse ist groß: Sie reicht vom 12-Fachen bei der Commerzbank über das 20-Fache bei Beiersdorf und das 82-Fache bei Henkel bis zum 170-Fachen bei VW. Im Mittel verdiente ein Vorstandsmitglied rund 53 Mal so viel wie ein durchschnittlicher Beschäftigter. Dass die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden weit über dem Verdienst eines durchschnittlichen Beschäftigten im Unternehmen liegt, ist keine Neuigkeit. In den USA ist sogar das 273-Fache. Dieses Verhältnis weist das Economic Policy Institute (EPI) aus, das die "CEO Pay Ratio" für die 350 größten US-Unternehmen im Jahr 2012 ermittelt hat. Die US-Börsenaufsicht möchte nun mehr Transparenz in die Entlohnungsstrukturen bringen. Börsennotierte amerikanische Unternehmen sollen künftig die "CEO Pay Ratio" in ihren Geschäftsberichten veröffentlichen. Auch in Deutschland gibt es Ansätze, so den Anstieg von Vorstandsvergütungen zu begrenzen.
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