Offiziell: Inflationsrate 2011 liegt um 2,3 % höher als 2010
Preistreiber sind Energie und Nahrungsmittel
Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2011 gegenüber 2010 um 2,3 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Jahresteuerungsrate damit deutlich höher als in den beiden Vorjahren (2010: + 1,1 %; 2009: + 0,4 %). Eine noch höhere Teuerung im Jahresdurchschnitt gab es zuletzt 2008 (+ 2,6 % gegenüber 2007). Für 2011 wurden somit sowohl im Jahr als auch in allen einzelnen Monaten Inflationsraten von 2 % und mehr ermittelt. Für den deutlichen Anstieg der Jahresteuerungsrate 2011 waren vor allem die Energiepreise verantwortlich. Energie insgesamt verteuerte sich 2011 spürbar um 10 % (davon Kraftstoffe: + 11,0 %; Haushaltsenergie: + 9,5 %). Bei der Haushaltsenergie wurden neben dem enormen Preisanstieg bei leichtem Heizöl (+ 24,5 %) auch deutliche Preiserhöhungen bei Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 8,0 %), Strom (+ 7,3 %) und Gas (+ 4,6 %) beobachtet. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise betrug die Jahresteuerungsrate 1,3 %. Überdurchschnittliche Preissteigerungen zeigten sich auch bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+ 2,8 %; davon Nahrungsmittel: + 2,5 %; alkoholfreie Getränke: + 6,1 %). Für die Konsumenten spürbar teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 12,6 %; darunter Butter: + 14,2 %) sowie Kaffee, Kakao und Tee (+ 10,2 %; darunter Kaffee: + 17,6 %). Deutliche Preiserhöhungen gab es auch bei Fleisch und Fleischwaren (+ 2,8 %) sowie vielen Molkereiprodukten (zum Beispiel süße Sahne: + 10,7 %; Quark: + 7 %). Günstiger als 2010 war 2011 dagegen Gemüse (− 3,9 %). Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich gegenüber 2010 um 3,3 %. Überdurchschnittlich stiegen die Preise für Verbrauchsgüter (+ 4,7 %), während langlebige Gebrauchsgüter etwas günstiger waren (− 0,1 %; darunter Informationsverarbeitungsgeräte: − 9,2 %). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt entwickelten sich 2011 moderat mit + 1,3 %, (darunter Nettokaltmiete: + 1,2 %; aber Nachrichtenübermittlung: − 2,7 %).
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