Zahl der Scheidungen in Deutschland leicht rückläufig
11 von 1.000 bestehenden Ehen werden jährlich geschieden
2010 wurden in Deutschland rund 187.000 Ehen geschieden. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurden damit elf von 1.000 bestehenden Ehen geschieden. Im Jahr 1992 wurde dagegen noch jede siebte Ehe geschieden – der bisherige Höchststand seit der Wiedervereinigung. Bei den 2010 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag meist von der Frau gestellt, und zwar in 52,9 % der Fälle. 38,9 % der Anträge reichte der Mann ein. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten die Scheidung gemeinsam. Bei der Mehrzahl aller Ehescheidungen in 2010 waren die Ehepartner bereits seit einem Jahr getrennt: 151.100 Ehen (80,8 %) wurden 2010 nach einjähriger Trennung geschieden. Nur bei 3.100 Scheidungen hatten die Partner noch kein Jahr in Trennung gelebt. Die Zahl der Scheidungen nach dreijähriger Trennung lag bei 31.600, wobei die Gerichtsurteile vorwiegend im früheren Bundesgebiet (einschließlich Berlin) ausgesprochen wurden. 2010 betrug die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung 14 Jahre und 2 Monate. 1992 waren es lediglich 11 Jahre und 6 Monate gewesen. 2010 setzte sich somit der Trend der vergangenen Jahre zu einer längeren Ehedauer bis zur Scheidung weiter fort. Von den 2010 geschiedenen Ehepaaren hatten knapp die Hälfte Kinder unter 18 Jahren.
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