Neue Stellungnahme des BfR zu EHEC – Sprossen bei e.coli unter Verdacht
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat gestern eine neue Stellungnahme zur Prävention vor einer Infektion mit escherichia coli (EHEC) abgegeben. Die Behörde weist daraufhin, dass das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Sonntag mitgeteilt habe, dass Sprossen-Produkte aus einem Gartenbaubetrieb im Landkreis Uelzen in Verdacht stehen, EHEC-Keime verbreitet zu haben. Eine Mitarbeiterin aus dem betroffenen Betrieb sei nachweislich an einer EHEC-Infektion erkrankt. Das Ministerium empfiehlt, derzeit auf den Verzehr von Sprossen zu verzichten. Ein definitiver Nachweis des EHEC O104:H4-Erregers auf den Sprossen, der für den derzeitigen Ausbruch verantwortlich ist, liege bisher nicht vor.
Aufgrund des gravierenden Infektionsausbruchs im Mai 2011 wird vom BfR und Robert Koch-Institut nach wie vor aus vorsorgenden Gründen empfohlen, auf den Verzehr von nicht erhitzten Gemüsesorten, die als Infektionsursache im Verdacht stehen (Tomaten, Salatgurken und Blattsalate) und im Norddeutschen Raum erworben wurden, bis zur Aufklärung der genauen Ausbruchsursache zu verzichten Eine sichere Abtötung von EHEC erfolgt nur, wenn das Gemüse ausreichend erhitzt wird. Bei Gemüsesorten, die nicht als Infektionsursache im Verdacht stehen, ist zu beachten, dass diese vor dem Konsum gründlich gewaschen (mindestens 30 Sekunden mit kräftigem Reiben, möglichst warmes Wasser verwenden) und gegebenenfalls geschält werden sollen. Das Waschen und Schälen von Gemüse bewirkt eine Reduktion der Keimzahl und verringert damit das Infektionsrisiko. Durch Erhitzungsverfahren wie Kochen, Braten und Schmoren werden EHEC abgetötet. Voraussetzung ist, dass für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 °C im Kern des Lebensmittels erreicht wird. Auch durch Tiefgefrieren von Lebensmitteln lassen sich EHEC-Bakterien nicht zuverlässig abtöten (BfR, Stellungnahme Nr. 018/2 vom 06.06.2011).
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