Neue Zahlen – Immer mehr Paare verdienen doppelt
Das Gefälle der Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland ist nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in den vergangenen Jahren deutlich stärker geworden. Die Ungleichheit der Bruttoeinkommen stieg von 1998 bis 2008 um 13 %, die der Nettoeinkommen sogar um 15 %. Wenn man speziell die Entwicklung der Einkommensverteilung von Paarhaushalten näher betrachtet, zeige sich allerdings, dass die individuellen Einkommen kaum auseinandergedriftet sind: Von 1998 bis 2008 hat zwar die Ungleichheit der von Paaren insgesamt erzielten Einkommen um 18 % zugenommen; die Einkünfte der einzelnen in Paarhaushalten lebenden Personen waren zuletzt jedoch nur um 6 % ungleicher verteilt als Ende der 1990er-Jahre.
Der innerhalb der Paarhaushalte realisierte Ausgleich ist somit schwächer geworden. Seltener als früher kompensiert ein gut verdienender Partner das geringe oder fehlende Einkommen des Anderen. Stattdessen gibt es mehr Paare, in denen entweder beide Partner gut oder aber beide wenig verdienen. Ein wesentlicher Grund dafür ist das veränderte Erwerbsverhalten. Waren 1998 bei knapp 14 % der Paare beide erwerbslos oder einer höchstens teilzeitbeschäftigt, stieg dieser Anteil bis 2008 auf 16 %. Am anderen Ende des Spektrums erhöhte sich der Anteil von Paaren mit zwei Vollzeit- oder einem Vollzeit- und einem Teilzeitverdiener von gut 53 auf fast 57 % – nicht zuletzt, weil inzwischen mehr Frauen beruflich auf eigenen Füßen stehen.
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