Creditreform Wirtschaftsindikator: Aufholprozess verliert im zweiten Halbjahr 2010 an Kraft
Laut Creditreform Wirtschaftsindikator hat sich die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft im 2. Quartal 2010 deutlich beschleunigt. Die anziehende Exporttätigkeit und Nachholeffekte aus dem langen Winterhalbjahr sorgten für ein deutliches Wachstumsplus. Der Wirtschaftsindikator habe sich von +7,2 auf +11,1 Punkte verbessert. Damit erreiche die wirtschaftliche Grunddynamik wieder das Vorkrisenniveau. Im 3. Quartal drohe aber bereits eine leichte Abschwächung des Aufholprozesses. Die überwiegende Mehrheit der mittelständischen Unternehmen äußere sich in Bezug auf die kommenden Monate optimistisch. Der Saldo der Geschäftserwartungen liege mit +26,2 Punkten (Vorquartal: +17,3 Punkte) allerdings knapp unter dem aktuelle Lageindex (+28,5 Punkte). Damit rechnen die Unternehmen nicht mit einer Beschleunigung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten. Schwung aufgenommen habe aber die Investitionstätigkeit. Der Anteil der Unternehmen, die ein Investitionsvorhaben planen, liegt mit 45 Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert (40 Prozent). Die Insolvenzrisiken für die mittelständische Wirtschaft hätten sich nicht weiter erhöht. Der Creditreform Risiko Indikator (CRI) signalisiere, dass pro 10.000 wirtschaftsaktiven Unternehmen 231 Firmen mindestens ein Negativmerkmal aufweisen – etwa erhebliche Zahlungsverzögerungen oder einen Insolvenzantrag. Offene Rechnungen wurden im letzten Quartal mit einer Verzögerung von durchschnittlich 12,46 Tagen beglichen (Vorquartal: 13,10 Tage).
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