Unternehmerinnen erhalten im Internet leichter Kredite als bei der Bank
Frauen haben laut DIW Berlin auf Internet-Kreditmärkten mindestens so gute Kreditchancen wie Männer – oft sogar bessere.
Im Gegensatz dazu würden Frauen als Geschäftskundinnen von Banken noch immer diskriminiert: Ihre Chancen auf einen Kredit sind geringer als die von Männern, die Konditionen oft deutlich schlechter. Eine neue Untersuchung des DIW Berlin zeigt jetzt, dass innovative Kreditmärkte, beispielsweise im Internet, diese traditionelle Diskriminierung überwinden können. 2005 wurde in Großbritannien die erste Internet-Kreditplattform gegründet. Seitdem sind weltweit Dutzende solcher Plattformen entstanden, die zusammen ein Kreditvolumen von etwa einer Milliarde Dollar bewegen. Diese so genannten Peer-to-Peer-Netzwerke, die Vorteile für beide Seiten bieten, werden immer beliebter. Für die Untersuchung hat das DIW die Vergabe von Geschäftskrediten bei smava analysiert, der größten deutschen Kreditplattform im Internet. Zwar seien Geschäftskredite auf innovativen Kreditmärkten noch in der Minderheit, denn die meisten der im Internet vermittelten Kredite wären Konsumentenkredite. Trotzdem würden auf der untersuchten größten deutschen Kreditplattform smava im Schnitt 44 Geschäftskredite pro Monat vermittelt. Und dabei hätten Frauen oft bessere Karten als Männer. Untersucht wurden alle für die Kreditvergabe relevanten Faktoren. Alter, Beschäftigung, Bundesland, Geschlecht und Schufa-Klasse seien auf den Internet-Kreditmärkten für alle potentiellen Kreditgeber einsehbar. Das Ergebnis ist eindeutig: Über alle Schufa-Klassen hinweg haben Frauen etwas bessere Chancen als Männer, einen Geschäftskredit zu erhalten. Besonders stark ist dieser Effekt bei höheren Summen jenseits von 10.000 €.
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