Arbeitskosten sinken erstmals seit 1949!
Mit 54.890 € an Arbeitskosten mussten laut Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) westdeutsche Industriebetriebe 2009 je Vollzeitarbeitskraft durchschnittlich kalkulieren – das waren 1.200 € weniger als 2008. Damit sind die Arbeitskosten erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik gesunken. Ursächlich für diesen Rückgang waren vor allem der starke Einsatz von Kurzarbeit und der Abbau von Überstunden, wodurch sich die Arbeitszeit je Beschäftigten im Schnitt um 6 % reduzierte. In Ostdeutschland verlief die Entwicklung analog: Dort kostete die Unternehmen eine Vollzeitkraft im vergangenen Jahr 36.830 €, 310 € weniger als 2008. Dieses Jahr dürften die Arbeitskosten mit dem Rückgang der Kurzarbeit jedoch wieder steigen. Die Wirtschaftskrise beeinflusste auch die Struktur der Arbeitskosten. Denn die Personalzusatzkosten wurden durch die sogenannten Remanenzkosten der Kurzarbeit – etwa die ungeschmälerte Vergütung für Urlaubs- und Feiertage – sowie durch die Folgekosten von Entlassungen und Insolvenzen in die Höhe getrieben. Je 100 € Direktentgelt mussten die Arbeitgeber 2009 in Westdeutschland 72,40 € für Soziales drauflegen, im Jahr 2008 waren es 71,30 €. In Ostdeutschland stieg diese Personalzusatzkostenquote von 60,10 auf 61,10 €.
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