Neue Zahlen – Niedrigere Preise verkleinern Einkommenslücke zwischen Ost und West
Das Einkommensgefälle zwischen Ost- und Westdeutschland ist zwar deutlich geringer als bisher berechnet werden konnte, es bleibt aber immer noch beachtlich. Der Grund für die Neuberechnung sind erstmals seit dem Jahr 1999 wieder vorliegende statistische Zahlen über die Preise, die in Ost- und Westdeutschland gezahlt werden müssen. Im Schnitt können ostdeutsche Haushalte mit dem gleichen Geld zum Teil deutlich mehr kaufen, als das in Hochpreisregionen in Westdeutschland der Fall ist. Dies ist das zentrale Ergebnis einer vom DIW Berlin veröffentlichten Studie.
Der zentrale Befund: Die deutlichen Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bleiben zwar bestehen. Aber sie relativieren sich zumindest ein Stück weit, wenn man berechnet, wie viel man vom gleichen Einkommen in einzelnen Regionen kaufen kann. In Zahlen ausgedrückt: Die jährlichen Haushaltseinkommen in Ostdeutschland waren 2008 um 3.500 € oder 16 % niedriger als im Westen. Bisher war man davon ausgegangen, dass diese Einkommenslücke bei rund 4.500 Euro liegt. Das durchschnittliche bedarfsgewichtete Einkommen des Vorjahres lag 2008 in Westdeutschland ohne die Berücksichtigung regionaler Preisdifferenzen bei rund 21.500 €, der entsprechende Wert für Ostdeutschland betrug knapp 17.000 €. Nach Berücksichtigung der regionalen Unterschiede im Preisniveau sinkt das Durchschnittseinkommen für den Westen leicht auf 21.250 €. Für ostdeutsche Haushalte steigt das Einkommen dagegen im Schnitt rein rechnerisch um 800 € pro Jahr.
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