Bargeld, Kreditkarte, Reiseschecks & Co: Die richtigen Zahlungsmittel für Ihren Urlaub im Ausland
Mit den richtigen Zahlungsmittel sind Sie in Ihrem Urlaub im Ausland immer flüssig
Sommer-Urlaub – die für viele schönste Zeit des Jahres steht kurz bevor und zahlreiche Verbraucher, die ihren Urlaub im Ausland verbringen, um die sonnenverwöhnten Strände am Mittelmeer zu bevölkern, die grandiose Natur Skandinaviens zu genießen oder echtes Karibikflair zu erleben, stellen sich die Frage, welche Zahlungsmittel sie mit in den Urlaub nehmen sollen. Viele Verbraucher sind verunsichert, schließlich ist die Auswahl groß und reicht vom Bargeld über die Kreditkarte bis hin zum Reisescheck.
Praxis-Tipp
Haben Sie einen Wochenendtrip in die Schweiz oder nach Österreich geplant, müssen Sie sich keine allzu großen Gedanken über die Frage machen, welches Zahlungsmittel Sie mitnehmen. Denn bei solch relativ kurzen Auslandsaufenthalten ist es zumeist ausreichend, ausschließlich Bargeld oder die Kreditkarte mitzunehmen. Ansonsten aber sollten Sie auf Nummer sicher gehen und sich bei einem längeren Urlaub im Ausland grundsätzlich nicht auf ein einziges Zahlungsmittel verlassen, sondern dafür sorgen, dass Ihnen im Notfall mehrere Optionen zur Verfügung stehen, an Bargeld heranzukommen bzw. Rechnungen begleichen zu können. Nachstehend erfahren Sie, welche Zahlungsmittel für Ihren Urlaub im Ausland in Betracht kommen und welche Sie am sinnvollsten mitnehmen sollten
Bargeld ist unverzichtbar
Insbesondere auf Reisen stimmt die Redensart „nur Bares ist Wahres“ nicht immer, denn gerade im Urlaub im Ausland sollten Sie sich nicht auf Bargeld als einziges Zahlungsmittel verlassen. Nichtsdestotrotz sollten Reisende stets ein wenig Bargeld in der Fremdwährung bei sich führen. Bedenken Sie, dass Bargeld unkompliziert ist und fast überall akzeptiert wird. Deshalb sollte eine gewisse Summe Bargeld (zwischen 100 und 200 €) stets zu Ihrer finanziellen Grundausstattung gehören. Die Frage, wie viel Bargeld Sie konkret mit Ihren Urlaub im Ausland mitnehmen sollten, hängt insbesondere von den folgenden vier Faktoren ab:
- Wie lange dauert der Urlaub im Ausland?
- Wie hoch ist das Risiko, Geld zu verlieren?
- Wie hoch ist das Risiko, bestohlen zu werden?
- Wie schwer ist es, andere Zahlungsmittel wie z. B. Kredit- oder Bankkarten zu nutzen?
Wichtiger Hinweis
Achten Sie darauf, auf keinen Fall Ihre gesamten Bargeldvorräte am Körper zu tragen. Darüber hinaus sollten Sie nie Ihr gesamtes Bargeld verbrauchen, sondern stets einen „Notgroschen“ aufbewahren. Teilen Sie Ihren Bargeldbestand auf und deponieren Sie den größten Teil möglichst an einem sicheren Ort, z. B. Hotelsafe.
Bei Reisen in ein Land außerhalb der Europäischen Union sollten Sie zumindest einen kleinen Teil Ihres Bargeldes bereits in Deutschland in die Fremdwährung tauschen. Überprüfen Sie zunächst jedoch, ob Sie die Fremdwährung überhaupt in das Land einführen dürfen oder ob etwaige Höchstgrenzen für die Einfuhr von Barmitteln bestehen. Werfen Sie zu diesem Zweck einen Blick auf die Internetseite des Auswärtigen Amtes, dort erhalten Sie die notwendigen Informationen.
Kreditkarte ist weltweit anerkannt
Die Kreditkarte ist sehr praktisch und ist deshalb der weltweite Reisebegleiter. Reisende können rund um den Globus bei rund 25 Millionen Akzeptanzstellen mit ihrer VISA- oder MasterCard bezahlen. Mit der Kreditkarte können Sie am Automaten Geld abheben und in den allermeisten Geschäften und Restaurants bezahlen. Die Kreditkarte schont Ihre Bargeldbestände und bietet darüber hinaus in den meisten Fällen sogar einen Zinsvorteil, indem der Betrag häufig erst bis zu vier Wochen nach Nutzung der Kreditkarte vom Konto abgebucht wird.
Wichtiger Hinweis
Die Kreditkarte ist auch vor dem Hintergrund des Sicherheitsaspektes als Zahlungsmittel zu empfehlen. Wird Ihnen nämlich Ihre Kreditkarte gestohlen, so können Sie die Karte bei Ihrer Bank sofort sperren lassen, um so den Missbrauch zu verhindern. Nachdem Sie den Verlust der Kreditkarte Ihrer Bank gemeldet haben, haften Sie nicht mehr für einen eventuellen Schaden.
Die Gefahr der Kreditkarte als Zahlungsmittel besteht darin, insbesondere bei längeren Auslandsaufenthalten den Überblick über sämtliche Kontobewegungen zu verlieren. Hier droht den Urlaubern nach der Rückkehr ein böses Erwachen.
Praxis-Tipp
Erkundigen Sie sich vorab, in welcher Höhe Gebühren bei einer Abhebung an Geldautomaten auf Sie zukommen und achten Sie auf die Hinweise an den Automaten selbst. Grundsätzlich ist das Geldabheben mit Kreditkarten im Ausland teurer als mit Bankkarten.
Reiseschecks sind relativ sicher
Reiseschecks (Travellerschecks) erhalten Sie in den wichtigsten Währungen, also Euro, US-Dollar, Britisches Pfund, Schweizer Franken oder Japanische Yen. Erkundigen Sie sich vor Reiseantritt, in welcher Währung die Reiseschecks an Ihrem Reiseziel bevorzugt bzw. am ehesten akzeptiert werden. Reiseschecks (z. B. American Express) werden praktisch weltweit akzeptiert. Ihr großer Vorteil ist ihre Sicherheit, denn wenn Sie Reiseschecks als Zahlungsmittel nutzen möchten, müssen Sie diese bei der Empfangnahme einzeln unterschreiben. Bei der Einlösung eines Schecks müssen Sie erneut unterschreiben und dabei Ihren Personalausweis oder Reisepass vorlegen. Werden Ihnen Reiseschecks gestohlen oder verlieren Sie welche, so erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden kostenlos Ersatz. Dabei wird der volle Betrag erstattet.
Der Nachteil der Reiseschecks sind die relativ hohen Kosten. Beim Kauf von Reiseschecks berechnen Banken regelmäßig eine Gebühr von einem Prozent des Kaufpreises.
Geldtransfer ist sehr kostspielig
Für den Notfall sollten Sie im Vorfeld Ihrer Reise klären, wie Ihnen Verwandte oder Bekannte Geld ins Ausland schicken können. Bestimmte Dienstleister (z. B. Western Union) bieten sogenannte Blitzüberweisungen an.
Wichtiger Hinweis
Um auf diese Art Geld empfangen bzw. versenden zu können, benötigen Sie kein Bankkonto, sondern lediglich einen gültigen Ausweis und diverse persönliche Daten des Empfängers bzw. des Versender. Das Geld ist in aller Regel bereits wenige Minuten nach dem Transfer bei Agenturen der Dienstleister im Empfängerland verfügbar. Der Nachteil eines solchen Geldtransfers sind die sehr hohen Kosten. Deshalb sollten Sie sich nur im Notfall dieser Form der Geldbesorgung bedienen.
Bankkarte bleibt wichtigstes Zahlungsmittel im Urlaub
Früher hieß sie EC-Karte, heute ist sie als Bankkarte mit Maestro-Logo in den meisten Geldbörsen europäischer Touristen präsent. Die Maestro-Karte ist das wichtigste Zahlungsmittel im Urlaub. Rund 5 Millionen Geschäfte in Europa und ca. 10 Millionen Akzeptanzstellen weltweit haben die für das Bezahlen mit der Bankkarte erforderlichen Terminals eingerichtet. In Europa liefern über 900.000 Geldautomaten das nötige Bargeld und das Abheben mit der Bankkarte ist zumeist günstiger als das Abheben mit der Kreditkarte. Mit der Maestro-Karte können Sie - zumindest im Euro-Raum - in vielen Geschäften und Restaurants bargeldlos zahlen, ohne dass dafür spezielle Gebühren anfallen.
Praxis-Tipp
Neben ihrer großen Akzeptanz überzeugt die Bankkarte mit Maestro-Logo vor allem durch ihre Sicherheit. Neben Reiseschecks und Kreditkarte gilt sie als sicherstes Zahlungsmittel, weil sie nur in Verbindung mit der persönlichen Geheimnummer (PIN) gültig ist. Bei Verlust oder Diebstahl können Sie die Karte zu jeder Zeit bei Ihrer Bank sperren lassen. Doch trotz aller Vorteile gilt auch für die Bankkarte, dass Sie sich nicht auf ein einziges Zahlungsmittel verlassen sollten, denn z. B. bei einer Beschädigungen der Karte stehen Sie ganz schnell plötzlich ohne Geld da.
Merken Sie sich als Faustregel: Nehmen Sie mindestens zwei der erwähnten Zahlungsmittel (Bargeld, Kreditkarte, Reiseschecks, Bankkarte) mit ins Ausland, damit Ihr Urlaub auch wirklich zur schönsten Zeit des Jahres wird.
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