Interim Management: Impulsgeber für die digitale Transformation
Ihr Unternehmen soll digitaler und agiler werden, aber Sie wissen nicht so richtig, wie?
Machen Sie nicht den Fehler, diese Fragestellung an Ihre IT-Abteilung auszulagern! Stattdessen müssen Sie identifizieren, welches die konkreten Bereiche sind, in denen Sie sich weiterentwickeln wollen und entsprechende strategische Maßnahmen ergreifen. Durch Weiterbildungen oder den Einsatz eines Interim Managers sorgen Sie für die nötige Kompetenz, die Sie für die neue Ausrichtung benötigen.
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Digitale Kompetenz erlangen
Anstatt einzelne Technologien von der Konkurrenz zu übernehmen, analysieren Sie, warum Sie welche technologischen Strategien implementieren wollen. Dadurch gehen Sie sicher, dass diese wirklich für Ihr Unternehmen sinnvoll sind und Sie voranbringen. Dafür ist digitale Kompetenz nötig.
"Die tiefergehenden Konzepte, die Mechanismen oder gar ein umfassender Paradigmenwechsel interessieren nur wenige hochrangige Manager. Es ist nun mal einfacher, sich anzusehen, welche Cloud von welchem Kunden implementiert wurde und wie viel das gekostet hat. Die Frage nach dem 'Warum?', nach der Akzeptanz und der Nachhaltigkeit bleibt vielfach auf der Strecke", erläutert Dr. Philipp Ramin, CEO des Schulungs-, Beratungs-, und Forschungsunternehmens Innovationszentrum für Industrie 4.0.
Dabei ist es wichtig, dass sowohl Angestellte als auch Manager digitale Kompetenzen besitzen beziehungsweise erwerben. Zur "Kompetenz" gehört dabei nicht nur das erforderliche Wissen, sondern auch die Bereitschaft zur Veränderung.
"In der Verhaltensforschung wird Kompetenz definiert als die Trinität des Wissens, des Wollens und des Könnens. Wissen: Nahezu durchgängig gegeben. Wollen: Das größte Defizit. Können: Nur dann gegeben, wenn auch das Wollen da ist", erklärt der Interim Manager Ulvi Aydin. Es gelte, diejenigen Führungskräfte zu identifizieren, die diese Art der digitalen Kompetenz beherrschen und sie für den Transformationsprozess einzusetzen.
Interim Manager unterstützen bei Veränderungsprozessen
Oft gibt es in Unternehmen einen Unwillen bezüglich Veränderungen - denn Veränderungsprozesse sind fast immer schmerzhaft. Daher ist eine mögliche Maßnahme, dass eine externe Person ins Boot geholt wird, um Prozesse anzustoßen, beispielsweise ein Interim Manager. Immer häufiger werden diese auch in Deutschland eingesetzt.
Dazu wenden sich Unternehmen üblicherweise an einen Provider wie Interim-X.com, welcher die Vermittlung eines geeigneten "Managers auf Zeit" übernimmt. Gezahlt wird in Tagessätzen. Laut ihrem Dachverband DDIM (Dachgesellschaft Deutsches Interim Management) ist die Anzahl der Interim Manager in den letzten Jahren gestiegen - ebenso wie die Höhe ihrer Honorare. Der Verband rechnet damit, dass dieser Trend stabil bleibt.
Interim Manager verschaffen sich in der Regel zunächst einen Überblick, indem sie Einzelgespräche mit Mitarbeitern und Kunden führen und erste schnelle Lösungen für Probleme einführen, die sie als Außenstehende besser erkennen können als diejenigen, die Teil des Systems sind. In den darauffolgenden Wochen stoßen sie dann längerfristige Veränderungsprozesse an. Zu diesem Zweck wird mitunter ein "Transformation Office" eingerichtet, Fortbildungsbedarf wird ermittelt und Weiterbildungen werden geplant. So sollen die Kompetenzen geschaffen werden, die dem Unternehmen bisher gefehlt haben, um bei digitalen Transformationsprozessen am Ball zu bleiben.
Kultur der ständigen Transformation
Digital operierende, agile Unternehmen überprüfen ihre Ziele und die entsprechenden Maßnahmen meist täglich, anstatt sie, wie in weniger zukunftsorientierten Unternehmen üblich, nur monatlich zu evaluieren. Deshalb muss sich in der Belegschaft und der Führungsetage die Kultur und Haltung hin zu einer ständigen Lernbereitschaft wandeln. Das bedeutet auch, Raum für Experimente, Tests und Fehler einzubauen, aus denen gelernt werden kann. Anders ist technologische Innovation nicht zu erreichen.
Experten empfehlen dazu, neue Systeme erst in gut kontrollierten, kleinen Prozessbereichen oder Geschäftsfeldern zu testen und sie so auf ihre Qualität zu überprüfen.
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