Die Rolle von ERP-Software bei der Förderung von Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist derzeit eines der Top-Themen für Unternehmen. Nicht nur wegen gesetzlichen Vorgaben ist es geboten, die Umwelt zu schonen, CO2-Emissionen zu senken, Ressourcen effizient zu nutzen und Lieferketten transparent zu gestalten.
Auch aufgrund von Kundenerwartungen und hohem Kostendruck ist es empfehlenswert, sich mit Maßnahmen wie Ressourcen- und Energieeinsparungen auseinanderzusetzen. Dabei spielt das ERP-System an mehreren Stellen eine wichtige Rolle.
Effizienzsteigerung
Wer nachhaltig wirtschaften möchte, muss zunächst einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sicherstellen. Konkret bedeutet dies, dass die eigenen Produkte mit möglichst geringem Rohstoff- und Materialeinsatz hergestellt werden sollten. Hierzu kann auch die Nutzung von recycelten Materialien beitragen. Ebenso ist es bedeutsam, Überproduktion, Ausschuss und Abfall zu vermeiden.
Um diese Ziele zu erreichen, benötigen Unternehmen eine professionelle Ressourcen- und Produktionsplanung sowie optimierte Beschaffungs- und Fertigungsstrategien.
Exakt an dieser Stelle setzt ein ERP-System an. ERP steht für Enterprise Resource Planning. Dies sagt klar aus, dass die Kernaufgabe von ERP-Lösungen darin besteht, die Ressourcen eines Unternehmens (optimal) zu planen und zu steuern. Hierzu bieten entsprechende Systeme eine ganze Reihe hilfreicher Funktionen. Einige Beispiele sind:
- fundierte Produktionsplanung aufgrund des tatsächlichen Kundenbedarfs (Auftragswesen) und präziser Prognosen
- optimierte Materialbeschaffung im Bezug auf Menge, Zeitpunkt und CO2-Emissionen
- bessere interne Logistik (effizientere Wege) durch integrierte Wegeplanung
- Vermeidung von Überproduktion und Überlagerung
- bessere Nutzung vorhandener Ressourcen (Maschinen, Personal) durch ERP-gestützte Feinplanung
- Reduzierung von ressourcenintensiven Fehlern aufgrund abteilungsübergreifender Geschäftsprozesse und Informationen
- Senkung des Papierverbrauchs durch Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Dokumente im ERP
Energieverbrauch
Ein ERP-System hilft nicht nur dabei, materielle Ressourcen zu sparen. Eng damit verbunden ist auch die Reduktion des Energieverbrauchs - ein Thema, das sowohl unter Umweltgesichtspunkten als auch mit den Blick auf die derzeit sehr hohen Energiekosten hohe Relevanz hat.
Allen voran trägt die ERP-gestützte, optimierte Produktionsplanung und -steuerung zu Energieeinsparungen bei. Wissen Entscheider genau, wann die Fertigung in ihrem Unternehmen tatsächlich laufen muss, können in den übrigen Zeiträumen beispielsweise Maschinen heruntergefahren, Lichter ausgeschaltet und Heizungen heruntergeregelt werden.
Außerdem tragen schlanke Produktions- und Geschäftsprozesse per se zu Energieeinsparungen bei, da sie in kürzerer Zeit durchlaufen werden können. Darüber hinaus fließen in moderne ERP-Software immer mehr Daten aus der Produktion ein - darunter in manchen Fällen auch der aktuelle Energieverbrauch von Maschinen. Oft werden dadurch weitere Einsparungsmöglichkeiten sichtbar.
Lieferkettenmanagement
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, Transparenz in die eigenen Lieferketten zu bringen und verantwortungsvolle Praktiken bei Zulieferern zu fördern.
An dieser Stelle unterstützt ERP-Software vor allem durch zentrale Datenverwaltung im Einkauf. Hier können unter anderem Informationen zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sowie Bewertungen und Audit-Inhalte hinterlegt werden. Auf dieser Basis lässt sich die Beschaffung dann gezielt unter ESG-Kriterien steuern. Nicht-konforme Lieferanten können in der Software sogar gesperrt werden, um die Einhaltung von Compliance-Vorgaben sicherzustellen.
Zukunftsorientierte ERP-Systeme: Integration von Green IT
ERP-Lösungen fördern nicht nur die Nachhaltigkeit in den Prozessen, sie werden auch selbst zunehmend nachhaltiger. Dies zeigt sich vor allem im Bereich Cloud ERP.
Immer mehr Unternehmen gehen dazu über, auf Cloud-Systeme umzusteigen. Das reduziert einerseits den Bedarf an Energie und Hardware im eigenen Haus, sorgt auf der anderen Seite für eine Art Kanalisierung zugunsten professioneller Cloud-Rechenzentren. Die Betreiber dieser Standorte können den Energieverbrauch durch Skaleneffekte senken. Außerdem arbeiten sie ständig daran, energieeffizienter zu werden, ihre Abwärme sinnvoll zu nutzen und den benötigten Strom aus regenerativen Quellen zu beziehen. Auch in dieser Hinsicht leistet die ERP-Einführung also einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft.
Fazit
Ob mittelständisches Unternehmen oder Konzern: Das Thema Nachhaltigkeit hat jetzt und auch in Zukunft hohe Relevanz. Ein leistungsfähiges ERP-System leistet in diesem Kontext einen wertvollen Beitrag. Es reduziert den Ressourcenbedarf, unterstützt Energieeinsparungen und optimiert das Supply-Chain-Management. Natürlich gehen mit der Implementierung moderner ERP-Software außerdem zahlreiche weitere Vorteile einher. Insofern lohnt es sich in mehrerlei Hinsicht, jetzt in ein modernes System zu investieren.
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