Bring your own device: Trend soll Arbeitsalltag erleichtern
Bring your own device: Das steckt hinter dem Konzept
Ein Arbeitshandy besitzen die meisten Führungskräfte und oftmals auch einen Firmenlaptop, auf dem auch zu Hause noch ein paar Dinge erledigt werden können. Doch mit dem Trend "Bring your own device" dreht sich das Prinzip nun um: Statt den Firmenlaptop mit nach Hause zu nehmen, bringt man seinen privaten Rechner mit zur Arbeit. Ziel ist es, dass somit die Mobilität der Mitarbeiter unterstützt wird und die Arbeit mit dem eigenen Gerät mehr Spaß machen soll. In Deutschland ist BYOD, wie das Konzept kurz genannt wird, längst Realität. Firmen wie Adidas oder ProSiebenSat1 haben es bereits integriert und versuchen somit auch auf die junge Altersstruktur der Mitarbeiter und deren Ansprüche zu reagieren. Allerdings funktioniert das System nicht in allen Firmen gleich gut. Wenn Sie Führungskraft in einer öffentlichen Verwaltung sind, sollten Sie lieber auf BYOD verzichten. Denn hier geht es schließlich um sensible Bürgerdaten. Diese mobil zur Verfügung zu stellen, ist ein absolutes No-Go.
Sicherheit ist nicht immer gewährleistet
Allerdings hat das Mitbringen von eigenen mobilen Endgeräten nicht nur positive Auswirkungen, besonders wenn es um das Thema Sicherheit geht. Werfen Sie doch mal einen Blick in die eigene Google-Chronik und schauen Sie, auf wie vielen Seiten Sie täglich unterwegs sind. Wo Sie dabei überall Daten hinterlassen, ohne es teilweise vielleicht zu merken, verraten ein paar schlaue Tipps. So erfahren Sie beispielsweise, welche Apps und Erweiterungen auf ihre Google-Daten zugreifen, oder können alle Informationen importieren, die Google über Sie speichert. Bringt nun jeder einfach ein eigenes Gerät mit zur Arbeit, sei es Smartphone, Tablet oder Laptop, kann es schnell passieren, dass unternehmensinterne Daten unabsichtlich nach außen gelangen.
Eine Studie zur Sicherheit mobiler Endgeräte in Unternehmen von BT zeigt, dass dies sehr häufig passiert. So waren 56 Prozent der deutschen Unternehmen in den letzten zwölf Monaten von Sicherheitsproblemen mit mobilen Endgeräten betroffen. Dass BYOD in deutschen Unternehmen weit verbreitet ist, zeigt die Studie ebenfalls: 77 Prozent der deutschen Firmen erlauben ihren Mitarbeitern, die eigenen beziehungsweise privat genutzten Endgeräte für berufliche Zwecke zu nutzen. Allerdings verfügt nur knapp ein Viertel der Unternehmen über aktive Sicherheitsrichtlinien.
Implementierung im Unternehmen
Eine entsprechende Strategie ist bei der Einführung von BYOD in jeden Fall unverzichtbar. Wie Sie diese am besten gestalten und was sonst noch bei der Implementierung zu beachten ist, zeigt der Leitfaden der BITKOM "Bring Your Own Device". Der Bundesverband gibt darin einen Überblick über rechtliche, technische und organisatorische Anforderungen, die im Unternehmen vorhanden sein und vorab überprüft werden sollten. Wenn Sie in ihrer Firma das Thema BYOD angehen wollen und alle Voraussetzungen vorhanden sind, empfiehlt sich auch eine unternehmensweite mobile Sicherheits-Strategie. Auch wenn die Bereiche in einem Unternehmen oft unterschiedlich ticken, muss vorab technisch festgelegt werden, was privat und was geschäftlich genutzt werden darf. Das fängt beim Mail-Account an und endet bei der Nutzung von Online-Games und Sozialen Netzwerken wie Facebook. Grundsätzlich gilt, dass private Geräte immer hundertprozentig und nicht nur teilweise integriert werden müssen.
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