Ziele erreichen mit dem Zieldrehbuch

Gesetzte Ziele nicht zu erreichen oder auf halber Strecke aufzugeben führt häufig zu Frustration. Erleichtern Sie sich Ihre Zielerreichung, indem Sie ein Zieldrehbuch schreiben. Denn damit fixieren Sie die einzelnen Schritte vom heutigen Ist-Zustand bis zum Erreichen Ihres Ziels.

Oft sind es mehrere Hürden, die Ihnen bei der Erreichung Ihrer Ziele im Wege stehen:

1. Ihr Ziel erhält keinen Anfangstermin. Dadurch wird es auch zu keiner konkreten Aufgabe, die Sie in Ihr Tagesgeschehen einplanen können.
2. Sie setzen sich keine oder nur ungenügend konkrete Zwischenziele. Leider verliert Ihr Ziel so an Bedeutung, weil Sie die Umsetzung nicht verfolgen können.
3. Einige Teilabschnitte, die Sie eingeplant haben, lösen (unbewusst) Unsicherheiten oder negative Gedanken aus. Die Folge: Sie schieben die Bearbeitung auf.
4. Sie ordnen die einzelnen Aufgaben nicht nach Prioritäten, wodurch Sie riskieren sich in Unwesentlichem zu verzetteln und zu wenig Zeit für die wichtigen Aufgaben zu reservieren.
5. Die Kontrolle Ihrer Zwischenergebnisse wird vergessen. So können Sie nicht überprüfen, ob alles nach Ihrer Vorstellung verläuft und gleichzeitig berauben Sie sich wichtiger Motivationshöhepunkte.

Mit Hilfe eines Zieldrehbuches überwinden Sie diese Hürden. Da Sie in Ihrem Zieldrehbuch den Verlauf Ihres Ziels, vom Anfang bis zum Ende mit all seinen vielen Einzel-Szenen, fixieren.

Erstellen Sie Ihr Zieldrehbuch: 5 Schritte

Schritt 1: Planen Sie Ihre Zielerreichung

Unterteilen Sie Ihr Ziel in Etappen und fixieren Sie das Datum, bis wann Sie das einzelne Etappenziel erreicht haben möchten. Verfeinern Sie anschließend Ihre Etappen, indem Sie sich überlegen, welche konkreten Schritte Sie zwischen den einzelnen Etappenzielen machen. So erfassen Sie jede Szene in Ihrem Zieldrehbuch. Als Resultat haben Sie ein Drehbuch vorliegen, dass Ihnen Ihre Zielerreichung von Anfang bis zum Ende präsentiert.

Schritt 2: Erkennen Sie Ihre Gefühle und Gedanken

Obwohl Sie nur Stichworte notieren, wird jedes dieser Stichworte in Ihrem Gehirn entsprechende Bilder – wie in einem Film – produzieren. Und mit diesen Bildern entstehen auch Gefühle oder Gedanken, die Ihre Zielerreichung positiv oder negativ beeinflussen können. Da dieser innere Film oft sehr schnell (und auch unbewusst) aufblitzt und wieder verschwindet, werden Sie diese Reaktionen kaum wahrnehmen. Allerdings können Sie dies gezielt ändern.

Nehmen Sie Ihr Drehbuch, d.h. die Liste mit Ihren Etappenzielen und Zwischenschritten zur Hand. Lesen Sie diese Liste in Ruhe durch. Verharren Sie bei jedem Zwischenschritt oder Etappenziel und stellen sich die einzelne Aufgabe vor. Achten Sie dabei auf Ihre Gefühle und Gedanken. Bei Einigen werden Sie bereits jetzt Freude spüren, die Aufgabe zu erledigen, Andere dagegen werden in Ihnen eher Langeweile, Desinteresse, vielleicht auch Angst auslösen. Vermerken Sie neben jeder Szene Ihre Reaktion.

Schritt 3: Markieren Sie alle Szenen mit negativen Reaktionen

Durch eine Markierung der Szenen, die bei Ihnen negative Reaktionen auslösen, zeigt sich, was Ihnen Schwierigkeiten bereiten wird. Vielleicht gibt es bei einem Etappenziel gleich mehrere Zwischenschritte, die Ihnen Unbehagen bereiten, während die Erreichung eines anderen Etappenziels ohne jegliche Markierung bleibt.

Ziel dieser Markierung ist es, sich zu überlegen,

• wie Sie in der Vergangenheit mit diesen Schwierigkeiten umgegangen sind. Ob Sie dazu tendiert haben die Aufgabe aufzuschieben oder sie schnell durchzuziehen, ohne auf die Qualität zu achten? Haben Sie Ihr Zielprojekt ganz aufgegeben? Haben Sie sich kritisiert?
• was Sie in der jeweiligen Schritt-Szene benötigen, um die Aufgabe dennoch bewältigen zu können. Wie können Sie mit Ihren Ängsten umgehen? Wie können Sie etwas gegen die Einstellung tun „Die Aufgabe ist langweilig“? Welchen Glaubenssatz müssen Sie hinterfragen?
• welche neuen Handlungsmöglichkeiten sich jetzt ergeben. Welche Lösungsidee haben Sie gefunden? Welche Alternative spricht Sie an? Was müssen Sie bei dem Einsatz diese Lösung beachten?

Schritt 4: Schreiben Sie Ihr Zieldrehbuch positiv um

Sie sind der Autor. Sie bestimmen, wie die einzelnen Szenen aussehen. Natürlich können Sie nicht einfach Szenen, die Sie zur Erreichung Ihres Zieles benötigen, aus Ihrem Script streichen. Doch Sie können jede Szene so gestalten, dass Sie für Sie positive Gefühle und Gedanken auslöst.

Setzen Sie Ihre gewonnenen Erkenntnisse aus Schritt 3 nun in der Szene um. Fixieren Sie, wie Sie sich in der jeweiligen Situation verhalten wollen. Durch das Aufschreiben verankern Sie diese neuen Handlungsideen in Ihrem Bewusstsein. Gleichzeitig erleichtert es die spätere Umsetzung, da Sie sich stets Ihre Ideen wieder vor Augen führen können. Denn so manches Ziel wird vielleicht mehrere Monate, gar Jahre benötigen, bis Sie die endgültige Ziellinie überschreiten.

Schritt 5: Visualisieren Sie die einzelnen Szenen

Der große Vorteil eines Zieldrehbuches ist: Sie können sich einzelne Szenen vorstellen - wenige Minuten pro Tag genügen dafür. Lassen Sie einen Film ablaufen, der Ihnen zeigt, wie Sie Ihr Etappenziel erreichen. Stellen Sie sich vor, wie Sie eine Aufgabe bewältigen. Malen Sie diese Szenen so plastisch wie möglich aus. Wo sind Sie gerade? Was tun Sie? Was fühlen und denken Sie?

Visualisieren Sie zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

• Spulen Sie den gesamten Film ab, d.h. Sie stellen sich Ihr Zieldrehbuch von Anfang bis Ende vor.
• Rufen Sie sich mit Hilfe Ihrer Vorstellung gerade die Szenen hervor, die in Ihnen negative Reaktionen auslösten. Konzentrieren Sie sich nun immer wieder auf Ihre positiven Alternativ-Szenen, damit diese ganz selbstverständlich mit den jeweiligen Aufgaben verbunden werden.
• Nach Erreichung eines Etappenzieles visualisieren Sie die nächsten Schritt-Szenen, die Sie zur Erreichung des Folge-Etappenzieles zurücklegen müssen.
• Durchlaufen Sie einen Schnelldurchlauf Ihres Zieldrehbuches, indem Sie nur die jeweiligen Etappenziele visualisieren.

All dies verankert Ihr Ziel in Ihrem Bewusstsein und Gedächtnis. Ihrer Zielerreichung steht so mental nichts mehr im Wege.