Keine Sorgen machen: Bieten Sie den inneren Monologen Einhalt
Sich große Sorgen machen: Achten Sie auf Ihre Gedanken und Ihren inneren Monolog
Viele der Sorgen, mit denen Sie sich beschäftigen, haben zweifelsfrei einen realistischen Auslöser. Ob es nun die finanziellen Sorgen sind, weil Ihr Auto defekt ist, die Sorge um den Arbeitsplatz, weil die Geschäftsleitung gewechselt hat oder die Sorge um die Familie, weil es zwischen den Kindern Streitigkeiten gibt. Es ist dann nur zu natürlich, dass Sie sich Sorgen machen – und zwar solange, bis Sie für sich eine Lösung gefunden haben und mit Selbstbewusstsein die Sorge aus der Welt schaffen.
Nur manches Mal gelingt dies eben nicht oder weniger gut. Sie können einfach nicht aufhören, sich Sorgen zu machen. Die Sorgen wachsen an und werden zu großen Sorgen. Die Ursache dafür ist längst nicht mehr ein äußerer Auslöser, sondern es sind Ihre Selbstgespräche im Kopf – also Ihr innerer Monolog -, die ständig um diese Sorgen kreisen und oftmals weitere Schrecken-Szenarien entstehen lassen.
Beispiel:
„Oh, nein, ausgerechnet jetzt muss das Auto kaputtgehen. Das Budget ist ausgereizt. Wie soll ich dies nur stemmen? Dann braucht der Junior auch noch eine Zahnspange. Und wenn der Kunde noch abspringt…“
Die Folgen solcher Selbstgespräche sind Ihnen nur zu vertraut: Es entsteht Angst, die vielleicht andere Ihnen typische Ängste verstärken kann, wie die Angst zu versagen, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Krankheiten, Angst vor Menschen, Angst zu sterben.
Ihr innerer Monolog hat Sie zu diesen Reaktionen geführt. Deshalb müssen und sollten Sie sich Ihrem inneren Monolog zuwenden, um nicht nur die Ängste abzubauen, sondern vor allem um ein Ziel zu erreichen: Den inneren Druck abzubauen und sorgenfrei zu leben.
Keine Sorgen mehr machen: 3 Tipps, wie Sie Ihren inneren Monolog in den Griff bekommen
Tipp 1: Den inneren Monolog entlarven
Da die Selbstgespräche im Kopf oftmals so subtil ablaufen, werden diese kaum oder gar nicht von Ihnen als negative innere Monologe wahrgenommen. Oftmals liegt dies auch daran, dass Ihr innerer Monolog
- im Telegrammstil mit Ihnen kommuniziert, d.h. ein Wort oder ein Bild, das mental angezeigt wird, steht für eine große Anzahl von Gedanken, Assoziationen, Mutmaßungen, Gefühlen oder Erinnerungen. Machen Sie sich diese Gedanken bzw. dieses Bild bewusst. Dies ist ein erster Schritt, die Sorge zu reduzieren.
- Lieblingsaussagen präsentiert, die überzeugend, glaubwürdig und unumstößlich klingen wie „Und wenn aber…“, „Ich schaffe dies nie“, „Ich kann nicht“, „Das hättest du wirklich anders machen können“, „Du Idiot“ oder „Ich muss…“. Achten Sie darauf, mit welchen Lieblingssätzen Sie Ihren inneren Monolog beginnen und fortführen.
- Glaubenssätze und Wertvorstellungen nutzt, die Ihnen eine sehr eingeschränkte Sichtweise aufzeigen wie „Als Mann müsste ich…“ oder „So verhält man sich nicht…“. Fragen Sie sich, inwieweit diese Vorstellungen Ihre Sorgen verstärken.
Tipp 2: Realistisch denken
Wenn Sie sich Sorgen machen, besteht das Risiko, dass Sie die Situation nicht wirklich realistisch einschätzen. Vielmehr ist Ihr Blickwinkel durch die Sorge und die damit verbundene Angst geprägt und wird Ihnen Bilder und Assoziationen aufzeigen, die einem Katastrophendenken sehr stark ähneln.
Beispiel:
„Und wenn jetzt die Reparatur teurer wird? Es ist doch oft so, dass ich mehr bezahlen muss, als die mir in der Werkstatt zuerst gesagt hatten. Dann ist kein Geld mehr da, um die Zahnspange zu bezahlen. Dies wäre so peinlich. Es wäre für mich das Ende der Welt, wenn ich meinem Sohn diese Blamage eingestehen müsste.“
Statt diese Gedanken als realistisch gelten zu lassen, fragen Sie sich bei jedem dieser mentalen Aussagen:
- Wie realistisch ist es?
- Wie wahrscheinlich ist es denn, dass…?
- Welche Fakten liegen denn jetzt auf dem Tisch?
- Welche anderen Möglichkeiten könnten auch eintreten?
Tipp 3: Die eigenen Fähigkeiten positiv verankern
Die eigenen Sorgen werden zusätzlich verstärkt, weil Sie Ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen in diesem Moment und in dieser Situation unterschätzen. Verändern Sie deshalb bei auftretenden Sorgen grundlegend Ihren Blickwinkel. Richten Sie Ihren Fokus auf Ihre Fähigkeiten:
- Kompetenzen anzapfen. Welche Kompetenzen besitzen Sie?
- Kompetenzen und Tun aufeinander abstimmen. Welche Fähigkeiten müssen Sie in dieser Situation und bei dieser Sorge aktivieren?
- Fähigkeiten erinnern. Gab es Situationen bzw. ähnliche Sorgen, die Sie in der Vergangenheit erfolgreich bewältigt haben? Wie haben Sie dies geschafft?
- Fähigkeiten stärken. Wie können Sie Ihre Kompetenzen verstärkt in Ihrem Bewusstsein verankern? Helfen Affirmationen wie „Ich schaffe es“? Ist es sinnvoll, einzelne Fähigkeiten in Ihren Terminplaner zu notieren, damit Sie diese immer wieder lesen?
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