Globalisierung ist nicht zu stoppen - Sensibilisieren Sie sich deshalb für fremde Kulturen
Trotz offener Grenzen und einem vereinten Europa gibt es sie noch: Kulturelle Unterschiede, die gerade in Geschäftsbeziehungen eine entscheidende Rolle spielen. Deshalb verfallen Sie nicht dem Trugschluss, sich erst für die Kultur des anderen Landes zu interessieren, wenn Sie auf Geschäftsreise nach China sind. Sobald Sie Deutschland verlassen, müssen Sie sich sensibilisieren.
Denn es gibt sie, die erheblichen Unterschiede, auch im nahen Ausland: Einige Beispiele:
- Holland zeichnet sich durch besonders flache Hierarchien aus. D.h. in Meetings kommen Führungskräfte und Mitarbeiter der unteren Ebenen gleichberechtigt zu Wort. Fallen Sie als deutsche Führungskraft beispielsweise dem holländischen Praktikanten ständig ins Wort, gelten Sie als unhöflich.
- In Spanien dagegen dienen Meetings vor allem dafür, Instruktionen weiterzugeben. Entscheidungen werden von der Führungskraft alleine getroffen. Versuchen Sie nun eine Diskussion zur Entscheidungsfindung zu initiieren, werden Sie bei allen Beteiligten negativ auffallen – und auch kein Ergebnis erzielen.
- In Großbritannien sind Meetings das wichtigste Managementinstrument, die mit Small-Talk beginnen und enden, in denen jedoch jeder nach einem Ergebnis strebt. Kein Ergebnis zu erzielen, wird als Misserfolg bewertet. Und es wird auch nicht akzeptiert, das Teilnehmende das Meeting früher verlassen, um beispielsweise ein Telefonat zu führen.
Die kleinen, feinen Unterschiede, die schnell zu Missverständnissen und Problemen führen. Die Sie aber auch, falls Sie ins berühmte Fettnäpfchen treten, in ein negatives Licht rücken: Für den Beginn oder die Festigung einer Geschäftsbeziehung ist dies keine gute Basis.
Erhöhen Sie Ihre Sensibilität für die kulturellen Unterschiede in 3 Schritten
- Hinterfragen Sie das eigene Verhalten
Welches Verhalten ist für Sie typisch deutsch? Wie würden Sie die deutsche Unternehmenskultur beschreiben? Worauf wird Wert gelegt? Was gilt hier als faux pas? - Beobachten Sie, denken Sie nach
Unabhängig davon, ob Sie sich informiert haben oder an einem Cross-Cultural-Training teilgenommen haben, werden Sie zum gezielten Beobachter. Wie wird sich zwischen den Hierarchien verhalten? Welche Kommunikationsformen werden wie genutzt? Welche Ideen äußert Ihr ausländischer Geschäftspartner zum Ausbau der Geschäftsbeziehung? Welche Rückschlüsse können Sie daraus auf die andere Kultur ziehen? - Handeln Sie
Passen Sie Ihr eigenes Verhalten unbedingt an. Oder falls Sie die deutsche Lösung als sinnvoller einschätzen, legen Sie diese zur Diskussion auf den Tisch. Denken Sie stets daran: Sie verhandeln nicht allein geschäftliche Inhalte, sondern auch kulturelle Vorgehensweisen. Leider werden gerade die kulturellen Vorgehensweisen viel zu wenig besprochen, so dass Schwierigkeiten vorprogrammiert sind.
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