Entscheidungen treffen: Vermeiden Sie 5 Denkfehler
Die richtigen Entscheidungen treffen
Jedes Unternehmen – und somit jede Führungskraft – steht heutzutage unter einem enormen Entscheidungsdruck. Die globalen Herausforderungen verlangen nach Lösungen. Es stehen mehr Optionen zur Verfügung als jemals zuvor, über die entschieden werden muss. Alles verläuft schneller, so dass immer weniger Zeit für die Entscheidungsfindung zur Verfügung steht. Mehr denn je gibt es viele unbekannte Faktoren, d.h. es ist ein frommer Wunsch, alles berücksichtigen zu wollen, um eine gute Entscheidung zu treffen. Gerade dieser Aspekt mag eine Angst vor Entscheidungen auslösen – und vielleicht auch dazu führen, dass sich der eine oder andere Denkfehler einschleicht.
Entscheidungen treffen: 5 Denkfehler, die zu Fehlentscheidungen verleiten
Unabhängig davon, ob es nun schwierige, schwere oder wichtige Entscheidungen zu treffen gilt, schleichen sich Denkfehler gerne im Entscheidungsprozess ein. Je besser Sie die einzelnen Denkfehler kennen, umso leichter fällt es Ihnen, diese zu vermeiden.
Fehler 1: Overconfidence
Das Vertrauen ist hoch, zu hoch. Dem Bereich oder dem Projekt, über das sich entschieden werden soll, werden zu hohe Erfolgschancen zugeschrieben.
Hinterfragen Sie am besten die Erfolgsprognosen. Worauf stützen sich die Ergebnisse? Welche Zahlen und Fakten untermauern denn diese Overconfidence?
Fehler 2: Social Proof
Falsche Annahmen, verzerrte Meinungen oder unbegründete Überzeugungen treten immer auf. Werden diese jedoch ständig wiederholt, allen voran durch Geschäftsführer und Führungskräfte, tritt ein Effekt ein: Diesen wird Glauben geschenkt – und als Social Proof angesehen.
Auch hier heißt es: Hinterfragen und mit kontrollierbaren Fakten unterlegen.
Fehler 3: Confirmation Bias
Es werden nur Informationen gesucht und akzeptiert, die die eigene Überzeugung stützt. Jeder Fakt, der die eigene Meinung bestätigt – confirmed – wird zur Entscheidungsfindung herangezogen. Alles andere wird ignoriert und ausgeblendet. Um diesen Fehler nicht zu machen, legen Sie die Daten anderen Managern vor. Diskutieren Sie die Fakten.
Fehler 4: Kontrol-Illusion
Die Entscheider haben die Illusion, alles kontrollieren und beeinflussen zu können. Nur spielen heutzutage viel zu viele Unbekannten mit – wie beispielsweise die Finanzkrise, Ausgang von Wahlen, Klimawandel. So werden potenzielle Entwicklungen ausgeblendet.
Akzeptieren Sie die Unkontrollierbarkeit des Wandels. Prüfen Sie, auf welche Aspekte der Entscheidung das Unternehmen tatsächlich Einfluss ausüben kann. Trainieren Sie sich selbst und Ihr Team, lösungsorientiert zu denken und zu handeln. Denn so können Sie flexibel auf unbekannte Faktoren reagieren, die bei der Umsetzung der Entscheidung aufgetreten sind.
Fehler 5: Groupthink
Nicht jede Entscheidung, die getroffen wird, trifft auf die Zustimmung aller Beteiligten. Um deshalb potenzielle Widerstände zu reduzieren, wird sich bemüht, ein Konsens um jeden Preis herbeizuführen. Die Folge: Es wird sich für etwas entschieden, was sich später als falsch herausstellt.
Vermeiden Sie diesen Fehler, in dem Sie Dissens entstehen lassen. Sorgen Sie bei den Diskussionen für einen fairen und höflichen Austausch. Fragen Sie:
- Was können Sie bei der jeweiligen Entscheidung mittragen?
- Was würde Ihnen schwerfallen? Und warum? Wie können Sie damit umgehen?
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