Mehrwert schaffen: Nutzen Sie die Managementbewertung effektiv
In Fertigungsbereichen oft als reines Showprogramm abgetan, bereiten statistische Prozesskontrolle (SPC) und Managementbewertung den Beschäftigen keine grenzenlose Freude. Die Norm ISO 9001 verlangt es und die Arbeitnehmer halten sich daran. So entsteht ein teurer und unproduktiver Kreislauf. Als Qualitätsmanagementbeauftragter können Sie diesen durchbrechen: Integrieren Sie die Managementbewertung so in die bisherigen Berichtsprozesse, dass echter Mehrwert entsteht.
Oberste Leitung muss das Qualitätsmanagementsystem regelmäßig bewerten
In fest geplanten Abständen muss die oberste Leitung das Qualitätsmanagementsystem des Unternehmens bewerten. Das fordert die ISO 9001 in Kapitel 5.6. Die Managementbewertung muss dabei folgende Punkte umfassen:
- Ergebnisse von Audits
- Rückmeldungen vom Kunden
- Analysen zu Prozessleistung und Produktkonformität
- Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen
- Konsequenzen aus vorangegangenen QM-Bewertungen
- Veränderungen mit Auswirkungen auf das QM-System
Die Resultate dieser Bewertung müssen wiederum Maßnahmen zur wirksamen Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems nach sich ziehen. Ebenso wenig dürfen Vorschläge zur Produktverbesserungen fehlen, die Kundenanforderungen und Ressourcenbedarf berücksichtigen.
Daten geschickt miteinander verzahnen
Nutzen Sie die Berichte aus allen Teilen des Unternehmens, die Aussagen enthalten, die als Eingangsgrößen in Ihre Managementbewertung einfließen können. Ein Teil solcher Daten ist beispielsweise im Controlling verfügbar, ein anderer befindet sich womöglich beim Steuerberater, ein dritter schließlich vielleicht im Vertrieb etc.
Übersicht zum Download
Hier geht's zur Übersicht: Die wichtigsten Informationsquellen für Ihre Managementbewertung (ISO 9001)
Bremsen Sie Verhinderer aus
Verzahnen Sie jetzt, nachdem Sie die Informationsquellen und Kennzahlen ermittelt haben, die Managementbewertung der ISO 9001 mit den übrigen betrieblichen Führungsinstrumenten. Zuvor müssen Sie allerdings die Verhinderer ausbremsen, die dem integrativen Arbeiten oft im Weg stehen:
Oberste Leitung:
- Kaum Interesse oder Verständnis der ISO 9001
- Mangelnde Identifikation mit Vorgaben
- Zurückhaltung bei der Herausgabe von Daten
Mittlere Führungsebene:
- Weiterleitung von Daten blockieren
- Ausschließlich mit operativen Aufgaben beschäftigt
- Nur Leitungsmitglieder erhalten Zugriff auf die erforderlichen Daten
Expertenrat
Sie können die Verantwortung für die Datenbeschaffung zur Management auch auf mehrere Schultern verteilen. Legen Sie dazu die Befugnisse für die Beschaffung der notwendigen Informationen beispielsweise in den Stellenbeschreibungen fest.
Argumentieren Sie mit dem Nutzen
Zeigen Sie gegenüber der obersten Leitung auf, dass ein Großteil der Daten bereits vorliegt. Sie warten nur noch darauf, zusammengefasst und ausgewertet zu werden. Bieten Sie der Leitung einen konkreten Nutzen: Nehmen Sie die gesammelten Informationen in einem Format in die Bewertung auf, das die Leitung gleichzeitig zur Unternehmenssteuerung verwenden kann. Darüber hinaus sollten Sie den günstigsten Zeitpunkt für Ihre Managementbewertung finden. Gleichen Sie sich dazu mit den Terminen der steuer- und finanzwirtschaftlichen Berichterstattungen ab sowie mit Audits und Zielsetzungszyklen.
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